Drey warhafftige newe Zeittungen
Title
Drey warhafftige newe Zeittungen
Subtitle
... Die Ander: Auß dem Niderland / zwo Meylwegs von Cöln / in einem Kloster zu S. Catharinen genennet / wie es einem Schaffner darinnen / sampt seinem Weib unnd Kindern / ergangen ist / wie sie alle umb das Leben kommen seynd. Im Thon:
Synopsis
A woman in a pact with a Landsknecht (a soldier) persuades him to kill her husband; she herself kills her children; in the night locals see lights on the roof of the building, and investigate the next morning. The soldier is put on the wheel, the flesh on his breasts pulled off with burning pliers, and his hands are chopped off; she is buried alive, and has a stake struck through her heart.
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Bayerische StaatsBibliothek Res/4 P.o.germ. 235,13.
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Ewiger Vatter in Himmelreich
Transcription
Hilff Gott was hört man Wunders doch
was gschehen ist unnd hört es noch
in diser Weltjetzunder:
Man sagt von widerwärtigkeit
in allen Landen weyt und breyt
in Teuschenland besunder.
Auff Wucher Gentz Hoffarth Finantz
thursich schier ein jeder besleissen
es tracht nun nach dem Zeitlichen gantz
der Arm mit dem Reichen
darauß erfolgt offt jammer und Noth
Schmerzen Elend unn groß Rummer
leztlich der bitter Todt.
Hört weitter zu ihr Menschen Kindt
schlagt dise Geschicht nicht in Mind
so newlich ist geschehen:
Im Niderland gantz wol bekandt
ein Kloster zu S. Cathrinen gnant
thu ich mit Warheith jehen.
Ein Schaffner allda wohnen thät
der hat mit seiner Frawen
vie kleine Kinder an der Stät
weytter sing ich ohn nawren
sie lebten in Frewd und Wollust groß
sechs gantzer Jar merckt eben
letzlich entstund groß Angst unnd Noth.
Das Kloster ein grossen Eingang hat
von Wein und Korn wol an statt
Von Zinz unn Stewr dergleichen:
Das kam dem Schaffner zu guren theyl
die sechs Jar versucht er selu heyl
unn wurd an gut sehr reiche.
Den armen Leuten in der not
thät er das jr abbrechen
den Arbeiternauch das täglich brot
letztlich thäts Gott an im rechen
das drauß erfolgt groß herzenleid
an im und seinen Kindern
deßgeischen an dem Weib.
Nun muß ich jetzund zeygen an
merckt auff ir Frawen und ir Mann
was sich da thät begeben:
Mit disem Schaffner und seim Weib
deßgleichen an den Kindern mit leyd
wie sie kamen umbs leben.
Die Fraw auß falschem herz unn Muth
thât irem Mann betriegen
bracht zusamen vil gele und gut
daran thu ich nit liegen
mit dem Knecht mach er sie ein Bund
heymich und gar verborgen
wie ichs will machen kundt.
Als nun der bund beschlossen ward
den ihn der böse Geist eingab
sie wolten auff von hinnen:
Das B?ut und Gelt namens mit ihn
ziehen inn frembde Lande hin
doch das mans nit wurd innen.
Das sie vom Kloster kommen zwar
heymlich und gar verborgen
die Fraw dem Knecht gab einen Rath
er solt ohn alles Sorgen
den Schaffner erschlagen unnd ermordt
ihn in das Hauß vergraben
an ein heymbliches Orth.
Der Knecht folget der Frawen rath
als er den Schaffner erschlagen hat
vergraub in die Kirchen:
Die Fraw auß Tyrannischem Scheyn
nam ir drey kleine Kinderlein
thäts jämmerlich erwürgen.
Henckt sie all drey an der stett
im Hauß an einen Balcken
das vierdt der Knecht ermörden thät
der Bößwicht und auch Schalcke
er stachs jämmerlich durch sein Herz
mit eim spitzigen Dochen
O jammer noth und schmerz.
Nun will ich jetzund zeygen an
wie sie das erste Kind hernam
unnd thets geschwind auffhencken:
Das ander es erschen haties
war ein Knäblein an der statt
lieff schnell und auch geschwindt.
Sucht seinen Vatter in dem Hauß
wolt im dasselbig sagen
lieff alle schlüpff und winckel auß
der Vatter war schon erschlagen
das wust das kleine Kindlein nit
doch meynt es sich zuretten
aber halffe alles nit.
Sie names grimmig bey der Hand
unnd henckt es hinden an die Wand
das dritt mit noch und klagen :
War ein Meidlein bey fünff Jar alt
weynet bitterlich in der Gstalt
und thet zur Mutter sagen.
Ach liebe Mutter thu mirs nit
wie dem Philipp dort hinden
ich bitt dich also fleissigklich
aber sie war verblendet
der Teuffel hät sie besessen gar
zu demselbigen male
kein Erbarmung bey it nicht war.
Sie bandt ihm Händt und Füß mit Leyd
unnd hänckt es zu den andern zwey
an den Balcken zur Stunden:
Das vierdt wolt sie auch hencken auff
da kam sie an ein Schräcken unnd grauß
verstocket und verstummet.
Fiel ob den Kindlein in ein Ohnmacht
die That wa? sie gerawen
der verzweyflet Bößwicht an der statt
erstachs ohn alleb trawren
das kleine Kinnlein an der statt
O Gott laß dichs erbarmen
die jämmerliche That.
Als nun die Kinder ein gantze Nacht
hiengen im Kloster mit Weh unnd Klag
hört was sich hat begeben:
Vil Liecher sah mann die gantz Nacht
in dem Kloster hoch auff dem Tach
hin unnd auch wider schweben.
Da nun das Volck im Flecken zwar
mit Schröcken hätt vernommen
wie dises Zeichen gsehen war
auff den Morgen thäten kommen
zehen gewehrter Mann zuhand
das Kloster thet man bschawen
hört weiter ihr Christen allsandt.
Da sie ins Kloster kamen zwar
die Fraw erschrack der grossen Gfahr
thät solchs dem Knecht verkünden:
Der Knecht wolt springen zum Ladennauß
sie namen ihn gfangen ohn Grauß
da sahen sie die Kinder
jämmerlich hangen wie ich sag
mit Schräcken unnd mit Klagen
O weht der jämmerlichen That
der Schaffner war auch erschlagen
man führts gen Cöln inn die Statt
da thäten sie bekennen
vor eim Ersamen Weisen Rath.
Das Urtheyl war gefället drat
das man solt richten mit dem Rad
den Knecht thu ich euch sagen:
Zween Griff mit glüenden Zangen schon
solt man nach seinen Brüsten thon
beyde Händt auch abschlagen.
Auff der Wahlstatt vor jedermann
thät man die Fraw herführen
kläglich als ich euch zeyge an
must sie ihr Leben verlieren
lebendigs mans begraben hat
ein Pfaal durch ihr Herz gschlagen
gelegt under das Rad.
was gschehen ist unnd hört es noch
in diser Weltjetzunder:
Man sagt von widerwärtigkeit
in allen Landen weyt und breyt
in Teuschenland besunder.
Auff Wucher Gentz Hoffarth Finantz
thursich schier ein jeder besleissen
es tracht nun nach dem Zeitlichen gantz
der Arm mit dem Reichen
darauß erfolgt offt jammer und Noth
Schmerzen Elend unn groß Rummer
leztlich der bitter Todt.
Hört weitter zu ihr Menschen Kindt
schlagt dise Geschicht nicht in Mind
so newlich ist geschehen:
Im Niderland gantz wol bekandt
ein Kloster zu S. Cathrinen gnant
thu ich mit Warheith jehen.
Ein Schaffner allda wohnen thät
der hat mit seiner Frawen
vie kleine Kinder an der Stät
weytter sing ich ohn nawren
sie lebten in Frewd und Wollust groß
sechs gantzer Jar merckt eben
letzlich entstund groß Angst unnd Noth.
Das Kloster ein grossen Eingang hat
von Wein und Korn wol an statt
Von Zinz unn Stewr dergleichen:
Das kam dem Schaffner zu guren theyl
die sechs Jar versucht er selu heyl
unn wurd an gut sehr reiche.
Den armen Leuten in der not
thät er das jr abbrechen
den Arbeiternauch das täglich brot
letztlich thäts Gott an im rechen
das drauß erfolgt groß herzenleid
an im und seinen Kindern
deßgeischen an dem Weib.
Nun muß ich jetzund zeygen an
merckt auff ir Frawen und ir Mann
was sich da thät begeben:
Mit disem Schaffner und seim Weib
deßgleichen an den Kindern mit leyd
wie sie kamen umbs leben.
Die Fraw auß falschem herz unn Muth
thât irem Mann betriegen
bracht zusamen vil gele und gut
daran thu ich nit liegen
mit dem Knecht mach er sie ein Bund
heymich und gar verborgen
wie ichs will machen kundt.
Als nun der bund beschlossen ward
den ihn der böse Geist eingab
sie wolten auff von hinnen:
Das B?ut und Gelt namens mit ihn
ziehen inn frembde Lande hin
doch das mans nit wurd innen.
Das sie vom Kloster kommen zwar
heymlich und gar verborgen
die Fraw dem Knecht gab einen Rath
er solt ohn alles Sorgen
den Schaffner erschlagen unnd ermordt
ihn in das Hauß vergraben
an ein heymbliches Orth.
Der Knecht folget der Frawen rath
als er den Schaffner erschlagen hat
vergraub in die Kirchen:
Die Fraw auß Tyrannischem Scheyn
nam ir drey kleine Kinderlein
thäts jämmerlich erwürgen.
Henckt sie all drey an der stett
im Hauß an einen Balcken
das vierdt der Knecht ermörden thät
der Bößwicht und auch Schalcke
er stachs jämmerlich durch sein Herz
mit eim spitzigen Dochen
O jammer noth und schmerz.
Nun will ich jetzund zeygen an
wie sie das erste Kind hernam
unnd thets geschwind auffhencken:
Das ander es erschen haties
war ein Knäblein an der statt
lieff schnell und auch geschwindt.
Sucht seinen Vatter in dem Hauß
wolt im dasselbig sagen
lieff alle schlüpff und winckel auß
der Vatter war schon erschlagen
das wust das kleine Kindlein nit
doch meynt es sich zuretten
aber halffe alles nit.
Sie names grimmig bey der Hand
unnd henckt es hinden an die Wand
das dritt mit noch und klagen :
War ein Meidlein bey fünff Jar alt
weynet bitterlich in der Gstalt
und thet zur Mutter sagen.
Ach liebe Mutter thu mirs nit
wie dem Philipp dort hinden
ich bitt dich also fleissigklich
aber sie war verblendet
der Teuffel hät sie besessen gar
zu demselbigen male
kein Erbarmung bey it nicht war.
Sie bandt ihm Händt und Füß mit Leyd
unnd hänckt es zu den andern zwey
an den Balcken zur Stunden:
Das vierdt wolt sie auch hencken auff
da kam sie an ein Schräcken unnd grauß
verstocket und verstummet.
Fiel ob den Kindlein in ein Ohnmacht
die That wa? sie gerawen
der verzweyflet Bößwicht an der statt
erstachs ohn alleb trawren
das kleine Kinnlein an der statt
O Gott laß dichs erbarmen
die jämmerliche That.
Als nun die Kinder ein gantze Nacht
hiengen im Kloster mit Weh unnd Klag
hört was sich hat begeben:
Vil Liecher sah mann die gantz Nacht
in dem Kloster hoch auff dem Tach
hin unnd auch wider schweben.
Da nun das Volck im Flecken zwar
mit Schröcken hätt vernommen
wie dises Zeichen gsehen war
auff den Morgen thäten kommen
zehen gewehrter Mann zuhand
das Kloster thet man bschawen
hört weiter ihr Christen allsandt.
Da sie ins Kloster kamen zwar
die Fraw erschrack der grossen Gfahr
thät solchs dem Knecht verkünden:
Der Knecht wolt springen zum Ladennauß
sie namen ihn gfangen ohn Grauß
da sahen sie die Kinder
jämmerlich hangen wie ich sag
mit Schräcken unnd mit Klagen
O weht der jämmerlichen That
der Schaffner war auch erschlagen
man führts gen Cöln inn die Statt
da thäten sie bekennen
vor eim Ersamen Weisen Rath.
Das Urtheyl war gefället drat
das man solt richten mit dem Rad
den Knecht thu ich euch sagen:
Zween Griff mit glüenden Zangen schon
solt man nach seinen Brüsten thon
beyde Händt auch abschlagen.
Auff der Wahlstatt vor jedermann
thät man die Fraw herführen
kläglich als ich euch zeyge an
must sie ihr Leben verlieren
lebendigs mans begraben hat
ein Pfaal durch ihr Herz gschlagen
gelegt under das Rad.
Method of Punishment
breaking on the wheel, impalement
Crime(s)
murder
Gender
Date
Execution Location
Cologne/Cöln
Printing Location
Niclaus Schreiber, Cöln
Collection
Citation
“Drey warhafftige newe Zeittungen,” Execution Ballads, accessed November 6, 2024, https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1039.