Ausführlicher Bericht einer grausamen Mord-That
Title
Ausführlicher Bericht einer grausamen Mord-That
Subtitle
Von Vier Verwegenen Dieben und Mördern Welche In der an der Elbe gelegenen Wolffs-Mühle einen Müller nebst dessen Frau Knecht Magd und zwey Kinder elendiglich um das Leben gebracht wie solches umständlich in gegenwärtiges Lied verfasset und jeden zur Warnung auffgesetzet worden. Im Thon: Kommet ihr Götter und helffet betrauren
Synopsis
In Wolffs-Mühle, four men murder a miller, his wife, their maid and two children. They are then executed in Pinneberg.
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Image / Audio Credit
Bayerische Staatsbibliothek München (Sigel: 12). VDLied Digital.
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Kommet ihr Götter und helffet betrauren
Transcription
Hoeret vernehmet was ich euch will singen
stehet ein kurze Weil bey mir in Ruh
mercket was leyder für Zeitungen klingen
wie es geht jämmerlich in der Welt zu
wie die verderbete Bosheit regieret
wie sie de Teuffel die Menschen zu führet.
Morden und Stehlen will immer einreissen
Niemand den Nechsten mehr bleibet recht treu
selbsten die Nieder-Elb kan uns erweisen
eine dergleichen Mord-Dieberen
so etliche Buben jüngs[t] haben verübet
und dadurch viele mit Wehmuth betrübet.
Un den berühmten Fluß thut sich befinden
ein grosse Mühle die Wolffs-Mühl [g]ründen
nahe an Pinnenbergs fruchtbaren Gründen
allen der Gegend sehr wol bekandt
dorten da haben bey nächtlichen Stunden
sich lose Bögel am hause gefunden.
Nach einem Schweine sie alsobald griefen
welches zu Schreyen ganz laute anfieng
darauff etwas von ferne nur liefen
bis der Knecht aus der Mühl heraus gieng
den sie auch alsobald schlugen zur Erden
daß er den Tode zum Raube must werden.
Bey den Ausbleiben und langen Verweisen
schickte der Müller die Magd darauff fort
diese wolt flüchtig den Knecht hin nacheilen
wurde auch durch die Erb-Mörder ermord
elendig must sie das Leben bald schliessen
und ihr Blut lassen in Sand herum fliessen.
Endlich die Müllerin wolte zu sehen
wo doch die beyden gekommen nur hin
ach aber ihr ist auch leyder geschehen
daß sie den Tod war ein Gewinn
dan diese Schelmen sie zeitlich umrungen
und ihr mit Stricken den Hals zu geschlungen.
Als nun kein Mensche ein Antwort mehr brachte
und doch das Schwein zu schreyen fieng an
selbsten der Müller in seinem Sinn dachte
das es nicht richtig so zu gehen kan
gieng derowegen herauffer zu schauen
wo der Knecht wäre die Magd samt der Frauen.
Dieser auch wurde getödet mit Grause
eh er recht wuste wie es ihm war
alsobald liesen sie gar nach den Hause
ehe die Sachen wurd offenbar
zwey kleine Kinder sie dorten noch funden
die wie die Schaffe zum Schlachten da stunden.
Aber der Teuffel der hie t sie besessen
keine Erbarmung fande sich hier
denn sie erwürgten auch grausam vermessen
wie die erbosten Löwen und Thier
diese in Unschuld geblüheten Seelen
wer kan den Jammer genugsam erzehlen.
Darauff da fiengen sie an weg zu tragen
giengen und [?]essen den hund hier zurück
als nun der Morgen fieng an hell zu tagen
must man erfahren das grosse Unglück
da man die Haus-Thür hat auffgeschlossen
kame das Hündlein gar bald hergeschossen.
Dieser drauff suchte sein Herrn zu finden
riechte die Spur den Weg und das Ort
als man nun wolte die Thäter ergründen
schickte man etliche Reuter mit fort
da dann das Hündlein das Hause getroffen
wo sich die diebischen Mörder verschlossen.
Biere die hatten das Ubel begangen
aber der eine entkame der Band
drauff man die dreye gar eilig gefangen
und sie zu Straffe nach Pinnenberg gsandt
wo sie zum Lohne und übelen Leben
musten den Leibe zur Schande hingeben.
Dreymal hat man sie mit Zangen gezwicket
dreymal erlitten sie solche Pein
endlich da wurden sie tieffer gebücket
gar auff den Mörder- und Raben-Stein
da man die Leiber in Viertheil zerrissen
ihnen das Herz um das Maule geschmissen.
Darum ihr Eltern gewehnet die Jugend
stetig zu jagen den Guten nach.
Lernet sie fleissig zur Ehre und Jugend
daß ihr nicht gleiches Ungemach
müsset bey alten Jahren erleben
und sie den Hencher zur Züchtigung geben.
Lernet sie beten die Ruthen nich schonet
beiget die Bäume da sie noch klein
was dann die Jugen jeßunder gewohnet
pfleget deß Alters Rußen zu seyn
als denn so werdet ihr mit denen Jahren
lauter Bergnügung und Ehre erfahren.
stehet ein kurze Weil bey mir in Ruh
mercket was leyder für Zeitungen klingen
wie es geht jämmerlich in der Welt zu
wie die verderbete Bosheit regieret
wie sie de Teuffel die Menschen zu führet.
Morden und Stehlen will immer einreissen
Niemand den Nechsten mehr bleibet recht treu
selbsten die Nieder-Elb kan uns erweisen
eine dergleichen Mord-Dieberen
so etliche Buben jüngs[t] haben verübet
und dadurch viele mit Wehmuth betrübet.
Un den berühmten Fluß thut sich befinden
ein grosse Mühle die Wolffs-Mühl [g]ründen
nahe an Pinnenbergs fruchtbaren Gründen
allen der Gegend sehr wol bekandt
dorten da haben bey nächtlichen Stunden
sich lose Bögel am hause gefunden.
Nach einem Schweine sie alsobald griefen
welches zu Schreyen ganz laute anfieng
darauff etwas von ferne nur liefen
bis der Knecht aus der Mühl heraus gieng
den sie auch alsobald schlugen zur Erden
daß er den Tode zum Raube must werden.
Bey den Ausbleiben und langen Verweisen
schickte der Müller die Magd darauff fort
diese wolt flüchtig den Knecht hin nacheilen
wurde auch durch die Erb-Mörder ermord
elendig must sie das Leben bald schliessen
und ihr Blut lassen in Sand herum fliessen.
Endlich die Müllerin wolte zu sehen
wo doch die beyden gekommen nur hin
ach aber ihr ist auch leyder geschehen
daß sie den Tod war ein Gewinn
dan diese Schelmen sie zeitlich umrungen
und ihr mit Stricken den Hals zu geschlungen.
Als nun kein Mensche ein Antwort mehr brachte
und doch das Schwein zu schreyen fieng an
selbsten der Müller in seinem Sinn dachte
das es nicht richtig so zu gehen kan
gieng derowegen herauffer zu schauen
wo der Knecht wäre die Magd samt der Frauen.
Dieser auch wurde getödet mit Grause
eh er recht wuste wie es ihm war
alsobald liesen sie gar nach den Hause
ehe die Sachen wurd offenbar
zwey kleine Kinder sie dorten noch funden
die wie die Schaffe zum Schlachten da stunden.
Aber der Teuffel der hie t sie besessen
keine Erbarmung fande sich hier
denn sie erwürgten auch grausam vermessen
wie die erbosten Löwen und Thier
diese in Unschuld geblüheten Seelen
wer kan den Jammer genugsam erzehlen.
Darauff da fiengen sie an weg zu tragen
giengen und [?]essen den hund hier zurück
als nun der Morgen fieng an hell zu tagen
must man erfahren das grosse Unglück
da man die Haus-Thür hat auffgeschlossen
kame das Hündlein gar bald hergeschossen.
Dieser drauff suchte sein Herrn zu finden
riechte die Spur den Weg und das Ort
als man nun wolte die Thäter ergründen
schickte man etliche Reuter mit fort
da dann das Hündlein das Hause getroffen
wo sich die diebischen Mörder verschlossen.
Biere die hatten das Ubel begangen
aber der eine entkame der Band
drauff man die dreye gar eilig gefangen
und sie zu Straffe nach Pinnenberg gsandt
wo sie zum Lohne und übelen Leben
musten den Leibe zur Schande hingeben.
Dreymal hat man sie mit Zangen gezwicket
dreymal erlitten sie solche Pein
endlich da wurden sie tieffer gebücket
gar auff den Mörder- und Raben-Stein
da man die Leiber in Viertheil zerrissen
ihnen das Herz um das Maule geschmissen.
Darum ihr Eltern gewehnet die Jugend
stetig zu jagen den Guten nach.
Lernet sie fleissig zur Ehre und Jugend
daß ihr nicht gleiches Ungemach
müsset bey alten Jahren erleben
und sie den Hencher zur Züchtigung geben.
Lernet sie beten die Ruthen nich schonet
beiget die Bäume da sie noch klein
was dann die Jugen jeßunder gewohnet
pfleget deß Alters Rußen zu seyn
als denn so werdet ihr mit denen Jahren
lauter Bergnügung und Ehre erfahren.
Method of Punishment
quartering
Crime(s)
murder
Gender
Date
Execution Location
Pinneberg, Germany
Printing Location
Altenau : Utz,
Collection
Citation
“Ausführlicher Bericht einer grausamen Mord-That,” Execution Ballads, accessed December 22, 2024, https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1034.