Gewisser Bericht des Truten und Hexenbrennens Bambergischen Gebiets
Title
Gewisser Bericht des Truten und Hexenbrennens Bambergischen Gebiets
Subtitle
wie lang es gewehrt / Was für ubels / ihrer Außsag nach / sie viel Jahr hero an Menschen / Vihe / Früchten und andern verübet / was allbereit verbrennet / un vermög heiliger Göttlicher Schrifft (kein Zauberer man leben lassen) hingerichtet / Und in summa / wie sie von Teuffel betrogen un hinter das Liecht geführet worden. All frommen Christen zur sonderlichen trewherzigen Warnung in ein Lied gebracht / Im Thon: Es ist gewißlich an der zeit.
Synopsis
account of multiple witches and sorcerers burned in Bamberg region
Digital Object
Image / Audio Credit
SUB Göttingen: 8 H MISC 338/7 (7b), VD17 7:694939D
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Es ist gewißlich an der zeit
Transcription
Dann man ansicht feßt unser zeit
in welche wir sind kommen
Findet man nichts denn Herzenleid
welch uberhand genommen
So gar daß wol nicht erger sein
fan auff Erden in aller gemein
steht es ubler alß ubel.
Wie wolt es auch nict ubel stehen
weil nicht nur sünd und schande
uber all heuffig im schwang gehn
daß fast in allen Landen
Krieg / Blutvergiessen / mord un brand
uber all auch de Oberhand
bekommen /Gott seys geklaget.
Sondern welchs zu erbarmen ist
wie auch schrecklich zu hören
daß der so sein wil ein guter Christ
sich lest so gar bethören
Daß er sich dem Teuffel ergibt
mit Leib und Seel durch ein gelübd
absaget seiner Tauffe.
Die heilige Dreyfaltigkeit
verleugnet auch dem Teuffel
sich mit Leib und Seel ganz ergert
stürzt sich ohn allen zweifel
nur schendlichen wollusts wegen
so sie mit dem Teuffel pflegen
der sie doch nur betrieget.
Ein Tausentkünstler allezeit
der Teuffel ist gewesen
welcher auch in der Christenheit
gestisstet groß unwesen
mit Hexerey und Zauberey
und durch die Unholden mancherley
zu seim Werckzeug gebrauchet.
Wie dann mehr alß denn wolbekant
im Bambergischen Lande
durch unterschiedliche Trutenbrant
solch Hexerey unn schande.
Jezund vermög heiliger Schrifft
außgerottet wird welche spricht:
Kein Zauberer solt lassen leben.
Weil sie bekennen so viel Mord
und unseglichen Schaden
gestisstel han an manchen ort
daß keine Frucht gerhaten
So viel Jahr her und ob sie wol
gerhaten sind auch etlichmal
haben sie alls verzaubert.
Daß Vieh und Menschen sind zu grund
gangen durch ihr beshweren
und bezaubert zu aller stund
des Teuffels sies thun lehren.
Verspricht ihnen darbey güldne Berg
geht doch endlich alls uberzwerg
mitbetrug sie bezahlet.
Zu Zeit sind unterschiedlich Brandt
jetzt in eim halben Jahre
gesechehen und nimmet uberhand
je mehr man brennt fürware.
Je mehr der Hexen finden sich
welchs erschrecklich und erbermlich
von Christen ist zu hören.
Die Großköpffin und Canzlerin
sampt dero beyde Töchter
der Großkopff selbst ist auch schon hin
zuin brennen sie all dochten
wegen ihrer Zauberey und Hexerey
so sie getrieben haben haben.
Die dicke Kandelgiesserin
hat auch herhalten müssen
welche lange zeit ein Trütnerin
und Zauberwerck bewiesen.
Da sie sebsten bekennet hat
sie sey froh daß man an diese stat
zum verbrennen sey kommen.
Sie sey vom Teuffel immer zu
gewesen hart geplaget
hab ihr gelassen kein rast noch ruh
ihr gewissen genaget.
Daß sie nach all dem willen sein
außstehen müssen Marter unnd Pein
die ganze zeit ihres Lebens.
Reiche Kramer ohn unterschied
wie auch fürnehme Herren
sampt dero Weibern sind dereit
verbrennt worden und werden.
Teglich mehr eingefangen viel
kein ansehen der Person gilt
Reich / Arm / Schön / Herr und Frawen.
Ein grosses Hauß mit viel gemach
ist allbreit erbawet
darein man teglich einfacht
vielen noch dafür grawet.
Doch geschict keinem kein unrecht
denn solchem zaubrischen Beschlecht
gehört mit ins Fewer.
Ein grosser Ofen ist erbawt
zu Zeilda man ein hauffen einwerffen kan
man hört und schawt
keine kan da entlauffen
Der Teuffel betrengt sie sehr
alß ob es Phantasey wer
mit den Truten verbrennen.
Uberredet die albern Leut
Er laß keinen verbrennen
Er errette sie zu rechter zeit
wie sies hernach bekennen.
Gibt ihnen ein die grosse Frewd
sey hinderstellig gar kein Leid
laß er den seinen wiederfahren.
Solch und dergleichen Ubelthat
sind abgeschaffet worden
Mit dem Schwerdt darnach man sie hat
geworffen an den orten.
Ins Fewer sie verbrant zu staub
etlichen wird auch abgehawt
die Händ werden gezwicket.
Mit glüend Zangen welche viel
und groß ubel verübet
wie denn der noch sehr viel im Spiel
welche manch Mensch betrübet.
Erkrummet / erlamt / erschreckt / getödt
Daß der es alles erzehlen thet
müst ein gantzen Tag haben.
Ach Gott erhör uns deine Kind
behüt uns fürs Teuffels listen
und vor dem zauberischen Gesind
dein recht gleubige Christen.
Gib O Heilig Dreyfaltigkeit
dir zu dinnen je und allezeit
wer das wil thun sprech Amen.
in welche wir sind kommen
Findet man nichts denn Herzenleid
welch uberhand genommen
So gar daß wol nicht erger sein
fan auff Erden in aller gemein
steht es ubler alß ubel.
Wie wolt es auch nict ubel stehen
weil nicht nur sünd und schande
uber all heuffig im schwang gehn
daß fast in allen Landen
Krieg / Blutvergiessen / mord un brand
uber all auch de Oberhand
bekommen /Gott seys geklaget.
Sondern welchs zu erbarmen ist
wie auch schrecklich zu hören
daß der so sein wil ein guter Christ
sich lest so gar bethören
Daß er sich dem Teuffel ergibt
mit Leib und Seel durch ein gelübd
absaget seiner Tauffe.
Die heilige Dreyfaltigkeit
verleugnet auch dem Teuffel
sich mit Leib und Seel ganz ergert
stürzt sich ohn allen zweifel
nur schendlichen wollusts wegen
so sie mit dem Teuffel pflegen
der sie doch nur betrieget.
Ein Tausentkünstler allezeit
der Teuffel ist gewesen
welcher auch in der Christenheit
gestisstet groß unwesen
mit Hexerey und Zauberey
und durch die Unholden mancherley
zu seim Werckzeug gebrauchet.
Wie dann mehr alß denn wolbekant
im Bambergischen Lande
durch unterschiedliche Trutenbrant
solch Hexerey unn schande.
Jezund vermög heiliger Schrifft
außgerottet wird welche spricht:
Kein Zauberer solt lassen leben.
Weil sie bekennen so viel Mord
und unseglichen Schaden
gestisstel han an manchen ort
daß keine Frucht gerhaten
So viel Jahr her und ob sie wol
gerhaten sind auch etlichmal
haben sie alls verzaubert.
Daß Vieh und Menschen sind zu grund
gangen durch ihr beshweren
und bezaubert zu aller stund
des Teuffels sies thun lehren.
Verspricht ihnen darbey güldne Berg
geht doch endlich alls uberzwerg
mitbetrug sie bezahlet.
Zu Zeit sind unterschiedlich Brandt
jetzt in eim halben Jahre
gesechehen und nimmet uberhand
je mehr man brennt fürware.
Je mehr der Hexen finden sich
welchs erschrecklich und erbermlich
von Christen ist zu hören.
Die Großköpffin und Canzlerin
sampt dero beyde Töchter
der Großkopff selbst ist auch schon hin
zuin brennen sie all dochten
wegen ihrer Zauberey und Hexerey
so sie getrieben haben haben.
Die dicke Kandelgiesserin
hat auch herhalten müssen
welche lange zeit ein Trütnerin
und Zauberwerck bewiesen.
Da sie sebsten bekennet hat
sie sey froh daß man an diese stat
zum verbrennen sey kommen.
Sie sey vom Teuffel immer zu
gewesen hart geplaget
hab ihr gelassen kein rast noch ruh
ihr gewissen genaget.
Daß sie nach all dem willen sein
außstehen müssen Marter unnd Pein
die ganze zeit ihres Lebens.
Reiche Kramer ohn unterschied
wie auch fürnehme Herren
sampt dero Weibern sind dereit
verbrennt worden und werden.
Teglich mehr eingefangen viel
kein ansehen der Person gilt
Reich / Arm / Schön / Herr und Frawen.
Ein grosses Hauß mit viel gemach
ist allbreit erbawet
darein man teglich einfacht
vielen noch dafür grawet.
Doch geschict keinem kein unrecht
denn solchem zaubrischen Beschlecht
gehört mit ins Fewer.
Ein grosser Ofen ist erbawt
zu Zeilda man ein hauffen einwerffen kan
man hört und schawt
keine kan da entlauffen
Der Teuffel betrengt sie sehr
alß ob es Phantasey wer
mit den Truten verbrennen.
Uberredet die albern Leut
Er laß keinen verbrennen
Er errette sie zu rechter zeit
wie sies hernach bekennen.
Gibt ihnen ein die grosse Frewd
sey hinderstellig gar kein Leid
laß er den seinen wiederfahren.
Solch und dergleichen Ubelthat
sind abgeschaffet worden
Mit dem Schwerdt darnach man sie hat
geworffen an den orten.
Ins Fewer sie verbrant zu staub
etlichen wird auch abgehawt
die Händ werden gezwicket.
Mit glüend Zangen welche viel
und groß ubel verübet
wie denn der noch sehr viel im Spiel
welche manch Mensch betrübet.
Erkrummet / erlamt / erschreckt / getödt
Daß der es alles erzehlen thet
müst ein gantzen Tag haben.
Ach Gott erhör uns deine Kind
behüt uns fürs Teuffels listen
und vor dem zauberischen Gesind
dein recht gleubige Christen.
Gib O Heilig Dreyfaltigkeit
dir zu dinnen je und allezeit
wer das wil thun sprech Amen.
Method of Punishment
burning
Crime(s)
witchcraft
Gender
Date
Execution Location
Bamberg, Germany
Printing Location
Schmalkalden
Collection
Citation
“Gewisser Bericht des Truten und Hexenbrennens Bambergischen Gebiets,” Execution Ballads, accessed December 22, 2024, https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1221.