Abscheuliches Mord-Erkuhnen und Billiches Straff-Verdienen: :
Title
Abscheuliches Mord-Erkuhnen und Billiches Straff-Verdienen: :
Subtitle
Zweyer boshafftig-verwegenen Gemüther/ nemlichen eines Wirths und Schäfers/ Welche in dem Mechlenburger Land ... unterschiedliche abscheuliche Mord-Thaten verübet ... dass sie erkannt/ gegriffen/ und zur wohlverdienten Straff/ andern zum Exempel/ mit Hinrichtung eines erbärmlichen Todes sind gezogen worden. Alles nach glaubhafften Verlauff/ verabfasset in einem Lied/ nach der Sing-Weise: Nun will ich nicht mehr leben/ mit dir/ O Corydon/ [et]c.
Digital Object
Image notice
Full size images of all ballad sheets available at the bottom of this page.
Image / Audio Credit
VDLied Digital. VD17, 703238B.
Set to tune of...
Nun will ich nicht mehr leben mit dir O Corydon etc
Transcription
Merckt auf und trett zum Stande
und hört ein Zeitung neu
vom Mechelburger Lande
was da geschehen sey
mit Morden überaus
daß es fast zu erzehlen
ein ganze S[?]ell und Graus.
Im Flecken Umna eben
derselben Land-Rebter
thät neulickst sich begeben
und gieng warhafftig für
ein solche Mord Geschicht
noch kaum vor wenig Wochen
wie euch hier wird bericht.
Ein Wirth win loser Gaste
Hans Rödel sonst genannt
den bösen Vorschlag fasste
daß er mit eigner Hand
üm bälder reich zu seyn
die Leute wolt ermorden
so bey ihm fehrten ein.
Schaut wie der Teuffel stellet
und macht die Sünde leicht
bis er die Menschen fället
und sie mit List erschleicht
er that was er gedacht
wie ihn der Teuffel riethe
das er viel Leut umbracht.
Das Fleisch gab er zufressen
den Gästen insgemein
Köpff Füß und Händ indessen
vergrub und schart er ein
theils Beiner gleicher Weis
das man es hit solt mercken
diß thate er mit Fleiß.
Es thät ihm wohl züschlagen
fast ein gekaume Zeit
er selbst thät es nich sagen
und wusten nicht die Leut
wie doch wol solches käm
daß doch der Wirth an Gütern
und Reichthum so zunehm.
Da doch sonst (so zu reden)
er nur ein Hecken Wirth
wie fast auf der Einöden
und doch so Wirthschafft führt
viel bildeten sich en
er müst ein Alrann haben
es könnet nit anders seyn.
Er hatt ein guten Bruder
der böse lose Wirth
der offt mit ihm in Luder
ein übles Leben führt
ein Schäfer thät er seyn
den selben er heredet
daß er mit ihm hielt ein.
Er sprach mein Bruden Shäfer
ermord die Leut mit mir
und sey kein fauler Schläfer
die Helffte geb ich dir
so wirst du reich wie ich
der Schäfer war zufrieden
sprach was geheut es mich.
Ich will es frisch drauf wagen
under modern wacker mit
wir werdens selbst nit sagen
kein Mensch der sieht uns nit
drauf gieng es ärger an
und machtens immer stärcker
so lang es gut gethan.
Ein Bot und Kauffmanns Diener
die knabten erstlich auf
biß sie leßt wurden kühner
und mördten weiter drauf
es wuchs ihr Sünden Wust
daß sie gar auf der Strassen
offt kühlten ihre [?]ust.
Ingleichen auch nach diesen
ein Tuchknapp und B[...]
die kamen von der Wiesen
dem Wald hinein dort für
kaum e[...] der versah
da lag er schon gestrecket
vom Schäfers Brügel [...]
Deßgleichen der Barbirer
must bleiben auf der Stät
[...] ihne der Berführer
allda erlegen thät
der lose Mörders [...]
O Sünd! O Laster-Leben!
das diese zwey verführt.
Sie hängten da beym Füssen
den guten Kerles auf
[...] verzappeln müssen
es war ein Omeis-Hauff
wol unter [...] Baum
was diß für eine Marter
ist zu beschreiben kaum.
Indem die Omeis krochen
und bissen unerhört
d[...] Mensch ward zerstochen
und hab darvon verzehrt
dran sab[...]st ihr Lust
daß es noch in der Marter
der Schäfer rühmen mußt.
Es hätt von allen Thaten
ihn nichtes mehr erfreut
al die ser schöne Braten
und frische Omeis-Streit
um deß Barrer? Haut
schaut doch wie Gotts vergessen
ihr lieben Christen haut
Doch aber höret weiter
wiewol nich unbetrübt
was diese Vögel leider
für Brand-Mord auch verübt
ein alter Schultheis war
nich weit von selber Gegend
erkraucket ganz und gar.
Der Türckner oder Schäfer
der sonsten dort bekannt
weil unlängst er ein Sträfer
steckt an das Haus in Brand
wie auch sein Camerad
sie waren beyd beslissen
in solcher Mörders That.
Un allen vier des Ecken
da thäten sie das haus
mit schlauer List anstecken
und schlichen sich hinaus
nachdem sie bey der Racht
den Schultheis Frau und Röchin
ganz heimlich umgebracht.
Die Mummling gieng von weiten
wie diß zugangen hie?
von diesen erbarn Leuten
die Flamme löschten sie
man faßt die Vögel ein
da musten sie bekennen
in unerhörter Pein.
Sie wurden hingerichtet
auf solche Art und Weis
an seine Brust gezwicket
der Wirth mit Zangen heiß
zu drey verschiednen mal
dann lebend gar verbrennet
diß war ein grosse Dual.
Den Schäfer noch zur Gnade
den räderte man auch
legt lebend ihn aufs Rade
nach aller Mörder Brauch
zum Beyspiel socher Gäst
so gehts wann man den Teuffel
sich so verführen läst.
Hieraus ist nun zu fassen
die gute Warnungs-Weis
daf man fein auf der Strassen
sich sehe für mit Fleiß
und daß man sich nicht wend
auf Straff-verbotne Mabrun
sonst nimts ein Kahles End.
und hört ein Zeitung neu
vom Mechelburger Lande
was da geschehen sey
mit Morden überaus
daß es fast zu erzehlen
ein ganze S[?]ell und Graus.
Im Flecken Umna eben
derselben Land-Rebter
thät neulickst sich begeben
und gieng warhafftig für
ein solche Mord Geschicht
noch kaum vor wenig Wochen
wie euch hier wird bericht.
Ein Wirth win loser Gaste
Hans Rödel sonst genannt
den bösen Vorschlag fasste
daß er mit eigner Hand
üm bälder reich zu seyn
die Leute wolt ermorden
so bey ihm fehrten ein.
Schaut wie der Teuffel stellet
und macht die Sünde leicht
bis er die Menschen fället
und sie mit List erschleicht
er that was er gedacht
wie ihn der Teuffel riethe
das er viel Leut umbracht.
Das Fleisch gab er zufressen
den Gästen insgemein
Köpff Füß und Händ indessen
vergrub und schart er ein
theils Beiner gleicher Weis
das man es hit solt mercken
diß thate er mit Fleiß.
Es thät ihm wohl züschlagen
fast ein gekaume Zeit
er selbst thät es nich sagen
und wusten nicht die Leut
wie doch wol solches käm
daß doch der Wirth an Gütern
und Reichthum so zunehm.
Da doch sonst (so zu reden)
er nur ein Hecken Wirth
wie fast auf der Einöden
und doch so Wirthschafft führt
viel bildeten sich en
er müst ein Alrann haben
es könnet nit anders seyn.
Er hatt ein guten Bruder
der böse lose Wirth
der offt mit ihm in Luder
ein übles Leben führt
ein Schäfer thät er seyn
den selben er heredet
daß er mit ihm hielt ein.
Er sprach mein Bruden Shäfer
ermord die Leut mit mir
und sey kein fauler Schläfer
die Helffte geb ich dir
so wirst du reich wie ich
der Schäfer war zufrieden
sprach was geheut es mich.
Ich will es frisch drauf wagen
under modern wacker mit
wir werdens selbst nit sagen
kein Mensch der sieht uns nit
drauf gieng es ärger an
und machtens immer stärcker
so lang es gut gethan.
Ein Bot und Kauffmanns Diener
die knabten erstlich auf
biß sie leßt wurden kühner
und mördten weiter drauf
es wuchs ihr Sünden Wust
daß sie gar auf der Strassen
offt kühlten ihre [?]ust.
Ingleichen auch nach diesen
ein Tuchknapp und B[...]
die kamen von der Wiesen
dem Wald hinein dort für
kaum e[...] der versah
da lag er schon gestrecket
vom Schäfers Brügel [...]
Deßgleichen der Barbirer
must bleiben auf der Stät
[...] ihne der Berführer
allda erlegen thät
der lose Mörders [...]
O Sünd! O Laster-Leben!
das diese zwey verführt.
Sie hängten da beym Füssen
den guten Kerles auf
[...] verzappeln müssen
es war ein Omeis-Hauff
wol unter [...] Baum
was diß für eine Marter
ist zu beschreiben kaum.
Indem die Omeis krochen
und bissen unerhört
d[...] Mensch ward zerstochen
und hab darvon verzehrt
dran sab[...]st ihr Lust
daß es noch in der Marter
der Schäfer rühmen mußt.
Es hätt von allen Thaten
ihn nichtes mehr erfreut
al die ser schöne Braten
und frische Omeis-Streit
um deß Barrer? Haut
schaut doch wie Gotts vergessen
ihr lieben Christen haut
Doch aber höret weiter
wiewol nich unbetrübt
was diese Vögel leider
für Brand-Mord auch verübt
ein alter Schultheis war
nich weit von selber Gegend
erkraucket ganz und gar.
Der Türckner oder Schäfer
der sonsten dort bekannt
weil unlängst er ein Sträfer
steckt an das Haus in Brand
wie auch sein Camerad
sie waren beyd beslissen
in solcher Mörders That.
Un allen vier des Ecken
da thäten sie das haus
mit schlauer List anstecken
und schlichen sich hinaus
nachdem sie bey der Racht
den Schultheis Frau und Röchin
ganz heimlich umgebracht.
Die Mummling gieng von weiten
wie diß zugangen hie?
von diesen erbarn Leuten
die Flamme löschten sie
man faßt die Vögel ein
da musten sie bekennen
in unerhörter Pein.
Sie wurden hingerichtet
auf solche Art und Weis
an seine Brust gezwicket
der Wirth mit Zangen heiß
zu drey verschiednen mal
dann lebend gar verbrennet
diß war ein grosse Dual.
Den Schäfer noch zur Gnade
den räderte man auch
legt lebend ihn aufs Rade
nach aller Mörder Brauch
zum Beyspiel socher Gäst
so gehts wann man den Teuffel
sich so verführen läst.
Hieraus ist nun zu fassen
die gute Warnungs-Weis
daf man fein auf der Strassen
sich sehe für mit Fleiß
und daß man sich nicht wend
auf Straff-verbotne Mabrun
sonst nimts ein Kahles End.
Method of Punishment
breaking on the wheel
Crime(s)
murder
Date
Execution Location
Mecklenburg
Collection
Citation
“Abscheuliches Mord-Erkuhnen und Billiches Straff-Verdienen: :,” Execution Ballads, accessed December 22, 2024, https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1166.