Drey newer zeyttung.

Title

Drey newer zeyttung.

Subtitle

Ein erschröckliche und erbärmliche geschicht / so sich ein meilwegs von der Statt Bremen in Nidernsachsen zugetragen / wie daselbst ein Mann sein schwanger Weib verkaufft / und den Mördern in einem Wald geliffert hat / Aber wunderbarlicher weiß / von einem Junckern der da jagen geritten / erlöset / und wie der thäter mit sampt den Mördern darüber gefangen / unnd nach ihrer bekanter übelthat zu Bremen gericht sein worden.

Synopsis

Man hires killers to murder his pregnant wife. A squire discovers the murder and brings them to justice

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Hilff Gott das mir gelinge

Transcription

Ihr lieben Christen gebt euch zurhü
hört mir ein wenig zü
was ich euch thü singen
von einer erschröcklichen that
hilff Gott das mir gelingen.

In Nidersachsen da ligt ein Stat
Bremen sie ihrn nammen hat
ein Meilwegs darausse
da ligt ein Dorff zur Bach genant
Darinn da saß zü hause.

Ein Mann der was dawol bekant
Petter Fisch war er genant
hört was er hat getreiben
er hat verkafft sein eygen Weib
mit ihrem schweren Leibe.

Er saß in eim Wirtshauß an dem end
drey Mörder hetten sich zu ihm gewend
Er thet sich zü ihn Gesellen
drey hundert Gulden für sein Frawen
die theten sie im zöhlen.

Er nam das Gelt auff den bescheid
und globt den dar auff mit dem Eydt
er wolt sie liffern balde
sie solten nur warten en einem orth
er wolt sie bringen inn Walde.

Der bößwicht geht bald hin zu Hauß
und bered sein Fraw mit ihm hinauß
und sprach mein liebe Frawe
ich hab gekauffet [illegible] Schwein
gehe mit laß sie beschawen.

Die Fraw hat sie bewegen lahn
durch listige wort von ihrem Mann
sie gieng mit grosser gfehre
Er band sie im Holz en einem Baum
mit ihrem Leib gar schwere.

Erstlich verband er ihren Mund
das sie gar nicht schreyen kund
den saumpt er sich nicht lange
Er lieb sein Weib bey den Mördern allein
unnd ist zu Hauß gegangen.

So hat der bößwicht inn dem Wald
sein Weib unnd Kinder geliffert bald
wol zu den selbigen zeyten
spilten die Mörder dazü hauf
wer die Fraw solt schneiden auff.

Es begab sich wol zu der stunde
das ein Juncker mit sein Hund
in den Wald reittet jagen
die Hund kamen auff die spor
alda die Mörder lagen.

Die betten schon mit pein und schmerz
die Fraw geschniten umb ihr Herz
aber die Hund zu hauffe
die bälten damit grossem geschall
die Mörder theten verlauffen.

Der Juncker forcht der ung efehr
und entsetzt sich von herzen sehr
der erschröcklichen dingen
Erlöset die Fraw von dem Baum
in sein Haus thet er sie bringen.

So ist die Fraw durch Gottes gnad
von dem Juncker erlöset tratt
den selbigen tag gar schöne
ist sie ein Mütter worden bald
an zweyen jungen Söhnen.

Man schicket nach dem Mann hinauß
das er solt kommen ins Junckern Hauß
der Juncker sprach mit nammen
sendent nach ewer Fraw daheim
und laßt sie zu mir kommen.

Er sprach zum Junckern mit falschem sitt
Mein Fraw die ist daheime nit
Der Juncker sagt zu ihme
wann ihr dann ewer Frawe schawet
solt ihr sie wol erkennen.

Bald geleitt man in behend
in eine Ramer an dem end
Er kont es nit entlauffen
der Juncker sprach schaw Weib und Kind
die du hast thün verkauffen.

Er antwurt dem Junckern tratt
der Teuffel hat mir geben den raht
wol zu der selben stunden
hat man ihn gfängklich gnommen an
auff einen Wagen gebunden.

Und fürt ihn gehn Bremen in die Statt
da er gesagt vor dem Rath
und hat genent zü hauffe
was es für Leutte sein gewesen
den er sein Weib hat thün verkauffen.

Man schrib bald Brieffe ohn underlaß
und sandte [illegible] auff alle straß
darnach ein zeyt nit lange
funff meil von Bremen ungefehr
kriegen sie zwen gefangen.

Und seind zu Bremen gefangen gelegt
gefraget für dem strengen gericht
das was ihn kein verlangen
ir übelthat haben sie bekant
die hetten begangen.

In Dennmarck hetten sie gar schon
zwo schwangere Frawen auffschneiden thün
und ihn genommen das Leben
dern Herz lebendig genommen darauß
damit haben sie ihr büberey getriben.

Noch will ich nun jetz zeigen an
was sie weitters haben gethan
der eine bekant gar bald
neün mordt het er begangen
bey Lubeck in dem Wald.

Dem andern was da wol bekant
Andres von Ferden was er genant
der thet gar bald sagen
zu Hamburg het er genommen ein Fraw
die her er thün erschlagen.

So haben die übel theter alle drey
ihr misset hat bekennet frey
das urtheil wardt gegeben
das man sie solt richten nach ihrer Schuld
zum todt wol von dem leben.

Erstlich hatt man gerichtet schon
der sein Fraw hat verkauffen thon
die ander thet man greiffen
lebendig auff ein Rad
auß der Statt thet man sie schleiffen.

Man hat sie thün zerstossen frey
Arm unnd Bein mitten entzwey
mit glüenden Zangen thet man sie pferzen
nach ihrer grossen übelthat
auff ostraffen thet man sie setzen.

Diß Liedlein hab ich zum besten gemacht
das sich ein jeder wol betracht
Er sey gleich Jung oder Alte
das er sich besinne wol
bey was Gselschafft er thüt halten.

Dann jetzt niemand zu trawen ist
die Welt ist vol boßheit unnd argelist
in sinden thüt sie wütten
last uns bitten Gott umb sein gnad
das er uns wöll behüten
Amen.

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First verse ends 'hilff Gott das mir gelingen'

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“Drey newer zeyttung.,” Execution Ballads, accessed November 22, 2024, https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1037.

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