Drey warhafft und erschröckliche newe Zeitung...Von etlichen Jüden von Trient/ in Welschland...
Title
Drey warhafft und erschröckliche newe Zeitung...Von etlichen Jüden von Trient/ in Welschland...
Subtitle
Die Ander/ Von etlichen Jüden von Trient/ in Welschland ... Im Thon: Warumb betrübstu dich mein Hertz &c
Synopsis
A re-telling of the Simon of Trent story: Simon of Trent was a boy from the city of Trent whose disappearance and murder in 1475 was blamed on the leaders of the city's Jewish community, based on his dead body being found in the cellar of a Jewish family's house, and the confessions of Jews obtained under judicial torture. The song retains all the details but moves the events to Trient in Welschland, the French-speaking part of Switzerland.
Digital Object
Image notice
Full size images of all ballad sheets available at the bottom of this page.
Image / Audio Credit
Universitätsbibliothek Erfurt 13 - Tp. 8° 02970 (08)
Set to tune of...
Transcription
Die andere Zeitung.
Hoert zu ihr Christen Jung und Alt
was ich euch wil anzeigen bald
so sich zugetragen hat
in einer Statt Trient
in Welschland manchem wol bekandt.
Daselbst viel Jüden gewesen
die stifften Jammer unnd grosse Pein
mit einem Christen Kind
dasselbig sie gestolen han
legten ihm groß Pein und Marter an.
Diewil hergieng ihr Ostertag
und Christen Blut ihn mangel? that
sie suchten Renck und List
eim Jüden gabens ein guten Lohn
ein Christen Kind soll stelen thun.
Ein Arzt der Jüd gewesen
darumb ihm trawet manch frommer Christ
darumb die Jüden han
den Mörder außgeschicket bald
ein Kind zu stelen mit gewalt.
Er gieng in allen Gassen rumb
thet sich uberal sehen umb
letzlich ein kleines Kind
das spilt vor seines Vatters Hauß
ein schönes Knäblein uber auß.
Simon war dieses Kindlein genandt
der Jüd der namb es bey der Hand
gab ihm die besten Wort
zu deinem Vatter ich dich wil tragen
drumb schwig das Kindlein still.
Gar schnell unter den Mantel namb
darmit wol in deß Jüden Hanß kam
Samueh’s also genandt
Ach Gott in deinem höchsten Thron
was Jammer sich thet haben an.
Die Jüden hetten ein grosse Frewd
ob diesem Kind wol zu der Zeit
gleich thetten sie fangen an
mit Nadel Pfriemen unnd anders mehr
das theten sie alles suchen her.
Da nun das Kind sein Vatter nit sah
sein liebe Mutter war auch nicht da
ein hellen schrey das Kind da thet
sein Hälßlein thetens ihm binden zu
wie ihr dann jetzt werd hören nun.
Der ein der nambs auff seinen Schoß
der ander hart darneben saß
ein Schüssel namb in die Hand
darin das Blut thet fangen auff
setz hubens schnell uberhauff.
Stochen das arme Kindelein
an seinem gantzen Leibe sein
mit Nadel unnd Pfriemen sehr
sein Hälßlein ihm zugebunden han
kein schrey es weitter nicht kundt thun.
O Vatter du allerhöchster Gott
was lidt das Kind für grosse not
in dieser stund fürwar
von der Gottlosen Jüdenschaar
die Christum auch verfolget gar.
Als es vergossen hett sein Blut
sein Leben sich jetzt enden thut
schlugen sies gar zu todt
thertens vergraben unter das Hew
daß es ihn nicht brecht ein Geschrey
Als Vatter unnd Mutter nun kamen heim
ihr Kind nicht thet? vorhanden seyn
groß Jammer hub sich an
sie lieffen in alle Gasses hin
und schryen sehr mit lautter Stimm.
Herz Jesu Christ in deinem Thron
wo bistu doch mein lieber Sohn
immermehr kommen hin
bistu ins Wasser gefallen
so muß es Gott geklaget seyn.
Die Kinder in der Statt gemein
die schryen alle uberein
die Jüden das Kind han gestolen
und genommen hin
der heylig Geist gabs ihn in sinn.
Sein Vatter unnd Mutter alle beyd
sind nider gefallen auff die Erd
in Ohnmacht lagen da
Ach Sohne liebster Sohne mein
wie bringstu uns in grosse pein.
Ein frommer Bischoff wie ich sag
der wohnet dißmals in der Statt
dem theten sie es zeigen
derselbig als ein frommer Mann
seine Trabanten bald thet schicken an.
Daß man soll suchen in der Statt
inallen Haußern wie ich sag
wie dann geschehen ist
doch kundt man diese Kindelein
nicht finden wie ich melde fein.
Die Jüden waren hart verzagt
und hielten da ein schnellen raht
wie sies wollen fangen an
daß man die sach nicht auffdeckt
wie ich dann jetzt wil singen recht.
Ins Wasser sies geworffen han
groß Stein thetens ihm hencken an
das Wasser aber nicht
das Kindelein wolt nemen an
dieweil es hert keine schuld daran.
Sie lieffen für den Bischoff hin
auß falschem erdichten sinn
ein Kindlein gefunden wer
in Samuels Keller wir zeigen an
zu neid und haß has mans uns than.
Der Bischoff als ein frommer Mann
ließ ihm sie Sach zu hertzen gahn
von stunden schicker hin
zu holen dieses Kindelein
ach Gott wie ther Vatter und Mutter sein.
Die Jüden das Kind musten greiffen an
das Blut gar bald gegen ihn sprang
hierbey thet man es sehen
daß sie dem armen Kindelein
hetten genommen das Leben sein.
Die Jüden man gefangen namb
groß Pein unnd Marter man ihn thet an
biß sie bekennet han
daß sie das Kind gestolen han
auch jämmerlich umbringen than.
Ein grosses Gut dem Bischoff han
geborten und zu geben thun
es möcht sie helffen nicht
kein Gut un Gelt wolt nemen an
das kindlein er wolt rechen thun.
Mit Zangen sie gerissen hat
und thet sie schleiffen durch die statt
in allen Gassen rumb
auch sie thet stossen mit dem Rad
endlich darauff geleget hat.
Samuel der Dieb ihm selber vergab
daß man nit mehr erfahren hat
su Pulffer verbrennen thun
Hiemit wil ich beschliessen thun
durch Jesum Christum seinen Sohn.
Hoert zu ihr Christen Jung und Alt
was ich euch wil anzeigen bald
so sich zugetragen hat
in einer Statt Trient
in Welschland manchem wol bekandt.
Daselbst viel Jüden gewesen
die stifften Jammer unnd grosse Pein
mit einem Christen Kind
dasselbig sie gestolen han
legten ihm groß Pein und Marter an.
Diewil hergieng ihr Ostertag
und Christen Blut ihn mangel? that
sie suchten Renck und List
eim Jüden gabens ein guten Lohn
ein Christen Kind soll stelen thun.
Ein Arzt der Jüd gewesen
darumb ihm trawet manch frommer Christ
darumb die Jüden han
den Mörder außgeschicket bald
ein Kind zu stelen mit gewalt.
Er gieng in allen Gassen rumb
thet sich uberal sehen umb
letzlich ein kleines Kind
das spilt vor seines Vatters Hauß
ein schönes Knäblein uber auß.
Simon war dieses Kindlein genandt
der Jüd der namb es bey der Hand
gab ihm die besten Wort
zu deinem Vatter ich dich wil tragen
drumb schwig das Kindlein still.
Gar schnell unter den Mantel namb
darmit wol in deß Jüden Hanß kam
Samueh’s also genandt
Ach Gott in deinem höchsten Thron
was Jammer sich thet haben an.
Die Jüden hetten ein grosse Frewd
ob diesem Kind wol zu der Zeit
gleich thetten sie fangen an
mit Nadel Pfriemen unnd anders mehr
das theten sie alles suchen her.
Da nun das Kind sein Vatter nit sah
sein liebe Mutter war auch nicht da
ein hellen schrey das Kind da thet
sein Hälßlein thetens ihm binden zu
wie ihr dann jetzt werd hören nun.
Der ein der nambs auff seinen Schoß
der ander hart darneben saß
ein Schüssel namb in die Hand
darin das Blut thet fangen auff
setz hubens schnell uberhauff.
Stochen das arme Kindelein
an seinem gantzen Leibe sein
mit Nadel unnd Pfriemen sehr
sein Hälßlein ihm zugebunden han
kein schrey es weitter nicht kundt thun.
O Vatter du allerhöchster Gott
was lidt das Kind für grosse not
in dieser stund fürwar
von der Gottlosen Jüdenschaar
die Christum auch verfolget gar.
Als es vergossen hett sein Blut
sein Leben sich jetzt enden thut
schlugen sies gar zu todt
thertens vergraben unter das Hew
daß es ihn nicht brecht ein Geschrey
Als Vatter unnd Mutter nun kamen heim
ihr Kind nicht thet? vorhanden seyn
groß Jammer hub sich an
sie lieffen in alle Gasses hin
und schryen sehr mit lautter Stimm.
Herz Jesu Christ in deinem Thron
wo bistu doch mein lieber Sohn
immermehr kommen hin
bistu ins Wasser gefallen
so muß es Gott geklaget seyn.
Die Kinder in der Statt gemein
die schryen alle uberein
die Jüden das Kind han gestolen
und genommen hin
der heylig Geist gabs ihn in sinn.
Sein Vatter unnd Mutter alle beyd
sind nider gefallen auff die Erd
in Ohnmacht lagen da
Ach Sohne liebster Sohne mein
wie bringstu uns in grosse pein.
Ein frommer Bischoff wie ich sag
der wohnet dißmals in der Statt
dem theten sie es zeigen
derselbig als ein frommer Mann
seine Trabanten bald thet schicken an.
Daß man soll suchen in der Statt
inallen Haußern wie ich sag
wie dann geschehen ist
doch kundt man diese Kindelein
nicht finden wie ich melde fein.
Die Jüden waren hart verzagt
und hielten da ein schnellen raht
wie sies wollen fangen an
daß man die sach nicht auffdeckt
wie ich dann jetzt wil singen recht.
Ins Wasser sies geworffen han
groß Stein thetens ihm hencken an
das Wasser aber nicht
das Kindelein wolt nemen an
dieweil es hert keine schuld daran.
Sie lieffen für den Bischoff hin
auß falschem erdichten sinn
ein Kindlein gefunden wer
in Samuels Keller wir zeigen an
zu neid und haß has mans uns than.
Der Bischoff als ein frommer Mann
ließ ihm sie Sach zu hertzen gahn
von stunden schicker hin
zu holen dieses Kindelein
ach Gott wie ther Vatter und Mutter sein.
Die Jüden das Kind musten greiffen an
das Blut gar bald gegen ihn sprang
hierbey thet man es sehen
daß sie dem armen Kindelein
hetten genommen das Leben sein.
Die Jüden man gefangen namb
groß Pein unnd Marter man ihn thet an
biß sie bekennet han
daß sie das Kind gestolen han
auch jämmerlich umbringen than.
Ein grosses Gut dem Bischoff han
geborten und zu geben thun
es möcht sie helffen nicht
kein Gut un Gelt wolt nemen an
das kindlein er wolt rechen thun.
Mit Zangen sie gerissen hat
und thet sie schleiffen durch die statt
in allen Gassen rumb
auch sie thet stossen mit dem Rad
endlich darauff geleget hat.
Samuel der Dieb ihm selber vergab
daß man nit mehr erfahren hat
su Pulffer verbrennen thun
Hiemit wil ich beschliessen thun
durch Jesum Christum seinen Sohn.
Method of Punishment
breaking on the wheel
Crime(s)
murder
Gender
Date
Printing Location
Freyburg
Collection
Citation
“Drey warhafft und erschröckliche newe Zeitung...Von etlichen Jüden von Trient/ in Welschland...,” Execution Ballads, accessed November 22, 2024, https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1265.