Ein Warhafftige Zeitung.
Title
Ein Warhafftige Zeitung.
Subtitle
Von etliche[n] Hexen oder Unholden/ welche man kürtzlich im Stifft Mäntz/ zu Ascheburg/ Dipperck/ Ostum/ Rönßhoffen/ auch andern Orten/ verbrendt/ was Ubels sie gestifft/ und bekandt haben : Im Thon: Pomey/ Pomey/ ihr Polen/ [et]c.
Synopsis
multiple witches burned
Digital Object
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Image / Audio Credit
VD17 1:691858R, SBB-PK Berlin: Ye 5581. VDLied Digital.
Set to tune of...
Pomey, Pomey, ihr Polen
(cf. Avery Gosfield re Jewish Italian songs)
(cf. Avery Gosfield re Jewish Italian songs)
Transcription
Merckt auff was ich will singen
Ir Christen jung unnd alt
Von Wunderlichen dingen
So sich gar manigfalt
in Teueschemlandt begeben hat
In manchem ort in mancher Statt
mit Hexenwethern frey
sing ich on alle schey.
Ein Berg wie ich vernommen
Ist meniglich bekandt
Sind sie zusamen kommen
Im Spessert wirt es gnandt
Der Hexenweiber jung und alt
Das mah nit alles zehlen kundt
Ihr anschlag endelich war
Alls zu erfröhern gar.
Sie theren ranzen und springen
Die Hexen jung und alt
Under denselben dingen
Neun-hundert der gestalt
Die kunst nicht länger dann ein Jar
Mit Zauberen getriben zwar
dardurch wil Weib und Mann
All lahm gemachet han.
Ir König mich verwundert
In anferleget hat
Das sollen die Neunhundert
Diß Jar ohn alle gnad
der Kinder so vil bringen umb
Als irer seyen in der Summ
Auch heissen Wein unnd Korn
Alles erfrören thon.
Als sie wider auffsassen
Führ ein jede in ir Land
Zu Füchssen unnd zu Hasen
Sie sich gemachet hand
auch wie die schwarzen Raben sein
Geflogen auff di schaff und schwein
die müsten sterben all
Da sie auffsassen bald.
Man thüt ir vil verbrennen
In manchem Land fürwar
groß ubels thons bekennen
So sie getriben zwar
Wie dann kürzlich geschehen ist
An der Bolnischen Stäng gar wol bewist
Jetzt will ich zeygen an
Was sie bekennet han.
Ein junges Schwein mercket eben
Sie außgenommen kan
allerley Frücht darneben
Haben sie drein gethan
Und es da eingenäht geschwind
Zugleich wie ein Sechswochens kind
zum Meßner glauffen dar
Das er soll leuten zwar.
Der Meßner kam geschwindt
Und wolt leuthen dem Kindt
Kein Glock wolt da nit klingen
Das war ein seltzam ding
das kinlin man besehen that
Ein junges schwein wol an d’stat
Die Weiber auß gfüllt hett
Mit ab?erley Gerreyd.
Man nam die Weiber gfangen
Da haben sie bekandt
Wann es ihn wer angangen
Solt in dem gangen land
Weder Wein noch Korn gerathen sein
Sondern erfroren inn gemein
Darauff man sie auch hat
Verbrennet an der stat.
Damit ichs turz beschliesse
Und komme zum Anfang
Bitt laßt euchs nicht verdriessen
Hört noch ein selzam ich wang
So sich in Aschenburg ? Statt
Newischen zu getragen hat
mit diser Hexen schaar
Wie ir solt hörent zwar.
Ein K?fraw mit verlangen
zum Ochssen gwohnet hat
Drey Burger kamen gangen
auff einen Abentspat
Ein Maß wein haben sie begert
Ettwas zü essen ohn gefehr
Ein richt Kramats rögel zür
Man in aufficken thut.
Als sie nun hetten gessen
Unnd alle waren faart
der ein thets nit vergessen
Ein Vogel auffheben that
als er nun komment thet zü hauß
Den Vogel er thet ziehen rauß
Da wars ein Ratt mit eim langen schwanz
Das war ein selzamt schanz.
Von herzen thet erschröcken
Gieng zü sein Gesellen hin
Die sach ihn thet entdecken
Darauff sie schnell unnd gschwind
Zur Würtin wider kamen ein
hiessen in tanzen ein Maß wein
Darzu mit freyem Müt
Ein Richt Kramats vögel güt.
Die Würtin die thet bringen
mehr Vögel ohne granz
Die Gäst namens geschwindt
Und giengen auß dem Hauß
Das bracht der Wirtten groß gefahr
Ratten mit langen Schwänzen zwar
man zergts der Oberkeit an
Die Wütrtin man gsangen nam.
Man thet sie gar bald fragen
Peinlichen an der stett
Da thet sie alles sagen
wie sie gei?set het
Uber Sechshundert gulden bat
Auß Ratten unnd auch Raupen zwar
Darzu wil Wein unnd Korn
Alles erfrören thon.
Weitter müß ich berichten
Zu Dipperg in der Statt
von Wunderselzam gschickten
So sich zutragen hat
Etlich Weiber man gfangen nam
welches verdroß gar sehr ir Mann
darauß kam grosse klag
Ir leben es kostet hat.
Die Wether thet man verhören
Man wolt nicht recht mit dran
die Männer theten wöhren
Den Bischoff mans zeygt an
Man solt die Weiber wie ich bericht
Doch lassen gehn sie weren nicht
Under diser Hexen schar
Der bericht ihn wider war.
Man solt sie recht hernommen
Wie ander Weiber zwar
Das thet verdriessen die Männer
sie giengen gar baldt dar
Unnd schriben ein Supplication
Den Kirchner gabens güten lon
Den brieff den solt er gan
An Sogen schlagels an.
Der sach thet man nachfragen
Als man den brieff vernam
Auff den Kirchner kam die klage
Hett den brieff gschlagen an
Man leget ihn gefangen bhend
Da bekendt er auch gleich am end
Wer in het schreiben thon
Das bracht in bösen lohn.
Man nam die Männer gfangen
Ein Kupfferschmid es war
ein Beck auch mit verlangen
Das bracht ihn groß gefahr
Da thetens bekennen für jederman
Den Bischoff woltens erschossen han
Oder eim andern geben lohn
Der es für sie hett thon.
Das Urtel wurd den Männern
Das man sie Viertheilen solt
Die Weiber auch verbrennen
Das war ein böser Sold
Weil sie ihr Churfürstliche gnad
Täglichen darzu früh und spat
Nach leib un leben schon
Wolten gestellet hon.
Zu Ostum wirdt auch gefangen
Ein Wirt wie ich euch sag
Hört weiter mit verlanngen
Was erbekennet hat
Wil Weins hab er erfrören thün
Auch Menschen unn Viech gemachet lam
Viel selzam sachen mehr
Hat er bekennet her.
Zu Künzhofen an der Tauber
auch Weiber hat verbranndt
möcht einem doch wol grawen
Was sie haben bekannt
Viel Korn und Wein habens erfröhrt
Auch manches Mütterkind erlämt
Mit salben die sie han
Die Leuth gestrichen an.
Noch eins müß ich anzeygen
Ich kans nit underlan
Ein Sprithet man in geigen
Auff irem Hexen blan
Derseln ein zerrißnen Muzen hett
Der Teuffel kam bald an der stett
Gib du dein Muzen mir
Ein Manttel gib ich dir.
Den Mantel im thet umbhencken
Damit trat stolz zu hauß
und leget in auff die bänckhe
Gieng zu Bet ohne grauß
Als er des morgens auff thet stan
Den Mantel recht wolt schawen an
Da wars ein gschundner S/Gaul
Die Zotten hiengen im umbs Maul.
Ein Sackpfeiff im auch het geben
die wolt er rüsten zu
Als er sie thet besehen
Und auch lügen darzu
Da wars ein schwarze dürrt Raz
Er warff sie nider das es schmazt
Darumb sich jederman
Mag fleißig hüten thon.
Die sach thüt recht bedencken
Ihr Christen jung und alt
Dann das find selzam schwenckt
Den Teuffel manigfalt
Laßt euch nicht so verführen thon
Jesum Christum thüt rüffen an
Das er uns helff auß aller not
Ewiglich hie und dort
Amen.
Erstlich getruckt zu Franckfurt. 1603.
Ir Christen jung unnd alt
Von Wunderlichen dingen
So sich gar manigfalt
in Teueschemlandt begeben hat
In manchem ort in mancher Statt
mit Hexenwethern frey
sing ich on alle schey.
Ein Berg wie ich vernommen
Ist meniglich bekandt
Sind sie zusamen kommen
Im Spessert wirt es gnandt
Der Hexenweiber jung und alt
Das mah nit alles zehlen kundt
Ihr anschlag endelich war
Alls zu erfröhern gar.
Sie theren ranzen und springen
Die Hexen jung und alt
Under denselben dingen
Neun-hundert der gestalt
Die kunst nicht länger dann ein Jar
Mit Zauberen getriben zwar
dardurch wil Weib und Mann
All lahm gemachet han.
Ir König mich verwundert
In anferleget hat
Das sollen die Neunhundert
Diß Jar ohn alle gnad
der Kinder so vil bringen umb
Als irer seyen in der Summ
Auch heissen Wein unnd Korn
Alles erfrören thon.
Als sie wider auffsassen
Führ ein jede in ir Land
Zu Füchssen unnd zu Hasen
Sie sich gemachet hand
auch wie die schwarzen Raben sein
Geflogen auff di schaff und schwein
die müsten sterben all
Da sie auffsassen bald.
Man thüt ir vil verbrennen
In manchem Land fürwar
groß ubels thons bekennen
So sie getriben zwar
Wie dann kürzlich geschehen ist
An der Bolnischen Stäng gar wol bewist
Jetzt will ich zeygen an
Was sie bekennet han.
Ein junges Schwein mercket eben
Sie außgenommen kan
allerley Frücht darneben
Haben sie drein gethan
Und es da eingenäht geschwind
Zugleich wie ein Sechswochens kind
zum Meßner glauffen dar
Das er soll leuten zwar.
Der Meßner kam geschwindt
Und wolt leuthen dem Kindt
Kein Glock wolt da nit klingen
Das war ein seltzam ding
das kinlin man besehen that
Ein junges schwein wol an d’stat
Die Weiber auß gfüllt hett
Mit ab?erley Gerreyd.
Man nam die Weiber gfangen
Da haben sie bekandt
Wann es ihn wer angangen
Solt in dem gangen land
Weder Wein noch Korn gerathen sein
Sondern erfroren inn gemein
Darauff man sie auch hat
Verbrennet an der stat.
Damit ichs turz beschliesse
Und komme zum Anfang
Bitt laßt euchs nicht verdriessen
Hört noch ein selzam ich wang
So sich in Aschenburg ? Statt
Newischen zu getragen hat
mit diser Hexen schaar
Wie ir solt hörent zwar.
Ein K?fraw mit verlangen
zum Ochssen gwohnet hat
Drey Burger kamen gangen
auff einen Abentspat
Ein Maß wein haben sie begert
Ettwas zü essen ohn gefehr
Ein richt Kramats rögel zür
Man in aufficken thut.
Als sie nun hetten gessen
Unnd alle waren faart
der ein thets nit vergessen
Ein Vogel auffheben that
als er nun komment thet zü hauß
Den Vogel er thet ziehen rauß
Da wars ein Ratt mit eim langen schwanz
Das war ein selzamt schanz.
Von herzen thet erschröcken
Gieng zü sein Gesellen hin
Die sach ihn thet entdecken
Darauff sie schnell unnd gschwind
Zur Würtin wider kamen ein
hiessen in tanzen ein Maß wein
Darzu mit freyem Müt
Ein Richt Kramats vögel güt.
Die Würtin die thet bringen
mehr Vögel ohne granz
Die Gäst namens geschwindt
Und giengen auß dem Hauß
Das bracht der Wirtten groß gefahr
Ratten mit langen Schwänzen zwar
man zergts der Oberkeit an
Die Wütrtin man gsangen nam.
Man thet sie gar bald fragen
Peinlichen an der stett
Da thet sie alles sagen
wie sie gei?set het
Uber Sechshundert gulden bat
Auß Ratten unnd auch Raupen zwar
Darzu wil Wein unnd Korn
Alles erfrören thon.
Weitter müß ich berichten
Zu Dipperg in der Statt
von Wunderselzam gschickten
So sich zutragen hat
Etlich Weiber man gfangen nam
welches verdroß gar sehr ir Mann
darauß kam grosse klag
Ir leben es kostet hat.
Die Wether thet man verhören
Man wolt nicht recht mit dran
die Männer theten wöhren
Den Bischoff mans zeygt an
Man solt die Weiber wie ich bericht
Doch lassen gehn sie weren nicht
Under diser Hexen schar
Der bericht ihn wider war.
Man solt sie recht hernommen
Wie ander Weiber zwar
Das thet verdriessen die Männer
sie giengen gar baldt dar
Unnd schriben ein Supplication
Den Kirchner gabens güten lon
Den brieff den solt er gan
An Sogen schlagels an.
Der sach thet man nachfragen
Als man den brieff vernam
Auff den Kirchner kam die klage
Hett den brieff gschlagen an
Man leget ihn gefangen bhend
Da bekendt er auch gleich am end
Wer in het schreiben thon
Das bracht in bösen lohn.
Man nam die Männer gfangen
Ein Kupfferschmid es war
ein Beck auch mit verlangen
Das bracht ihn groß gefahr
Da thetens bekennen für jederman
Den Bischoff woltens erschossen han
Oder eim andern geben lohn
Der es für sie hett thon.
Das Urtel wurd den Männern
Das man sie Viertheilen solt
Die Weiber auch verbrennen
Das war ein böser Sold
Weil sie ihr Churfürstliche gnad
Täglichen darzu früh und spat
Nach leib un leben schon
Wolten gestellet hon.
Zu Ostum wirdt auch gefangen
Ein Wirt wie ich euch sag
Hört weiter mit verlanngen
Was erbekennet hat
Wil Weins hab er erfrören thün
Auch Menschen unn Viech gemachet lam
Viel selzam sachen mehr
Hat er bekennet her.
Zu Künzhofen an der Tauber
auch Weiber hat verbranndt
möcht einem doch wol grawen
Was sie haben bekannt
Viel Korn und Wein habens erfröhrt
Auch manches Mütterkind erlämt
Mit salben die sie han
Die Leuth gestrichen an.
Noch eins müß ich anzeygen
Ich kans nit underlan
Ein Sprithet man in geigen
Auff irem Hexen blan
Derseln ein zerrißnen Muzen hett
Der Teuffel kam bald an der stett
Gib du dein Muzen mir
Ein Manttel gib ich dir.
Den Mantel im thet umbhencken
Damit trat stolz zu hauß
und leget in auff die bänckhe
Gieng zu Bet ohne grauß
Als er des morgens auff thet stan
Den Mantel recht wolt schawen an
Da wars ein gschundner S/Gaul
Die Zotten hiengen im umbs Maul.
Ein Sackpfeiff im auch het geben
die wolt er rüsten zu
Als er sie thet besehen
Und auch lügen darzu
Da wars ein schwarze dürrt Raz
Er warff sie nider das es schmazt
Darumb sich jederman
Mag fleißig hüten thon.
Die sach thüt recht bedencken
Ihr Christen jung und alt
Dann das find selzam schwenckt
Den Teuffel manigfalt
Laßt euch nicht so verführen thon
Jesum Christum thüt rüffen an
Das er uns helff auß aller not
Ewiglich hie und dort
Amen.
Erstlich getruckt zu Franckfurt. 1603.
Method of Punishment
burning
Crime(s)
witchcraft
Gender
Date
Execution Location
multiple (German Lands)
Printing Location
Erstlich getruckt zu Franckfurt
Tune Data
Mentioned in: Avery Gosfield 2014, I Sing it to an Italian Tune... Thoughts on Performing Sixteenth-Century Italian-Jewish Sung Poetry Today
Collection
Citation
“Ein Warhafftige Zeitung.,” Execution Ballads, accessed November 22, 2024, https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1215.