https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1276?output=atom <![CDATA[Execution Ballads]]> 2024-03-29T01:26:56+11:00 Omeka https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1276 <![CDATA[ Reuevolles und zur Warnung dienendes Abschieds-Lied von der Welt, ]]> 2021-03-25T12:09:55+11:00

Title

Reuevolles und zur Warnung dienendes Abschieds-Lied von der Welt,

Subtitle

der zum Tode verurtheilten Deliquentin Theresia K*** welche in Wien den 16. März 1809, wegen verübter Mordthat an ihrem eigenen Manne, mit dem Strange vom Leben zum Tode hingerichtet worden : Zum singen eingerichtet nach der bekannten Arie: Ich war kaum sechszehn Sommer alt

Synopsis

Theresia K. murders her husband in 1809, is executed.

Digital Object

Image notice

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Image / Audio Credit

Pamphlet: VD Lied digitalWiener Liedflugschriften. ÖVLA Wien <ÖC Kotek 1240>


Set to tune of...

Ich war kaum sechszehn Sommer alt

Transcription

1. Hört, Freunde! hört mein Abschiedslied
Las un Arrest ich machte,
Da Re?ker von der Welt mich schied,
Das ich mir selbst zubrachte.

2. In dieser grauen Einsamkeit,
Mir selbst nun überlassen,
Muß ich des Rerkers Bitterkeit
Ertragen ganz gelassen.

3. Als ich noch dreyzehn Jahre alt,
Lebt’ ich in Jugendfreuden,
Und hüpste froh im grünen Wald,
Mich druckten keine Leiden.

4. Geführt durch meiner Eltern Hand,
War Unschuld meine Zlerde,
Es schmückte meinen Jugendstand
Nur Tugend, die ich führte.

5. Mit Jahren wuchs auch Leidenschaft,
Die mich zu Sünd verführte,
Daß ich durch ihre Wirkungstraft
Mich manchmal schwer verirrte.

6. Ich gab auf keine Lehren acht,
Die mir die Eltern gaben,
Und so fiel ich oft unbedacht
In Schlund, den Sünden graben,

7. Wie tief der Mensch nun fallen kann,
Der von der Tugend weichet,
Sey klar und deutlich jedermann
Mein Beyspiel dargereichet.

8. Seht Freunde! seht mein Elend an,
So schwer hab’ich gefehlet,
Weil ich nun statt der Tugendbahn
Das Laster hab gewählet.

9. Gemordet habe ich sogar
Den Mann, der mich geliebet,
Und der nur stets beforget war,
Daß er mich nicht beteübet.

10. Die That fühl ich nua Zentnerschwer,
Die ich begangen habe,
Weil ich geschäzet hab nicht mehr,
Sein’ mir ertheilte Gabe.

11. Den Tod, der mir bestimmet ist,
Leid ich nunmehr geduldig!
Denn jeder Mensch als mein Mitschrift
Bekennt mich dessen schuldig!

12. Ich scheide nun aus dieser Welt,
Auf der ich schwer gefehlet,
Zum Beyspeil bleibe aufgestellt
Mein Strafe unverhehlet!

13. Verlaßt in eurem Leben nicht
Den Tugendweg zu wandeln,
Und denkt allzet an eure Pflicht
Nach dem Gefez zu handeln!

14. Bleibt Gott und eurem Fürsten treu
In eurem ganzen Leben
Sonst reißt ever Glück entzwey,
Das Gott euch hat gegeben.

15. Gebt jener Stimme stets Gehör,
Die euch zum Guten leitet,
Damit euch werde mehr und mehr
Der Guadenweg bereitet.

16. Und so vermehret jederzeit
Dein Eifer, gut zu handeln,
Versäumet kein’ Gelegenheit
Als wahrer Christ zu wandeln!

17. Dann mag er kommen, wann er will,
Der Tod mit seinen Pfeilen,
Erhalten werd’t ihr stets das Ziel
In’s Himmelreich zu eilen.

Crime(s)

murder

Gender

Date

Printing Location

n.l.
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