https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/browse?tags=Jews&output=atom <![CDATA[Execution Ballads]]> 2024-03-29T23:18:59+11:00 Omeka https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1274 <![CDATA[Lied von der Enthauptung des Juden Michel Meyer]]> 2021-03-25T12:29:55+11:00

Title

Lied von der Enthauptung des Juden Michel Meyer

Synopsis

Michel Mayer, a Jew, cattle dealer, residing in Schiefbahn, 46 years old, is seized during a theft by a gang in Viersen at night, and executed by guillotine.

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SBB-PK Berlin (51 in: Yd 7920). VD Lied digital.

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Ihr Junge Leute

Transcription

Der Bauer Hans aus Viersen schlief,
Es war schon in der Nacht sehr tief,
Da lärmt es vor der Pforte,
Und störte ihn in seiner Ruh;
Drauf stürmt er auf die Thüre zu,
Auch hört man fremde Worte.

Es dringen in die Stube ein
Der Diebe sieben groß und klein,
Bewaffnet mit Pistolen.
Sie zünden an ein Kerzenlicht,
Der Mann entflieht, die Frau doch nicht,
Sie liegt auf heissen Kohlen.

Geb’s Geld her, riefen sie mit Zorn,
Der packt sie an der Sürgel vorn,
Der andre leert die Schränke;
Des Bauern Söhne alle zwei
Die hören das was unten sey
Gepolter und G?zänke.

Die Flinte nimmt der Eine dann,
Der Andre was er friegen kann,
So steigen sie hernieder.
Indessen trägt die Diebesband
Das Geld hinweg, doch vieles fand
Nachher der Bauer wieder.

Der eine Sohn voll herz und Muth
Schießt auf die Diebe und das Blut,
Färbt allsogleich den Boden,
Die Söhne haven tapfer drein,
Verjagen Diebe groß und klein,
Sie fliehn mit einem Toden.

Den findet man bei Morgenzeit,
Er war aus einem Ort nicht weit,
Er starb an seinen Wunden.
Die Räuber schossen manchmal zwar,
Doch nach nicht ganz 2 Stunden war
Das Diebespack verschwunden.

Doch sehet nun was findet man
Im Fenstergitter trift man an
Den Meyer einen Juden.
Er wollte bei dem Lärmen fliehn
Doch seine Kleider hielten ihn
Man sah ihn gräßlich bluten.

Im Kopfe hatte er ein Loch
Der eine Nachbar wollte noch
Ihm ißt den Garaus geben
Der Jude wurde losgemacht
Und gleich vor die Justiz gebracht
Bekannt hat er sein Leben.

Bekannt, daß er mit Andern hat
Vollbracht die schwarze böse That,
Und so nach Köln geführet.
Er leugnet dort vor dem Gericht
Den Diebstahl, doch es hülft ihm nicht,
Er wird dort kondemniret.

Gesprochen ist sein Leben ab,
Nun führt man ihn vom Thurn herab
Dahin zur Guillotine:
Der Himmel es doch von uns wend,
Daß keiner ein so schrecklich End
Von uns dereinst verdiene.

Method of Punishment

guillotine

Crime(s)

robbery

Gender

Date

Execution Location

Köln (Cologne), Germany

Notes

Notes on VDLied site re dating: Year of publication estimated by decapitation: 9. Vendémiaire X = 1.10.1801.
Erscheinungsjahr geschätzt nach Datum der Enthauptung: 9. Vendémiaire X = 1.10.1801. - Datum der Enthauptung ermittelt in Flugschrift: Michel Mayer, ein Jud, Viehhändler, wohnhaft in Schiefbahn, 46 Jahr alt, welcher den 27ten auf den 28ten Prair. in der Nacht bei einem Diebstahl in Viersen ergriffen, ... wird heute den 9ten Ven. 10ten Jahres Nachmittags um 3 Uhr durch die Goullitine hingerichtet
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1265 <![CDATA[Drey warhafft und erschröckliche newe Zeitung...Von etlichen Jüden von Trient/ in Welschland...]]> 2021-03-26T16:18:48+11:00

Title

Drey warhafft und erschröckliche newe Zeitung...Von etlichen Jüden von Trient/ in Welschland...

Subtitle

Die Ander/ Von etlichen Jüden von Trient/ in Welschland ... Im Thon: Warumb betrübstu dich mein Hertz &c

Synopsis

A re-telling of the Simon of Trent story: Simon of Trent was a boy from the city of Trent whose disappearance and murder in 1475 was blamed on the leaders of the city's Jewish community, based on his dead body being found in the cellar of a Jewish family's house, and the confessions of Jews obtained under judicial torture. The song retains all the details but moves the events to Trient in Welschland, the French-speaking part of Switzerland.

Digital Object

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Universitätsbibliothek Erfurt 13 - Tp. 8° 02970 (08)


Transcription

Die andere Zeitung.

Hoert zu ihr Christen Jung und Alt
was ich euch wil anzeigen bald
so sich zugetragen hat
in einer Statt Trient
in Welschland manchem wol bekandt.

Daselbst viel Jüden gewesen
die stifften Jammer unnd grosse Pein
mit einem Christen Kind
dasselbig sie gestolen han
legten ihm groß Pein und Marter an.

Diewil hergieng ihr Ostertag
und Christen Blut ihn mangel? that
sie suchten Renck und List
eim Jüden gabens ein guten Lohn
ein Christen Kind soll stelen thun.

Ein Arzt der Jüd gewesen
darumb ihm trawet manch frommer Christ
darumb die Jüden han
den Mörder außgeschicket bald
ein Kind zu stelen mit gewalt.

Er gieng in allen Gassen rumb
thet sich uberal sehen umb
letzlich ein kleines Kind
das spilt vor seines Vatters Hauß
ein schönes Knäblein uber auß.

Simon war dieses Kindlein genandt
der Jüd der namb es bey der Hand
gab ihm die besten Wort
zu deinem Vatter ich dich wil tragen
drumb schwig das Kindlein still.

Gar schnell unter den Mantel namb
darmit wol in deß Jüden Hanß kam
Samueh’s also genandt
Ach Gott in deinem höchsten Thron
was Jammer sich thet haben an.

Die Jüden hetten ein grosse Frewd
ob diesem Kind wol zu der Zeit
gleich thetten sie fangen an
mit Nadel Pfriemen unnd anders mehr
das theten sie alles suchen her.

Da nun das Kind sein Vatter nit sah
sein liebe Mutter war auch nicht da
ein hellen schrey das Kind da thet
sein Hälßlein thetens ihm binden zu
wie ihr dann jetzt werd hören nun.

Der ein der nambs auff seinen Schoß
der ander hart darneben saß
ein Schüssel namb in die Hand
darin das Blut thet fangen auff
setz hubens schnell uberhauff.

Stochen das arme Kindelein
an seinem gantzen Leibe sein
mit Nadel unnd Pfriemen sehr
sein Hälßlein ihm zugebunden han
kein schrey es weitter nicht kundt thun.

O Vatter du allerhöchster Gott
was lidt das Kind für grosse not
in dieser stund fürwar
von der Gottlosen Jüdenschaar
die Christum auch verfolget gar.

Als es vergossen hett sein Blut
sein Leben sich jetzt enden thut
schlugen sies gar zu todt
thertens vergraben unter das Hew
daß es ihn nicht brecht ein Geschrey

Als Vatter unnd Mutter nun kamen heim
ihr Kind nicht thet? vorhanden seyn
groß Jammer hub sich an
sie lieffen in alle Gasses hin
und schryen sehr mit lautter Stimm.

Herz Jesu Christ in deinem Thron
wo bistu doch mein lieber Sohn
immermehr kommen hin
bistu ins Wasser gefallen
so muß es Gott geklaget seyn.

Die Kinder in der Statt gemein
die schryen alle uberein
die Jüden das Kind han gestolen
und genommen hin
der heylig Geist gabs ihn in sinn.

Sein Vatter unnd Mutter alle beyd
sind nider gefallen auff die Erd
in Ohnmacht lagen da
Ach Sohne liebster Sohne mein
wie bringstu uns in grosse pein.

Ein frommer Bischoff wie ich sag
der wohnet dißmals in der Statt
dem theten sie es zeigen
derselbig als ein frommer Mann
seine Trabanten bald thet schicken an.

Daß man soll suchen in der Statt
inallen Haußern wie ich sag
wie dann geschehen ist
doch kundt man diese Kindelein
nicht finden wie ich melde fein.

Die Jüden waren hart verzagt
und hielten da ein schnellen raht
wie sies wollen fangen an
daß man die sach nicht auffdeckt
wie ich dann jetzt wil singen recht.

Ins Wasser sies geworffen han
groß Stein thetens ihm hencken an
das Wasser aber nicht
das Kindelein wolt nemen an
dieweil es hert keine schuld daran.

Sie lieffen für den Bischoff hin
auß falschem erdichten sinn
ein Kindlein gefunden wer
in Samuels Keller wir zeigen an
zu neid und haß has mans uns than.

Der Bischoff als ein frommer Mann
ließ ihm sie Sach zu hertzen gahn
von stunden schicker hin
zu holen dieses Kindelein
ach Gott wie ther Vatter und Mutter sein.

Die Jüden das Kind musten greiffen an
das Blut gar bald gegen ihn sprang
hierbey thet man es sehen
daß sie dem armen Kindelein
hetten genommen das Leben sein.

Die Jüden man gefangen namb
groß Pein unnd Marter man ihn thet an
biß sie bekennet han
daß sie das Kind gestolen han
auch jämmerlich umbringen than.

Ein grosses Gut dem Bischoff han
geborten und zu geben thun
es möcht sie helffen nicht
kein Gut un Gelt wolt nemen an
das kindlein er wolt rechen thun.

Mit Zangen sie gerissen hat
und thet sie schleiffen durch die statt
in allen Gassen rumb
auch sie thet stossen mit dem Rad
endlich darauff geleget hat.

Samuel der Dieb ihm selber vergab
daß man nit mehr erfahren hat
su Pulffer verbrennen thun
Hiemit wil ich beschliessen thun
durch Jesum Christum seinen Sohn.

Method of Punishment

breaking on the wheel

Crime(s)

murder

Gender

Date

Printing Location

Freyburg
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1171 <![CDATA[Eigentliche Abbildung der Hinausführung und Hinrichtung des Ertz-Betrügers / Jud Süss Oppenheimers]]> 2021-03-26T12:49:21+11:00

Title

Eigentliche Abbildung der Hinausführung und Hinrichtung des Ertz-Betrügers / Jud Süss Oppenheimers

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United States Holocaust Memorial Museum Collection, Gift of the Katz Family, 2016.184.243.

Set to tune of...

no tune indicated

Transcription

Süß, der Mosen schlecht gelesen,
Und doch auch kein Christ gewesen,
Der die Geistlichkeit verlachet,
Und das Volck so arm gemachet,
Der das Jungfern-Volck geschändet,
Ehe-Frauen hat verblendet,

Hof und Land zugleich betrogen,
Falsche Müntz ins Land gezogen,
Die Gesetze nicht betrachtet,
Alles Recht durchaus verachtet,
Muß jetzt wie ein Hund crepieren,
Und zum Lohn den Galgen zieren.

Method of Punishment

hanging in chains

Crime(s)

treason

Date

Notes

Joseph Süß Oppenheimer (1698? – February 4, 1738) was a German Jewish banker and court Jew for Duke Karl Alexander of Württemberg in Stuttgart. Throughout his career, Oppenheimer made scores of powerful enemies, some of whom conspired to bring about his arrest and execution after Karl Alexander's death.

When his protector, Karl Alexander, suddenly died on March 12, 1737, Oppenheimer was arrested and accused of various crimes, including fraud, embezzlement, treason, lecherous relations with various women and accepting bribes. While some Jews tried to help him during the trial, others gave incriminatory testimonies against him. Most of the accusations could be refuted, and the charge of lechery was dropped in order to protect reputed women.

After the heavily publicized trial, Oppenheimer was sentenced to death, without naming any specific crime. When his jailers asked that he convert to Christianity, he refused. Joseph Süß Oppenheimer was led to the gallows on February 4, 1738, and given a final chance to convert to Christianity, which he refused to do. He was throttled, with his last words reportedly being the Jewish credo "Hear, O Israel: the Lord is our God, the Lord is one".

The case records were then declared secret, so until 1918 no one could realize the judicial murder done to him. His corpse was gibbeted in a cage that hung outside of Stuttgart in the Pragsattel district for six years until the inauguration of Karl Eugen, Duke of Württemberg, who as his very first act as ruler permitted the burial of his corpse below the gallows.

OPPENHEIMER, JOSEPH SÜSS, by Gotthard Deutsch and Theodor Kroner, Jewish Encyclopedia

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