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Title

Ein ander Marter-Lied, von vier Personen zu Mastricht An. 1570 getödt.

Subtitle

Im Thon, Entlaubet ist der Walde. Oder, All die ihr jetzund.

Synopsis

Neeltgen, an Anabaptist martyr, a woman of 75 years, was burned at the stake on 24 January 1570 at Maastricht, Dutch province of Limburg, together with her daughter Trijntgen. They had been arrested on 24 November 1569, and were severely tortured. Neeltgen and Trijntgen belonged to the small Mennonite congregation of Maastricht, of which Arent van Essen and his wife Ursel (Ursula) had suffered martyrdom on 10 January 1570. When Ursel was led to the execution place, Neeltgen had loudly called from the window of the prison, so that all the people gathered to observe the execution could hear: "Dear sister, contend manfully, for the crown of life is prepared for you." Neeltgen herself also died steadfast (Zijpp 1957).

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Pamphlet images in the public domain, sourced from hymnany.org - 28. Nun hoert ihr freund ehrsamen

Set to tune of...

Entlaubet ist der Walde.
or
All die ihr jetzund.

Transcription

1.
Nun hört ihr Freund ehrsamen,
Wie daß das Häufflein klein
Bezeuget Gottes Namen,
Die rechte Wahrheit rein,
Es steht also geschrieben
In Gott’s Wort überall,
All die Gottselig leben,
Man ihn verfolgen soll.

2.
Ein jeder mag zuhören,
Der offene Ohren hat,
Wie vier Freund auserkohren
Zu Mastricht in der Stadt
Bezeugt mit ihrem Blute
Ihren Glauben so fein,
Fromm waren sie von Muthe,
Deß werd ihr hören schein.

3.
Als man, wie ich besinn mich,
Schrieb neun und sechtzig Jahr,
Novembris vier und zwantzig,
Um die zwölff Uhren klar,
Des Nachts ist umgegangen
Der Burgermeister stoltz,
Und wütende gefangen
Ein Bruder hieß Arnold.

4.
Den thät er mit sich leyten
Aufs Rathhaus in der Nacht,
Gleich ein Stund thät er beten,
Da ging er fort mit Macht
Um zwey Fraülein zu holen,
Die er erstmahls ließ frey
Fing darnach drey zu malen,
Da war einkommen bey.

5.
Biß Morgens sie da waren
Alle zusammen froh,
Sie fürchten kein Beschären
Trösten einander so,
All mit dem Wort des Herren;
Darauf sie hatten baut,
Gottes Lob zu vermehren
Stund ihr Begier betraut.

6.
Vor den Herren gemeine
Jede den Glaub bekandt,
Die rechte Wahrheit reine,
Und sprachen mit Verstand,
Wie viel ihm war gegeben
Nach Gottes G’lubde gut,
Durch seinen Geist erheben,
Darnach man sprechen thut.

7.
Schnell ohne langs beyten
Anseht ihr böß Vorspiel,
Sie thäten Urseln leyten
Aufs Dinghaus mit Unwill
Darum daß sie nicht wolte
Verwilligen das Böß,
Dräuten sie ihr ohn Schulde
Die Pein und Marter groß

8.
Sanfftmüthiglich von Sinnen
Thät sies ertragen all,
Das ewig Gut zu g’winnen
Begehrt sie in dem Fall.
Ihr Mann Arnd deßgleichen
Geführt wird auf die Pfort,
Daß man ihn thät abweichen,
Braucht man viel Schmeichel Wort.

9.
Sein Frau war alt von Jahren
Wohl fünff und siebentzig.
Darzu in dem Beschwären
Noch frisch und lebendig,
In ihrem Glauben kräftig,
Der in ihr hat gewerckt,
Lob sey dir Gott Allmächtig,
Daß du sie so gestärckt.

10.
Leiden sah man sie beyde,
Sie und ihr liebes Kind,
Gar freulich zu bereitet
Tratens dahin geschwind.
Da hat Ermgen gesungen
Gehend über die Straß,
Durch Freud darzu gedrungen,
Die sie bewieß mit Maß.

11.
Nach dem Dinghaus sie mußten
Beyde zusammen gahn.
Ihrn Glaube zu verwüsten
Hielten die Herren an,
Mit Mönchen und mit Pfaffen,
Auch Hochgelehrten staht,
Gott hat behüt sein Schafe,
Wohl für den Wölfen fred.

12.
Erstmahls sie da begunnen
Mit Arndt dem lieben Mann,
Der noch hat überwunden,
Dennoch sagt man davon,
Daß er gepeinigt worden
Sechs oder sieben mal.
Um sein Seel zu ermordten
Thät man solchs principal.

13.
Ursel seine Hausfraue,
Mußt zweymal auf die Banck,
In der Pein doch getreue
Blieb sie ihr Lebenlang,
Diß g’schach in zweyen Tagen,
Merck wohl auf diß Geschicht
Es wär schwerlich zu tragen,
Der Herr machts aber leicht.

14.
Lob sey dem Herren geben
Davon zu aller Zeit,
Es ist doch nicht geblieben
Bey dieser Pein und Speit,
Dann in kurtzem Termiene
Hat sie noch eins geschmeckt,
Von diesem sauren Weine,
Den süssen, Gott ihr reckt.

15.
Knüpffen sah man ihr Hände
Zusammen binden fest,
Dahinten an dem Ende
Der Hencher hielt das letzt,
Und hat sie von danieden,
Der Erden aufgelößt,
Ihr das Hembd aufgeschnitten,
Und ihren Rück entblößt

16.
Und geisselt sie unmäßig,
Ist das nit grosse Klag?
Mit Ruthen überflüßig,
Zweymal auf einen Tag.
Man sagt von diesem Speite,
Der diesen Rath so gab,
Das war ein Jesuite,
Der sie wolt führen ab.

17.
Neelgen nun alt in Süchte,
Zur Pein ward hingeleyt,
Das mußt seyn ihr gerichte.
Da sie nun hört Bescheyd
Auf die Bank ist gelegen,
Ist ihn doch nichts geschiet.
Man thät frey zu ihr sagen,
Diß ist ihr erste nit.

18.
Treingen itzt liebe Tochter
Und Schwester in dem Herrn,
Wird auch durch den Versucher
Gepeint gar hart und schwer,
Da wird sie abgenommen,
Und auf ein Bett gethan,
So bald sie zu sich kommen,
Mußt sie noch eins daran.

19.
Sie ward gepeinigt schwörlich,
Voraus auf dieser Bahn
Da rieff sie offenbarlich,
O Herr wollst mir beystahn,
Und meinen Mund bewahren.
Ihr Gebet ward erhört,
Ihr Brüder zu befahren,
Tragen sie wenig Wort.

20.
Ich lob (sprach sie) den Herren,
Da sie nun war gepeint,
Ihr Mutter war nicht ferren
Verborgen, wie es scheint.
Als sie ihr Tochter hörte,
Sprach sie, Ist das mein Kind?
Ja Mutter, sie antworte,
Und küßten sich geschwind.

21.
Im siebenzigsten Jahre,
Gleich auf den neunten Tag,
Wird Urseln offenbahre,
Und Arndten da er lag,
Daß man sie solt verbrennen
Jedes an einem Stock,
Als sie das hond verstanden,
Sind sie doch nicht verschrock.

22.
Sie waren nur voll Freude
Denselben Tag und Nacht
Mit Gottes Lob all beyde
Hond sie den Tag verwacht
Hertzlich thät sie verlangen,
Biß komm der Lösungs Tag,
Zu gehn in Christi Gangen,
Wie man des Morgens sach.

23.
Kommen ist da ein Botte
Zu Urseln mit Befehl,
Derselb hat ihr das Gute-
Sprechen verbotten schnell,
Von seiner Herren wegen,
Die da waren present,
Ihr müßt keins Ruffens pflegen,
Sprach er, im gehn zum End.

24.
Kentlich und offenbahre
Sprach Ursel zu der Stund,
Vor den Herren all gare:
Mag ich aus Hertzen Grund
Nicht ein klein Liedlein singen,
Reden von Gottes Wort?
Und da sies wolt vollbringen,
Haben sies dran verstört.

25.
Und sprachen, Wir nun rouchen,
Was sie hat in dem Sinn:
Drum Hencker wollst gebrauchen
Dein Instrument an ihn’n,
Wie dir danns ist befohlen.
Da stopfft er ihn’n den Mund
Mit eim Holtz unverholen,
Ein Tuch er drüber bund.

26.
Als man sie nun solt leiten
Vom Dinghaus, ‘s Wolck zulieff,
Treingen mußt droben beyten,
Durchs Fenster aber rieff
Vom Dinghaus das ist kennlich,
Und hat zur Urseln geschreyt,
Lieb Schwester streit doch männlich,
Die Kron ist dir bereit.

27.
Da ist Ursel gekommen
Nach dem Freythoff gegahn,
Die Sprach war ihr benommen,
Des Weynet mancher Mann
Thäten darüber klagen.
Ursel stieg auf mit Sputh,
Ins Häußlein ohn Verzagen,
Wie Schlacht-Schäflein gut.

28.
Den Mund sie ihr verbunden,
Wie der Frauen geschach.
Kein Böß sie an ihr funden,
Deßgleichen man nich sach,
Dieb, Mörder läßt man sprechen
Was ihnen nöthig ist
Aber den Gottes Knechten
Wehrt mans zu aller Frist.

29.
O Gott da mußt geschehen
Das Brandopffer bequem,
Welchs nach Pauli gebieten
Vor Gott ist angenehm.
In denselbigen Tagen
Ward ihr Mann auch verbrendt,
Sah fröhlich ohn Verzagen,
In seinem letzten End.

30.
Auf den Plan stieg er fröhlich,
Da er sein G’bet erst thät,
Als das geschehen endlich,
Stund er auf von der Statt,
Und ging zum Häußlein innen,
Sein Kleider abgelegt,
Der Stadtvogt Böß von Sinnen
Zum Hencker hat gesagt,

31.
Fahr fort mit deim Betreiben,
Da ward das Feur gestocht,
Wie Moses thut beschreiben,
Das Opffer wird gekocht.
Zum Rauchwerck unsers Herren
Ward er verordnet fein,
Die Kron der ewigen Ehren
Wird nun sein eigen fein.

32.
Ein fröhlich Botschaft werthe
Kriegten die andern zwo
Eringen die sehr begehrte,
Deß war auch Triengen froh,
Daß sie auch musten sterben,
Und gehn denselben Gang,
Um die Kron zu erwerben,
Ward ihn’n die Zeit zu lang.

33.
Ruh suchten sie dort oben,
Bey ihrem Vater fein,
Der sie nun ließ beproben,
Als liebe Kindern sein,
Nicht über ihr Vermögen,
Welchs ist erschienen klar,
Er thät ihn’n Hülff zufügen,
In ihrem Leiden schwar.

34.
Wunderlich sie verbleyten,
Waren froh all die Nacht,
All Trübsal stund zue Seiten
Haben den Tag verwacht.
Da hat maus auch thun binden,
Mit Holtz den Mund verstopft,
Und diese zwo Gefründen
Auch mit eim Tuch verknüpft.

35.
Nach dem Freythoff sie gingen
Mit einem guten Muth,
Da man sie solt umbringen,
Treingen arbeit mit Sputh
Fleißig mit ihren Händen
An dem das knüpffet war
Daß sie auflößt die Bänden,
Und redet offenbahr.

36.
Und weil sie nun dermassen,
So sprechen solt und rieff,
Wolt mans ihr nicht zulassen,
Darum der Hencker lieff,
Daß er ihr solchs verletzet,
Sein Hand auf ihren Mund
Mit allem Fleiß er setzet,
Wieß sie ins Häußlein rund

37.
Nun sind sie abgescheyden
In Frieden alle gar.
Ein wenig sie nur beyten,
Wohl unter dem Altar.
Sie werden nun mit zarten
Kleideren seyn bekleidt,
Und noch ein wenig warten.
Die Kron ist ihnen bereit.

38.
Liebe treibt uns ihr Herren,
Das nehmt uns nicht vor Quat,
Wie wir euch heut erklären
Diese schändliche That,
Ein recht Gricht solt ihr halten
Das lehret euch Gottes Wort,
Welches ihr nicht solt verhalten
Dem der es gerne hört.

39.
O weh dem Potentaten!
O weh der grossen Rott!
Weh denen die da rathen
Zu dieser Missethat,
Und sich doch Christen rühmen,
O weh der grossen Schand!
Euch soll nicht Wunder nehmen,
Warum Straff kommt ins Land.

40.
Werd ihr die Ding nicht büssen,
So werd ihr allesamt
In kurtzem sterben müssen,
Das merck O Niederland!
Ihr Fürsten und ihr Herren.
Reich, Arm, Frau oder Mann,
Was ihr nicht habet gerne,
Solt ihr keim andern thun.
AMEN.

Crime(s)

heresy

Gender

Date

Execution Location

Maastricht, the Netherlands

Printing Location

Ausbund, das ist Etliche Schöne Christliche Lieder wie sie in dem Gefängnüss zu Bassau in dem Schloß von den Schweitzer-Brüdern, und von anderen rechtgläubigen Christen hin und her gedichtet worden...

Notes

Zijpp, Nanne van der. (1957). Neeltgen (d. 1570). Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online.
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1289 <![CDATA[Gott Führt Ein Recht Gericht]]> 2021-03-18T16:46:06+11:00

Title

Gott Führt Ein Recht Gericht

Subtitle

Diß Lied hat gemacht Jörig Blaurock, der ersten Brüder einer, in Echtzland verbrandt - Ann. 27. Im Dannheuser Thon.

Synopsis

Jörg vom Haus Jacob (Georg Cajacob, or George of the House of Jacob), commonly known as George Blaurock (c. 1491 – September 6, 1529), was an Anabaptist leader and evangelist. Along with Conrad Grebel and Felix Manz, he was a co-founder of the Swiss Brethren in Zürich, and thereby one of the founders of Anabaptism. George Blaurock worked closely with Felix Manz until Manz was martyred in Zürich on January 5, 1527. On that same day, Blaurock was severely beaten and banished from Zürich. In August 1529 he and Hans Langegger were arrested by Innsbruck authorities. On September 6, 1529, Blaurock and Langegger were burned at the stake near Klausen.

The only writings left by Blaurock were a letter and two hymns written during his last three weeks of life. The hymns are entitled Gott Führt Ein Recht Gericht ("God Holds a Righteous Judgment") and Gott, dich will ich loben ("God, You I Will Praise"). Both hymns are preserved in the Ausbund, an old Anabaptist hymnal still used by the Amish (Wikipedia).

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Pamphlet images in the public domain, sourced from hymnary.org - 5. Gott führt ein recht Gericht

Transcription

1 Gott führt ein recht Gericht,
Und niemand mags ihm brechen,
Wer hie thut seinen Willen nicht,
Deß Urtheil word er sprechen.

2 Gnädig bist du O Herr und gut,
Gütiglich läßt dich finden.
Wer hie auf Erd dein willen thut,
Erkennst vor deine Kinden.

3 Durch Christum sag'n wir Lob u. Danck,
Vor alle seine Güten,
Daß er uns unser lebenlang
Vor Sünden woll behüten.

4 Der Sünder führt ein schwer Gericht,
Wird ihn sicher gereuen.
Von Sünden will er lassen nicht,
Gott warnet ihn mit Dräune.

5 So er komt in sein Herrlickeit
Daß er Gericht wir g'sitzen,
Dann wird es ihnen werden leid,
Kein Außred wird sie schützen.

6 Sein Wort läßt er hie zeigen an,
Der Mensch soll ich bekehren,
Glauben dem Wort und tauffen lahn,
Und folgen seiner Lehren.

7 Nur merket auf ihr Menschenkind,
Steht ab von euren Sünden.
Seyd nicht verrucht, gottloß und blind,
Weil ihr den Artzt möcht finden.

8 Grausam wird es dem Sünder gohn,
Der sich nicht läßt beschneiden.
In ewig Pein wird ihn Gott thun
Da er muß bleiben und leiden.

9 Dann du Herr bist ein gerechter Gott,
Niemand wirst du betriegen,
Bewahrest vor dem andern Tod.
Die dich von hertzen lieben.

10 Du bist O Herr ein starcker gott,
Die Höll hast augbestossen,
Und sirst darein die gottloß Rott,
Die deine Kinder hassen.

11 Gott dein Barmherzigkeit ist groß
Ob den so sich bekehren.
Machst sie all ihrer Súnden loß
Durch Christum unsern Herren.

12 Gott heißt das gantz menschlich Geschlecht
Ihn fürchten und auch lieben,
Nachfolgen sein'm Gerechten Knecht,
In seiner Lehr uns irben.

13 Der Sünder achts vor einen Spott,
Wenn man ihn Gott heißt lieben,
Welch's ihm wird bringen grosse Noth,
Gott läßt sich nicht betriegen.

14 Ant'christ lehnt sich mit Schärffe auf,
Ueber die so Gott fürchten.
Ach Herr Gott wollest sehen drauf,
Dein schwache Geschirrlein stärcken.

15 Nun habt Gedult ihr lieben Kind,
Um meines Namens willen.
Ob ihr schon hie gehasset sind,
Der Kummer will ich stillen.

16 Gott Vatter woll'st durch deine Treu
Uns nimmermehr verlassen,
Täglich O Herr du uns erneu,
Zu bleibe auf der Straffen.

17 Durch Christum tuffen wir zu dir,
Als durch dein Leiden zarte
Dein' Treu und Liebe kennen wir,
Auf dieser Pilgerfahrte.

18 Verlaß uns nicht als deine Kind,
Von jetzt biß an das Ende,
Beut uns dein vätterliche Händ,
Daß wir den Lauff vollenden.

19 So wir den Streit vollendet hon,
Dann ist die Kron erlanget,
Die setzt uns auf der Jüngling schon,
So an dem Creutz gehanget.

20 Das Leiden ist sehr groß und schwer
Um unsert willen g/schehen:
Hilff daß wir dir drum dancken sehr,
Und dich mit Freuden sehen.

21 Vatter aus Gnad hast uns erwählt,
Und uns nicht thun verschmächen,
Gib daß wir, wenns zum Scheiden fällt,
Den Lohn mit Freud emfahen.

22 Zum Abendmal mach uns bereit
Durch Christ dein liebes Kinde,
Mit deinem Geist du uns bekleid,
vom Todt und Leyd uns binde.

23 So wir dasselbig essen wend,
Wr wird uns zu tisch dienen?
Das thut der alle Hertzen ken't,
Thät unser Sünd versohnen.

24 Selig sind die geladen synd
Zu diesem Abendmable,
Bey Christo harren biß ans End,
In allerley Trübsale.

25 Wie er dann selbst gelitten hat,
Als er am Creutz gehangen,
Also es jetzt den Frommen gaht,
Sie leiden grosse Zwangen.

26 Allen, die Ihr hochzeitlich Kleid
In keinem Weg verletzten,
Den hat der Herr ein kron beriet,
Die will er ihn affetzen.

27 Welcher das Kleid nicht an wird hoh,
So der König wird kommen,
Derselbig muß zur lincken stohn,
Die Kron wird ihm genommen.

28 Man wird ihm binden Händ und Füß,
Weil sie nicht sein bekleiden,
Und werffen in die Finsternüß
Von diesen grossen Freuden.

29 Ach Herr so gib uns Liebe rein,
Zu wandlen unverdrosser,
So wir von hinnen g'schiedn seyn,
Die Thür nicht sey verschlossen.

30 Wie es den thörichten erging:
Herr, Herr thäten sie ruffen.
Kein Oel ihr Lampe ein empfing,
Sondern alle entschliesffen.

31 Selig ist der da wachne thut
Mit den klugen Jungfrauen,
Der wird ennehmen ewig's Gut,
Und Gottes Klahrheit schauen.

32 Wann der König auf brechen wird
Mit der Posaunen Schalle,
Alsdann werden mit ihm geführt
Die Ausserwehlten alle.

33 Darum Zion du heilige Ge'meyn,
Schau was du hast empfangen,
Das halt und bleib von Sünden rein
So wirt die Kron erlangen.

Composer of Ballad

Jörg (George) Blaurock

Method of Punishment

burning

Crime(s)

heresy

Gender

Date

Execution Location

Klausen

Printing Location

In: Ausbund, das ist Etliche Schöne Christliche Lieder wie sie in dem Gefängnüss zu Bassau in dem Schloß von den Schweitzer-Brüdern, und von anderen rechtgläubigen Christen hin und her gedichtet worden...

Notes

Neff, Christian. (1953). Blaurock, Georg (ca. 1492-1529). Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online.
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1288 <![CDATA[Juanita, die Giftmörderin in Spanien]]> 2021-03-18T16:58:18+11:00

Title

Juanita, die Giftmörderin in Spanien

Subtitle

Eine wahre Begebenheit, welche sich in neuester Zeit daselbst zugetragen hat

Synopsis

Juanita Junaz, a young woman in Zaragosa, is seduced by the wealthy Don Clabrio and abandoned. With her father, she plots revenge and poisons his entire family. She is dragged to the town square on an oxhide, her flesh pulling with burning pliers, and beheaded with an axe. Her father commits suicide.

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Pamphlet: Deutsches Volksliedarchiv Freiburg i.Br. (Bl 13295). VD Lied digital.

Transcription

Das Lied.
Fern in Spanien’s schönem Lande,
Wo die gold’ne Traube reift
Und die Sonn’ mit heißem Brande
Ueber gold’ne Saaten streift,
Dort im schönen Lande eben,
Das ein Feder Dichter preis’t,
Hat sich Schreckliches begeben,
Das uns fast das Herz vereis’t.

Sie, der Mädchen schönste Blüthe,
Lebte mit dem Vater dort,
Unschuldvoll, sanft vom Gemüthe,
In des Waldes düsterm Ort.
Doch ein reicher Mann verführte
Dieses Mädchen, jung und schön;
Als er nahm, was einst sie zierte,
Ließ er sich nicht wieder sehn.

Da schwur wild der Vater Rache,
Und die Tochter schwur es mit,
Und so ging die grause Sache
Ihren festen, blut’gen Schritt.
Alles was ihm angehorte,
Ihm, der fulsch und treulos war,
Sann das Paar, wie es zerstörte
Dieses auf dem Rachaltar.

Alles, alles, mußt’ verderben
Ihn auch wild die Rache trifft,
Auch sein Weib, es mußte sterben,
Alles fiel durch heimlich Gift;
Doch das Mädchen auch traf Rache;
Denn die Rach’ gehöret Gott,
Und sie büßt’ die grause Sache
Schrecklich bald auf dem Schaffot.

Under der Vater endet plötzlich,
Denn er hat durch eigne Hand
In der Hütte sich entsetzlich
In Verzweiflungsangst verbrannt.
Und so endete ihr Lebe
Beide büßten im Berein,
Gott mög’ ihrer Seel’ vergeben,
Gnädig und barmherzig sein.

Method of Punishment

beheading, burning pliers

Crime(s)

murder (poison)

Gender

Date

Execution Location

Zaragosa

Printing Location

Hamburg : Kahlbrock, [1868]
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1287 <![CDATA[Der furchtbare Touloner Mord, ]]> 2021-03-18T17:27:04+11:00

Title

Der furchtbare Touloner Mord,

Subtitle

wo eine grausame Mutter ihre eigenen Kinder ermordete, so wie entsetzliches Ende der Verbrecherin.
Geschehen an der französichen Grenze.

Synopsis

Woman in Toulon, France poisons her family, but only the son gets sick. She is caught and sentenced to death, but manages to escape. Her corpse is found in the mountains, eaten by vultures.

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Pamphlet: Deutsches Volksliedarchiv Freiburg i.Br. (Bl 13280). VD Lied digital.

Transcription

Wenn Gatten liebend sich vereinen,
Wie trägt sich leicht da Sorg’ und Leid’
Doch wo der Zwietracht bösen Geister
Das Band zu lockern sind bereit,
Da wird zue Teffel nur die Eh’.
Der Friede weicht, ein zieht das Weh’.

Den Mann mit buhlerishcen Künsten
Marie Sportni hat umstrickt;
Die Reuschheit ging ihr längst verloren,
Da fremde Männer sie berückt.
Und weiter reißt die Sund’ sie fort,
Der Ehebruch erzeugt den Mord.

Um mit dem Buhlen zu entfliehen,
Erichlägt die eignen Kinder sie.
Ein Knabe nur vermag zu fliehen.
Das Weib in Wahnsinnsphantasie.
Reicht ihrem Gatten heimlich Gift,
Jedoch der Tod den Buhlen trifft.

Ihr Haus die Mörderin muß meiden,
Im Elend sie beinah vergeht;
Doch in Italien aufs neue
Sie in der Lüste Bann gerät;
In einem Wirtshaus unerkannt
Veut sie zum Mord auf’s neu de Hand.

Zu tä?en sucht sie eine Dame,
Die mit den Dieneren fehrte ein!
Ihr eigner Sohn entlarvt die Mutter,
Als Louis Sportni grad trifft ein.
Das Weib, aufs neue ist enfloh’n,
Doch Sportni findent seinen Sohn.

Die Dame wird des Kindes Mutter;
Doch jenes fluchbeladene Weib
Ereilt hoch in den Alpenketten
Die ewige Gerechtigkeit.
Zerfleischt von einem Geierpaar,
Ihr Ende ganz entsetzlich war.

O, wenn noch in dem zarten Busen
Ein weiches Mutterherze schlägt,
Mög die zu unsern Vater beten,
Daß er si schützt, daß er sie hegt,
Damit sie in des Lasters Bahn,
Die abwärts führt, nie finken kann.
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1286 <![CDATA[Der furchtbare Mord, ]]> 2021-03-18T17:25:33+11:00

Title

Der furchtbare Mord,

Subtitle

welchen der Sohn an seiner Mutter und seinen vier Geschwistern verübt hat : Geschehen den 17. Juni 1874 in Mühlhausen im Elsaß; Eigenthum von Florenz Harder

Synopsis

Man murders his mother and four sisters in Mulhouse in Alsace in 1874

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Pamphlet: Deutsches Volksliedarchiv Freiburg i.Br. (V 1/1135-5, 1873-164). VD Lied digital.


Transcription

Weh', wenn Rohheit tief im Herzen
Und verstockt ist das Gemüth
Und wenn grauser Mordgedanke
In des Menschen Herzen zieht.
Wenn der Heim zum wilden Morden,
Bald zur Reige ist geworden
Und die grause That dann wird
Nun in blinder Muth vollführt.

Joseph Most noch jung von Jahren,
Sosnt ein unbeschnoltner Mann,
Doch sollt’ man an ihm erfahren,
Wie weit der Mensch es bringen kann.
Muth und Rachsucht, Neid und Tücke
Und was sonst den Geist berückte,
Wie ihn trieb die Bosheit fort
Endlich ihm zum grausen Mord.

Denn vielleicht von seiner Mutter,
Fühlt er sich zurückgesetzt
Und er ward in seinem Heezen
Arg gekränket und verletzt.
Und zue Reif kam der Gedanke,
Der nicht wieder in ihm waukte,
Die, die ihm das Lebeu gab,
Sollte in die Gruft hinab.

Bruder, Schwestern sollten sterben
Von des wilden Bruders Hand,
Und sie alle zu verderben
D’ran er seine Freude fand.
Ja so dacht er, ist es besser
Und er kaufte sich ein ein Messer
Und er schärfte allemal
Nun zum grausen Mord den Stahl.

Dann bei nächtlich stiller Weile
Schlich er sich zum Hause hin
Und erkletterte das Gitter
Nur den grausen Mord int Sinn.
Und zur nächtlich stillen Stunde
Lockte er an sich die Hunde,
Sperrte sie in einen Stall,
Alle beide allzumal.

Dann mit Ratzenschritten schlich er,
Zu des Bruders Ruhstatt hin
Und sein Dolchstoß der traf sicher
Und was kümmerte das ihn
Und als er dem jungen Leben
Nun den Todestoß gegeben
Eilte er sehr schleunig fort
Zu begehn den zweiten Mord.

Durch das Lärmen aufgeschrecket,
War die Mutter nun erwacht,
Auch die Schwester ward erwecket
In der grausen Mitternacht
Und zur Stunde der Gespenster
Schlüpft die Jüngste durch das Fenster
Doch für alle da war ja
Doch noch keine Rettung da.

Und die Mutter und die Schwester
Hielten fest die Thüre zu
Die sie von dem Mörder trennte
Doch derselbe nun inm Nu
Er zertrümmerte die Scheiben
Und er stach dazu nach Beiden
Bracht wüthend dann aufs Neu
Ihnen mehre Stiche bei.

Doch der Mutter ist’s gelungen,
Daß dem Mörder sie entrann
Aus dem Fenster ist gesprungen
Und gereitet Sie alsdann.
Dock der Tochter Kräfter schwanden
Und des Mörders Stöße fanden
Der entblößt ganz von Gefühl,
Nun in ihrer Brust das Ziel.

Da ein Licht nun schnell entzündet
Noch der grause Unhold hat,
Der nicht eine Spur empfindent,
Von Reue über seine That,
Als die Schwester er erblickte
Wie sie noch die Augen zückte,
Ward in dieser grausen Racht
Ihr der Garaus noch gemacht.

Als vollendet nun sein Morden
Ging der Unhold still zu Haus
Und als er sich umgekleidet
Ging er in die Stadt noch aus.
Da hat man ihn arretiret
Und ihn in Arrest geführet
Wo die grause Mörderthat
Er ohn’ Reu gestanden hat.

Christen seht an diesem Menschen
Hier ein redend Beispiel an,
Haltet fest an Gottes Lehren
Ach und nichts euch bringen kann.
Nur durch Reig und Tück zum Morden
Sei er fähig erst geworden.
Drum halt fest an Gottes Wort
Nur auf ewig immer fort.

Gender

Date

Printing Location

Druck und Verlag von H. A. Kahlbrock, Hamburg, Hütten 63.
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1285 <![CDATA[End-Urtheil, Deß In Hungarn, Oesterreich, und Steyermarckt sattsamb bekannten Mathiä Leuthners ]]> 2021-03-18T17:39:22+11:00

Title

End-Urtheil, Deß In Hungarn, Oesterreich, und Steyermarckt sattsamb bekannten Mathiä Leuthners

Subtitle

Oder So genannten Spändl-Hießl : Dann seiner zweyen unglückseeligen Cammeraden Gregori Vircker, Und Johannes Millner

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Image / Audio Credit

Pamphlet: Deutsches Volksliedarchiv Freiburg i.Br. (Bl 7596). VD Lied digital.


Set to tune of...

Entsetzlich bitterer Schmerz / etc.

Transcription

Das Erste:

1. Nicht wundere dich O Welt! das man den Spändl-Hießl heut dir vor d’Augen stellt / gebunden und bestrickt / wird er zum Todt geschickt / es kommt der wohl verdiente Lohn vor seine Missethat / nicht spat.

2. O Zeitung voller Noth! so soll [?]ann gestorben seyn / O all zusaurer [?]odt! ich kenne deinen Grimm / ich [?]ttere vor der Stimm / die schon in meinem Ohren schallt / und spricht da[?] strenge Wort : fort! fort.

3. Fort Leuthner / sey bereit / zu leyden jenen strengen Streich / den die Gerechtigkeit / hat deinen halß bestellt / das Urtheil ist gefallt / und also [?] ache dich gefast / auf dise ferne Reiß / mit Fleiß.

4. Gar wohl ich habs verdient / weil ich so voller Laster mich / gantz unverschambt erkühnt / kein Sünd war mir zu groß / O schwärer Herzens-Stoß! nun aber fihlt das hange Hertz ein unverfälschte Reu / darbey.

5. In Ehe hab ich gelebt / und doch O Boßheit! stäts darbey nach frembder Lust gestrebt / nach disen fragt ich nicht / zu brechen Treu und Pflicht / war mir ein gantz geringe Sach / nun da ich bald vergeh / thuts weh.

6. Ich machte falsche Brieff / mein Feur-Drohen hats gemacht / daß niemand sicher schlieff / war ich ins Kerckers-Schooß / macht ich mich wider loß / nun aber werd ich von dem Todt / und seiner Tyraney / nicht frey.

7. Gesellschafft böser Leuth / war meiner Seelen aufenthalt / und mein Ergößlichkeit / mit denen ich verricht / was mire den Halß zerbricht / O Jugend frau / doch sihe zu / auf wem du hast gebaut / und traut.

8. Die Kirchen-Rauberey / den Diebstahl an geweyhten Orth / trib ich ohn allen Scheuh / Gott ließ also geschehen / und mich zur Straffe gehn / nun aber kombt die Zahlung-Zeit / sie druckt mich allzusehr / und schwär.

9. Ich hab nicht dran gedacht / da ich auß Raub und Dieberey / ein Hand-[?] hab gemacht / daß es ein Fäller [?] em Nächsten also frey / zu neh-[?] was er offtermahls erworben also heiß / mit Schweiß.

10. Der Laster seynd so vil daß ich sie jetzt an meinem End / nicht alle melden will / ach wär ich auch vergwist / daß der mir gnädig ist / vor dessen strengen Richter-Stuhl / erzittern wird mein Hertz / O Schmertz.

11. Nun schlägt die Todtesstund / ach daß ich mich doch in die Erd / anjetzt verkrichen kunt / so därfft nicht jedermann / mein Schande sehen an / O saurer Gang! O Schmertzens-Tritt! ach Rath-Hauß! ach! O wehe-adieu.

12. Jetzt steh ich vor Gericht / und höre was mir die Justiß / vor grädigs Urtheil spricht / ich küß den Todtes-Stab / den ich verdienet hab / und eyle ohne alle Forcht / zum neuen Wagen nauf / im Lauff.

13. Mann führt mich immer fort / man führet mich zu meiner Rahe / zu mein Vergnügens-Orth / ich bin bereit darzu / du aber Schöpffer du / du Ancker meiner Seeligkeit / bleib du an meiner Senf / allzeit.

14. Ich she den scharpfen Stahl / mit dem ich jetzt die schwäre Schuld / auf einen Streich bezahl / O Schwerdt ich küsse dich / dann du erlö est mich / von der betrübten Gfangenschafft / von aller Noth / im Todt.

15. Dir aber grosser Gott / fall ich zu Fuß in meinem Geist / was acht ich disen Spott / verzeyh du mir die Schuld / und schenck mire deine Huld / daß ich von allen Sünden frey / den letzten Sieg erwirb / und stirb.

16. Nun Erde gute Nacht / von [?]einem bösen Lebens-Lauff / wird jetzt [?] Schluß gemacht / wer disen schauen [?] der spiegle sich daran / ich aber fall auf meine Knye / und wart auf meinen Todt / in Gott.

17. O JESU steh mir bey / vertreib der Höllen folle Macht / mein Gott sey mir getreu / nun schon das Auge bricht / die Zunge nichts mehr spricht / so wird doch der erlöste Geist [?] eben Lob und Preyß / ich [?]

18. Mein Gott ich fahr dahin / hie ligt der Cörper schon entseelt / ohn Krafft / Berstand / und Sinn / ich habe wol gekriegt / weil ich durch Bllut gesiegt / und durch mein letzten Todtes-Kampff / kan gehn in Himmel ein / gantz rein.

Method of Punishment

breaking on the wheel, beheading, hanging

Crime(s)

murder, robberty

Gender

Date

Printing Location

n.p. 1725 'Gedruckt in disem Jahr'
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1284 <![CDATA[Todesurtheil und Hinrichtung des Rauberhauptmanns Schinderhannes]]> 2021-03-24T12:58:59+11:00

Title

Todesurtheil und Hinrichtung des Rauberhauptmanns Schinderhannes

Subtitle

welcher im 24ſten Jahre seines Alters mit no 10 einer
Kameraden am November auſſer der Stadt durch die Guillotine hingerichtet worden iſt, Nebſt /
Schinderhannes Abſchieds-Lied.

Synopsis

Account of the execution of the infamous outlaw Schinderhannes

Digital Object

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Image / Audio Credit

Pamphlet: Bayerische Staatsbibliothek P.o.germ. 852 q-2,1/54#Beibd.53



Set to tune of...

Hartes Schicksal meiner Jahre etc.

Transcription

Schinderhannes Abſchiedslied.
(Mel. Hartes Schickſal meiner Jahre c.)

1. Gute Nacht! – lebt wohl! – ich ſcheide – gute Nacht
- ihr Menſchen all! – ſchaut mich nur recht an, denn
heute ſeht ihr mich zum letztenmal; laßt euch noch von
mir erzählen meinen kurzen Lebenslauf, prägt ihn tief
in eure Seelen, Jugend hör – und merk darauf:

2. Wahr ists, was von mir zu leſen: daß ich eines
Bauern Sohn von Saarbrücken bin geweſen; und dem
Vater lief davon. Wahr iſts: daß ich mich verdungen
zum Fallmeiſter in dem Land; daher auch der Nam“ ent-
ſprungen, daß man Schinderhanns mich nannt.

3. Wahr iſts: daß ich einer Bande Hauptmann und
Anführer war. Daß ich manchem in dem Lande plündert'
und ermordt ſogar, welches meiſt an reichen Leuten
und an Juden ich verübt. Darum ich den Tod muß
leiden, den man auch mit Recht mir giebt.

4. Zweimal iſt mirs zwar gelungen, daß ich mich aus
dem Arreſt losgemacht und bin entſprungen, doch zuletzt
hielt man mich feſt. Da mein Schwager mich verrathen,
daß ich Schinderhannesſey. Ich wurd darauf zum Sol-
daten, mich dadurch zu machen frey.

5. Bald drauf wurd durch die Franzoſen ich nach Mainz
geliefert gar. Da im Holzthurm ich geſchloſſen ſaß, bey-
nah ſechsviertel Jahr. Und nun naht die letzte Stunde
meines Lebens ſich heran; drum ſo hört aus meinem
Munde, meinen letzten Abſchied an.

6. Nehmt euch all an meinem Leben ein Exempel und
Beyſpiel. Wer dem Müſſiggang ergeben, nichtsarbeit,
noch lernen will; ach! ich ſag es unverholen, wollte
Gott, daß nicht ſo wär daß ich ſchon als Knab geſtolen
und es nicht konntlaſſen mehr.

7. Merkt dieß, junge Leut und Kinder! Rehmt
inchts, was nicht euch gehört; halt die Eltern und
nicht minder eure Lehrer hoch und werth. Laßt mit
wenig euch begnügen, geht zur Kirch uud Schule
gern; meidet ſchlechte Streich und Lügen; denn wer
lügt, der ſtiehlt auch gern.

8. Laſſet Geiz und Habſucht fahren; lebt keuſch, züchs
tig, fromm und rein. Laßt euch auch in ältern Jahren
nicht in böſe G'ſellſchaft ein; laßt zu etwas
brauchen, das zur böſen That verleit. Habt im Herzen
und vor Augen Gott, der richt es mit der Zeit.

9. Nichts half es mir, daß den Armen ich viel Guts
- erwieſen dort; weil ohn” Mitleid und Erbarmen ich ge-
raubek Und Ä Menſchen! wollt ihr Gutes üben,
. haßt das Böſe, was ihr thut, und thut Niemand nicht
betrüben, ſeys ein Chriſt gleich oder Jud. -

10. Drey und funfzig Haupt- Verbrechen, hab ich
- ſchuldig mich gemacht, die auf meinen Räuberwegen
seit vier Jahren ich vollbracht. Einbruch, Straſſen
äubereyen, nebſt drey Mordthat ich verübt. Weib
und Kinder mir nachſchreyen: Mörder ! uns haſt du
betrübt ! !

11. Gott! ich bin ein armer Sünder! war ein großer
Böſewicht. Ach! verfahr mit mir gelinder, geh nicht
mit mir ins Gericht. Lang thät mirs im Sinn ſchon
ſchweben, daß ich bin zum Tod beſtimmt; weil, wer
andern raubt ihr Leben, man mit Recht ſein Leben nimmt.

12. Jch geſteh frey und geduldigt Jch ſterb' nach
Gerechtigkeit; aber zehn ſind faſt unſchuldig, ihr Tod
rhut mir herzlich leid, weil ich ſie ſelbſt hab' verführet
unter meine Räuber - Schaar; ihr Tod iſt es der mich
rühret. – Gott, verzeih mir dies noch gar!

13. Lebt wohl, All, die ihr mich balde ſeht hinfüh-
ren zum Gericht. Ach! ich bitt euch, Jung und Al-
te, nehmt zu Herzen dies Gedicht. Fürchtet Gott
von eurer Jugend, arbeit gern mit eurer Hand, daß
ihr nie vom Weg der Tugend fallt in Laſter, Sünd
und Schand.

14. Gute Nacht, Kind und Geliebte! die auf ihrer
Jugendbahn ich verführt und jetzt betrübte. Ach, ver-
zeih, was ich gethan! Du warſt treu, doch falſch
dein Bruder, der mir Fall und Netz geſtellt; gute
Nacht, Vater und Mutter! ich geh in ein beſſre Welt.

15. Ruhig, froh, getroſt und heiter geh ich in die
Ewigkeit; springe von der Wagenleiter raſch und wil-
lig und bereit hin zu jener Mordmaſchine ohne Schrecken, Qual und Pein und ſterb durch die Guillotine.
Führ mich Gott zum Himmel ein!

Date

Printing Location

Gedruckt in Erlangen, und zu haben bey Johann Jakob
Lewerer zu Zirndorf.
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1283 <![CDATA[Ein ander Marter-Lied von achtzehen Personen, auf einen Tag zu Salzburg verbrennt <br /> ]]> 2020-03-03T22:59:55+11:00

Title

Ein ander Marter-Lied von achtzehen Personen, auf einen Tag zu Salzburg verbrennt

Subtitle

Im Thon, Entlaubet ist der Walde, Oder,
Ich stund an einem Morgen. Oder:
All die ihr jetzund etc.

Set to tune of...

Entlaubet ist der Walde, or
Ich stund an einem Morgen, or
All die ihr jetzund

Transcription

1.
Ach Gott com Himmelreiche,
Nim deiner Schäflein wahr,
Laß sie von dir nicht weichen,
Ihr ist ein kleine Schaar,
Halt sie in deiner Hute,
Hilff ihn’n aus Jammers Noth,
Das Their sie jagen thute,
Müssen leiden den Todt.

2.
Man legt sie hart gefangen.
In eines Kerckers Grund,
Dem Herren sie lobsangen
Und preißten ihn mit Mund,
O Herr laß dichs erbarmen,
Und dir geklaget seyn,
Komm bald zu Hilff uns armen,
Halt und im Willen dein.

3.
Sie woll’n uns von dir dringen
Mit ihrem hohen Pracht,
Grimmig darwider ringen,
Verleih dein Göttlich Macht.
Mir hond kein’n andern Herren
Im Himmel noch auf Erd.
Was wir von ihm begehren
Deß werden wir gewährt,

4.
Christus sendt aus sein Boten
Beut uns sein Reich mit an,
?ie alle Welt verspotten,
Mit grosser Freud und Wonn.
Wir haben aufgenommen
Des Herren Reich und Gnad.
?ie Pfaffen drüber brummen,
Hassen und früh und spath.

5.
Sie hons verborgen sehre,
Mehr dann fünff hundert Jahr,
Mit ihrer falschen Lehre
Verführt ein grosse Schaar,
?reten sein Wort mit Füssen,
Es muß verachtet seyn.
?err gib ihn daß sies bützen,
Und thun den Willen dein.

6.
Zu Saltzburgists geschehen,
Ists nicht eine grosse Klag?
Mancher Mann hat gesehen,
Daß man auf einen Tag
Achtzehen thät verbrennen,
Allein um Christi Lehr,
Die sie thäten bekennen,
Daß Er allein wär Herr.

7.
Das Bild woltens nicht ehren,
Noch das Their bäten an,
Ihr Wort und Lehr nicht hören,
Kein Zeichen woltens han
Des Widerchristens Hauffen,
In ihrer Stirn noch Hand,
Drum dorfften sie nicht kauffen,
Noch verkauffen im Land.

8.
Bey Christo sind sie blieben,
Sein Zeichen g’nommen an.
Ihr Namen sind geschrieben
Im Buch des Lebens stahn,
Als Christelich Ritter
Erlangten sie die Kron,
Im Feuer sehr heiß und bitter,
Die ewig Freud und Wonn.

Crime(s)

heresy (Anabaptism)

Gender

Printing Location

Ausbund, das ist Etliche Schöne Christliche Lieder wie sie in dem Gefängnüss zu Bassau in dem Schloß von den Schweitzer-Brüdern, und von anderen rechtgläubigen Christen hin und her gedichtet worden...‎page 164
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1282 <![CDATA[Timm Thode's, des achtfachen Mörders und Brandstifters, Schwurgerichts-Verhandlung und Urtheil ]]> 2021-03-24T13:33:18+11:00

Title

Timm Thode's, des achtfachen Mörders und Brandstifters, Schwurgerichts-Verhandlung und Urtheil

Synopsis

Timm Thode was a German who killed eight people in Groß-Campen, near Wilster, German Confederation during the night from August 7 to August 8, 1866. He was arrested several months later, sentenced to death, and executed on May 13, 1868.

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Pamphlet: Deutsches Volksliedarchiv Freiburg i.Br. (V 1/1135-3, 1868-125>). VD Lied digital.


Transcription

Wohl die Menschheit mag's empören,
Wenn man durch verruchte That
Frech ein Leben sieht zerstören
Welches Gott erschaffen hat

Date

Printing Location

Hamburg : Kahlbrock
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1281 <![CDATA[Urtheil u[nd] Hinrichtung des achtfachen Mörders und Brandstifters Timm Thode ]]> 2021-03-24T13:25:19+11:00

Title

Urtheil u[nd] Hinrichtung des achtfachen Mörders und Brandstifters Timm Thode

Synopsis

On 7 August 1866, Timm Thode murdered his family and set the house on fire. Eight people died.

Digital Object

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Pamphlet: Deutsches Volksliedarchiv Freiburg i.Br. (V 1/1135-3, 1868-130). VD Lied digital.


Crime(s)

murder

Gender

Date

Printing Location

Hamburg : Kahlbrock

Notes

Timm Thode, der Mörder seiner Familie, Amphio Geschichten online lesen. (German)
Timm Thode, Amok Wiki (English)
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1280 <![CDATA[Urthel und reumüthiges Buß- und Abschiedslied des Philipp Feigels, ]]> 2021-03-24T13:38:10+11:00

Title

Urthel und reumüthiges Buß- und Abschiedslied des Philipp Feigels,

Subtitle

eines Gärtners Sohn von Nürnberg, drey und zwanzig Jahr alt welcher wegen begangener grausamer Mordthat, die er an seinem Mitknecht, Karl Gottlieb Langfritz, einen Todtengräbersknecht von etlich dreyßig Jahren, den 3ten December 1787. auf das erbärmlichste und grausamste verübet hat, und heute, den 18ten März 1788. zu Nürnberg zur wohlverdienten Straffe, anderen aber zum warnenden Beispiel, mit dem Rad vom Leben zum Tode gebracht worden : An dem Tage seiner Hinrichtung als ein Beispiel und Exempel für jeden Menschen, besonders aber der Jugend zur Warnung, zum ewigen Andenken verabfaßt

Synopsis

A ballad in the voice of Philipp Feigels (23), a gardener 's son of Nuremberg, who murdered his fellow servant, Karl Gottlieb Langfritz, a gravedigger (30), on 3 December 1787. Feigels was broken on the wheel in Nuremberg on 18 March 1788.

Digital Object

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Pamphlet: Deutsches Volksliedarchiv Freiburg i.Br. (V 1/1141-11). VD Lied digital.


Set to tune of...

In eigener melodie (to its own tune)

Method of Punishment

breaking on the wheel

Crime(s)

murder

Gender

Date

Execution Location

Nuremberg
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1278 <![CDATA[Doppeltes Todesurtheil, gefällt am 20. Januar 1890 ]]> 2021-03-24T13:43:16+11:00

Title

Doppeltes Todesurtheil, gefällt am 20. Januar 1890

Subtitle

vom Schwurgericht Elbing über die Ehefrau des Eigenkäthners Hochstein und ihre Helfershelferin, Frau Damalski

Synopsis

A woman and her neighbour murder her husband. The song is sung to the child left behind.

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Pamphlet: Deutsches Volksliedarchiv Freiburg i.Br. (Bl 13267). VD Lied digital.


Transcription

Wenn Du noch einen Vater hast,
So danke, Kind, Gott auf Knieen,
Du kennst noch nicht des Lebens Last,
Richt, was es heißt, sich abzumühen.
Damit für Weib und Kind das Brot
Und was sonst für die Seinen nöthig,
Nicht sehle in der Zeit der Noth,
Ist er von früh bis Abends thätig.

Des Vaters Auge ruht auf Dir,
Wenn Dich die Mutter sorglich pfleget,
Du bist ihm seines Namens Zier,
Den er als theures Kleinod heget.
Er freut sich deiner Jugendlust
Und denkt, so bist Du selbst gewesen,
Ein Dankgefühl füllt seine Brust,
Sieht er von Krankheit Dich genesen.

Bald trittst Du in die Welt hinauß,
Der Jugend Tage sind entschwunden.
Dein Weggang auß der Eltern Hauß,
Macht auch dem Vater trübe Stunden.
Ob Du befolgst wohl seinen Rath,
Die Frage stört oft seinen Schlummer;
Ob Du wohl weichst wom rechten Pfad,
Dies macht dem Vater schweren Kummer.

Denn, hast Du keinen Vater mehr,
Fehlt Dir der beste Freund auf Erden,
Ein Freundeßherz, so liebeleer,
Kann Dir Erfatz dafür nicht geben.
So oft Du an der Mutter hand
Gehst hin zu Deines Vaters Hügel,
So sprich, Dein Aug’ empor gewandt:
“Sei Du stets meines Lebens Spiegel.”

Crime(s)

murder

Gender

Date

]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1277 <![CDATA[Todesurtheil und Hinrichtung des Räuberhauptmanns Schinderhannes ]]> 2020-03-02T21:29:51+11:00

Title

Todesurtheil und Hinrichtung des Räuberhauptmanns Schinderhannes

Subtitle

welcher im 24sten Jahre seines Alters mit noch 19 seiner Kameraden am 20sten November 1803 zu Maynz ausser der Stadt durch die Guillotine hingerichtet worden ist Nebst Schinderhannes Abschieds-Lied

Synopsis

Account of the execution of Johannes Bückler aka Schinderhannes, and 19 of his fellow gang members in 1803.
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1276 <![CDATA[ Reuevolles und zur Warnung dienendes Abschieds-Lied von der Welt, ]]> 2021-03-25T12:09:55+11:00

Title

Reuevolles und zur Warnung dienendes Abschieds-Lied von der Welt,

Subtitle

der zum Tode verurtheilten Deliquentin Theresia K*** welche in Wien den 16. März 1809, wegen verübter Mordthat an ihrem eigenen Manne, mit dem Strange vom Leben zum Tode hingerichtet worden : Zum singen eingerichtet nach der bekannten Arie: Ich war kaum sechszehn Sommer alt

Synopsis

Theresia K. murders her husband in 1809, is executed.

Digital Object

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Pamphlet: VD Lied digitalWiener Liedflugschriften. ÖVLA Wien <ÖC Kotek 1240>


Set to tune of...

Ich war kaum sechszehn Sommer alt

Transcription

1. Hört, Freunde! hört mein Abschiedslied
Las un Arrest ich machte,
Da Re?ker von der Welt mich schied,
Das ich mir selbst zubrachte.

2. In dieser grauen Einsamkeit,
Mir selbst nun überlassen,
Muß ich des Rerkers Bitterkeit
Ertragen ganz gelassen.

3. Als ich noch dreyzehn Jahre alt,
Lebt’ ich in Jugendfreuden,
Und hüpste froh im grünen Wald,
Mich druckten keine Leiden.

4. Geführt durch meiner Eltern Hand,
War Unschuld meine Zlerde,
Es schmückte meinen Jugendstand
Nur Tugend, die ich führte.

5. Mit Jahren wuchs auch Leidenschaft,
Die mich zu Sünd verführte,
Daß ich durch ihre Wirkungstraft
Mich manchmal schwer verirrte.

6. Ich gab auf keine Lehren acht,
Die mir die Eltern gaben,
Und so fiel ich oft unbedacht
In Schlund, den Sünden graben,

7. Wie tief der Mensch nun fallen kann,
Der von der Tugend weichet,
Sey klar und deutlich jedermann
Mein Beyspiel dargereichet.

8. Seht Freunde! seht mein Elend an,
So schwer hab’ich gefehlet,
Weil ich nun statt der Tugendbahn
Das Laster hab gewählet.

9. Gemordet habe ich sogar
Den Mann, der mich geliebet,
Und der nur stets beforget war,
Daß er mich nicht beteübet.

10. Die That fühl ich nua Zentnerschwer,
Die ich begangen habe,
Weil ich geschäzet hab nicht mehr,
Sein’ mir ertheilte Gabe.

11. Den Tod, der mir bestimmet ist,
Leid ich nunmehr geduldig!
Denn jeder Mensch als mein Mitschrift
Bekennt mich dessen schuldig!

12. Ich scheide nun aus dieser Welt,
Auf der ich schwer gefehlet,
Zum Beyspeil bleibe aufgestellt
Mein Strafe unverhehlet!

13. Verlaßt in eurem Leben nicht
Den Tugendweg zu wandeln,
Und denkt allzet an eure Pflicht
Nach dem Gefez zu handeln!

14. Bleibt Gott und eurem Fürsten treu
In eurem ganzen Leben
Sonst reißt ever Glück entzwey,
Das Gott euch hat gegeben.

15. Gebt jener Stimme stets Gehör,
Die euch zum Guten leitet,
Damit euch werde mehr und mehr
Der Guadenweg bereitet.

16. Und so vermehret jederzeit
Dein Eifer, gut zu handeln,
Versäumet kein’ Gelegenheit
Als wahrer Christ zu wandeln!

17. Dann mag er kommen, wann er will,
Der Tod mit seinen Pfeilen,
Erhalten werd’t ihr stets das Ziel
In’s Himmelreich zu eilen.

Crime(s)

murder

Gender

Date

Printing Location

n.l.
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1275 <![CDATA[Pribitzer Lied ]]> 2021-03-25T12:22:27+11:00

Title

Pribitzer Lied

Synopsis

Account of multiple executions of Anabaptists in 1619

Transcription

Also aber ergings in der Zeit,
Es erhueb sich imlandt krieg und streit,
Thet an die Fromen g’langen
Mit Raub und brandt gar hertigelich,
In ain Jar: 12 haushaben hingericht,
In grundt und boden verbrennet,
Unser hab und guet gieng in den Rauch,
Das Unrecht war yederman erlaubt,
Der Fromb war nindert sicher,
Kein schutz noch platz man nindert fundt,
Das man sich da erhalten kundt,
Muest sich ins Trüebsal richten!

Under solcher tyranischer Zeit,
Durch des sathans hass und neidt,
Waren auch ermördet eben,
In dem sechshundert 19ten Jar,
Bey vierzig personen offenbar,
Mit unmeuschlicher Marter und pein,
Undere lieben Brüeder werth,
Welches von Türkhen gnueg möcht sein,
Setztens mit blossem leib
Aufs Feuer in ein gluet hinein!
Was das für ein bittrer todt mag sein,
Das kan vernunft ermessen.

Ein Tail mit andrer Marter mer,
Mit aufhencken und reckhen seer,
Mit Jungling und mit Junkfrawen,
Und war allen umb gelt zu than,
Welches man solte sagen an,
Schonten nit des alten und grauen!
Man kan es alles erzellen nit,
Wie abscheulich es gangen ist,
ein Christlich hertz muest wainen,
Ob der unmenschlich Tyranej.
Die sich doch Christen rüemen frej,
Die waren Erger als Türken und haiden,
Wie dan zu Pribitz auch geschah,
Des Morgens Früe.

Date

Notes

(Pribitzer Lied im Cod. VIII. c. ex 1645, Pest, und im Cod. 203 und 194 Pos.)

Details about the execution event in English available from: Paul Dedic (1959),  Pribitz Bruderhof (Pribice, Jihomoravský kraj, Czech Republic)Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online.
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1274 <![CDATA[Lied von der Enthauptung des Juden Michel Meyer]]> 2021-03-25T12:29:55+11:00

Title

Lied von der Enthauptung des Juden Michel Meyer

Synopsis

Michel Mayer, a Jew, cattle dealer, residing in Schiefbahn, 46 years old, is seized during a theft by a gang in Viersen at night, and executed by guillotine.

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Image / Audio Credit

SBB-PK Berlin (51 in: Yd 7920). VD Lied digital.

Set to tune of...

Ihr Junge Leute

Transcription

Der Bauer Hans aus Viersen schlief,
Es war schon in der Nacht sehr tief,
Da lärmt es vor der Pforte,
Und störte ihn in seiner Ruh;
Drauf stürmt er auf die Thüre zu,
Auch hört man fremde Worte.

Es dringen in die Stube ein
Der Diebe sieben groß und klein,
Bewaffnet mit Pistolen.
Sie zünden an ein Kerzenlicht,
Der Mann entflieht, die Frau doch nicht,
Sie liegt auf heissen Kohlen.

Geb’s Geld her, riefen sie mit Zorn,
Der packt sie an der Sürgel vorn,
Der andre leert die Schränke;
Des Bauern Söhne alle zwei
Die hören das was unten sey
Gepolter und G?zänke.

Die Flinte nimmt der Eine dann,
Der Andre was er friegen kann,
So steigen sie hernieder.
Indessen trägt die Diebesband
Das Geld hinweg, doch vieles fand
Nachher der Bauer wieder.

Der eine Sohn voll herz und Muth
Schießt auf die Diebe und das Blut,
Färbt allsogleich den Boden,
Die Söhne haven tapfer drein,
Verjagen Diebe groß und klein,
Sie fliehn mit einem Toden.

Den findet man bei Morgenzeit,
Er war aus einem Ort nicht weit,
Er starb an seinen Wunden.
Die Räuber schossen manchmal zwar,
Doch nach nicht ganz 2 Stunden war
Das Diebespack verschwunden.

Doch sehet nun was findet man
Im Fenstergitter trift man an
Den Meyer einen Juden.
Er wollte bei dem Lärmen fliehn
Doch seine Kleider hielten ihn
Man sah ihn gräßlich bluten.

Im Kopfe hatte er ein Loch
Der eine Nachbar wollte noch
Ihm ißt den Garaus geben
Der Jude wurde losgemacht
Und gleich vor die Justiz gebracht
Bekannt hat er sein Leben.

Bekannt, daß er mit Andern hat
Vollbracht die schwarze böse That,
Und so nach Köln geführet.
Er leugnet dort vor dem Gericht
Den Diebstahl, doch es hülft ihm nicht,
Er wird dort kondemniret.

Gesprochen ist sein Leben ab,
Nun führt man ihn vom Thurn herab
Dahin zur Guillotine:
Der Himmel es doch von uns wend,
Daß keiner ein so schrecklich End
Von uns dereinst verdiene.

Method of Punishment

guillotine

Crime(s)

robbery

Gender

Date

Execution Location

Köln (Cologne), Germany

Notes

Notes on VDLied site re dating: Year of publication estimated by decapitation: 9. Vendémiaire X = 1.10.1801.
Erscheinungsjahr geschätzt nach Datum der Enthauptung: 9. Vendémiaire X = 1.10.1801. - Datum der Enthauptung ermittelt in Flugschrift: Michel Mayer, ein Jud, Viehhändler, wohnhaft in Schiefbahn, 46 Jahr alt, welcher den 27ten auf den 28ten Prair. in der Nacht bei einem Diebstahl in Viersen ergriffen, ... wird heute den 9ten Ven. 10ten Jahres Nachmittags um 3 Uhr durch die Goullitine hingerichtet
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1273 <![CDATA[ Das Opfer der Liebe oder: Die unschuldig Hingerichtete : Geschehen in Nancy in Frankreich ]]> 2021-03-25T12:35:21+11:00

Title

Das Opfer der Liebe oder: Die unschuldig Hingerichtete : Geschehen in Nancy in Frankreich

Digital Object

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Image / Audio Credit

Deutsches Volksliedarchiv Freiburg i.Br. (Bl 9379). VD Lied digital.

Date

Execution Location

Nancy, France

Printing Location

Schwiebus : Reiche [ca. 1922]

URL

https://gso.gbv.de/DB=1.60/SET=1/TTL=1/SHW?FRST=2
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1272 <![CDATA[Trauriges Abschieds-Lied, einer Mutter mit ihren vier Söhnen, ]]> 2021-03-25T12:48:58+11:00

Title

Trauriges Abschieds-Lied, einer Mutter mit ihren vier Söhnen,

Subtitle

welche zu Mannheim wegen vielen Räubereyen und Mordthaten hingerichtet worden sind

Synopsis

Mother and four sons sentenced to be executed in Mannheim for multiple crimes of murder and robbery.

Digital Object

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Image / Audio Credit

Deutsches Volksliedarchiv Freiburg i.Br. (Bl 5666). VD Lied digital. 


Transcription

1.
Ich will euch was Neues singen,
Ihr Christen nehmt’s in Acht,
Ihr werd ja gleich vernehmen,
Was sich begeben hat.
Es ist ja noch nicht lang,
Zu Mannheim wird bekannt,
Da führt man vier Personen,
Hinaus mit gewehrter Hand.

2.
Eine Mutter mit vier Söhnen,
Führt man auf die Richtstatt,
Sie müssen Urlaub nehmen,
Von ihrer Bruderschaft.
Liebe Kinder verzeihet mir,
Weil die Schuld ist an mir,
Daß ihr euer junges Leben,
Müßt lassen jetzund hier.

3.
Es ist schon alles verziehen,
Herzliebste Mutter mein,
Gelobt sey und gepriesen,
Die Herrschaft zu Mannheim.
Weil sie so gütig ist,
Ein gnädiges Urtheil spricht.
Wir hätten zwar verdienet,
Noch viel ein schärfer Gericht.

4.
Zwölf Jahr haben wirs getrieben,
Mordthat und Rauberey,
Die Kirchen ausgeraubet,
Das trieben wir ohne Scheu.
Barbara meine Mutter ist,
Sie hat uns schlecht erzogen,
O du mein Herr Jesu Christ,
Wie sind wir jetzt betrogen.

5.
Stephan thut kläglich meinen,
Und ruft seinen Jesum an,
Er möcht ihm doch verzeihen,
Die Sünd die er hat gethan.
Eins thut ihm schmerzlich kränken,
Wenn er denkt daran,
Eine schwangere Frau aufgeschnitten,
Hat ihm nichts leids gethan.

6.
Der allerjüngste Sohn,
Der heut zwölf Jahr alt ist,
Der schaut mit seinen Augen,
Wie man seine Mutter richt.
Liebes Kind, vergiß es nicht,
Dein Vater ist auch schon gericht,
Kommst du zu böser Gesellschaft,
Laß dich verführen nicht.

7.
Joseph war schon der Letzte,
Auf dieser Richterstatt,
Er thät sich fast entfetzen,
Drauf ging er so gemach,
Dort hängt mein Kamerad,
Und ich muß auf das Rad,
Das ist mir schon verheißen,
Das heißt für mich ein Grab.

8.
Bitt euch um Gottes Willen
Ihr Christen insgemein,
Thut euch ein Exempel dran nehmen
Die ihr hier versammelt seyd.
Ist das eine Mutterzucht,
Die selber ihre eigene Frucht,
Vier Kinder hat erzogen,
Dem Scharfrichter zum Meisterstück.

Method of Punishment

hanging, breaking on the wheel

Crime(s)

murder, robbery

Gender

Execution Location

Mannheim

Printing Location

no date, no printer
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1271 <![CDATA[Der sechsfache Raubmörder Anton Schimak : ]]> 2021-03-25T13:03:58+11:00

Title

Der sechsfache Raubmörder Anton Schimak :

Subtitle

Das Ungeheuer der Wälder von Mähren und Oesterreichisch-Schlesien; Hingerichtet am 1. Oktober im Garten der Frohnfeste zu Neutitschein (in Mähren)

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Deutsches Volksliedarchiv Freiburg i.Br. <Bl fol 497>. VDLied Digital.


Transcription

Vernehmt die Schreckenskunde
[illegible]
Die dieser grausame Mörder
In Mähren verübet hat.

Einen edlen Priester fällt der Mörder,
Mit dem Revolver an,
Hilferufend stürzt die Magd herbei
Schnell entfernte er sich dann.

Sechsfach ist die Blutthat,
Verthiert ist des Mörders Herz,
Himmelschreiend was er gethau hat,
Grenzenlos der armen Waisen Schmerz.

Er raubte auch armen Kindern
Den Vater gewissenlos,
Welcher der Kleinen erzogen in Ehren,
Jetzt ruht er in der Erde Schoß.

Nach Arbeit Sorg und Mühen,
Die drei Braven durch den Wald geh’n.
[cut off]

Als er alle [?]ingeschlachtet als er die [illegible]
Sch [illegible]
Ober seinem Haupt.

In Mährisch-Rothwasser in einem Gasthaus
Gelingt es den Mörder zu arretiren,
Jetzt sind seine fluchbeladnen Thaten aus
Bald muß er das Todesurtheil spüren.

Hartnäcking, ohne Reue, ist der verstockte Bösewicht,
Er weist den Priester zurück
Treibt Spott über die Gotteslehre
Erkennt nicht das Gnadenlicht.

Doch in der Todestunde,
Was ist aller Reichtum auf dieser Welt,
Verbrecher Du erzittere, wenn Dir aus Priesters Munde
Die Verzeihung Deiner Sünden fehlt.

Die arme Seele tritt mit Beben,
Vor Gottes Angesicht,
Hast Du gefühnt Dein blutbeflecktes Leben,
So der Ewige zu der armen Seele spricht,
Nicht weiter wollen wir in Gottes Allmacht dringen
[photo cuts off here]
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1270 <![CDATA[Ein Gründtliche auch warhafftige und erschlöckliche newe Zeitung]]> 2021-03-25T13:12:44+11:00

Title

Ein Gründtliche auch warhafftige und erschlöckliche newe Zeitung

Subtitle

von sechs Mördern fünff Mann vnnd ein Weibsperson, welche heuwer in diesem Jar den 29. tag Maij zu Meggelitz in Mehren sein hingerichtet worden ... in Gesangeweiss gestelt : Im Thon: Kompt her zu mir spricht Gottes Sohn ;

Synopsis

5 men and a woman are executed for murder, robbery and witchcraft in Meggelitz

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SBB-PK Berlin <Ye 5571>. VDLied Digital. 


Date

Printing Location

Vlmitz : N. Strauss, 1603
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1269 <![CDATA[Ein warhafftiges aber zugleich trauriges Zeitungs-Lied/]]> 2021-03-25T13:26:29+11:00

Title

Ein warhafftiges aber zugleich trauriges Zeitungs-Lied/

Subtitle

Von einer Gottlosen Mörder-Bande/ welche in dem vergangenen Winter im Siebenbürger-Land/ unweit Ungarn/ mit Rauben/ Mörden/ Stählen/ und anderen Schand-Thaten/ grossen Freffel verübet/ doch endlich auff einem Schloß von einer Edelfrawen eingethan/ und der Justitz gefänglich überlieferet worden/ von welcher sie sämtlich den wohl-verdienten Lohn empfangen haben : Dieses alles hat der geneigte Leser in diesem Gesang außführlich zu vernemmen : Im Thon: Kompt her zu mir/ spricht Gottes Sohn/ [et]c

Synopsis

A gang of robbers is brought to justice.

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Universitätsbibliothek Bern, MUE Rar alt 760 : 1:46. Public domain, digitised by e-rara.ch


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Kompt her zu mir spricht Gottes Sohn

Crime(s)

robbery, murder

Gender

Date

Printing Location

[Basel] : [Johann Conrad von Mechel II], Gedruckt im Jahr CHristi 1725

URL

https://www.e-rara.ch/bes_1/content/titleinfo/17299058
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1268 <![CDATA[Zwo Erschröckliche jedoch wahrhafftige Newe Zeitungen]]> 2021-03-25T13:31:05+11:00

Title

Zwo Erschröckliche jedoch wahrhafftige Newe Zeitungen

Subtitle

Die Erste: von einem Gottlosen Mann/ Von Růd Lentzburger-Ampts/ Nam[m]ens Christen Berchthold/ seines Handwercks ein Büchsenschmid/ welcher den 7. Mey dises 1663. jahrsseine eigene Kind mit einem Biel schröcklich ermordt vnd vmbgebracht/ auch sein Eheweib grausamlich tractiert vnd verwundet/ vnd wie erwegen solcher begangenen Vbelthat zu Lentzburg hingerichtet worden/ wird män[n]iglich zur wahrnung im Gesang berichtet werden. Im Thon:: Kompt her zu mir spricht GOttes Sohn/

Synopsis

Christen Berchthold murders his wife and child and is executed in Lentzburg in 1663.

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Universitätsbibliothek Bern, MUE Rar alt 747 : 2:7. Public domain, digitised by e-rara.ch

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Kommt her zu mir spricht Gottes Sohn

Crime(s)

murder

Gender

Date

Execution Location

Lentzburg

Printing Location

Gedruckt zu Basel : bey Jacob Decker, 1663
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1267 <![CDATA[Ein nüw Klaglied uber den Todt, unnd Absterben dess zu Genff]]> 2021-03-25T13:36:28+11:00

Title

Ein nüw Klaglied uber den Todt, unnd Absterben dess zu Genff

Subtitle

von fürgenomner Conspiration wegen, hingerichteten frantzösischen Herren, Du Terrail genampt : auss frantzösischer inn teutsche Sprach ubergesetzt : in der Melodey eines frantzösischen Liedts: sur le chant, Le Parque si terrible, etc. oder, Voyez la grand offense, etc

Synopsis

Executions of Du Terrail and Bastide for conspiracy to blow up the city of Geneva, upon the designs of the duke of Savoy, in 1609.

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Universität Bibliothek Bern MUE H XXII 53 : 26. Public domain, digitised by e-rara.ch

Gender

Date

Printing Location

Getruckt zu Bern, 1609
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1266 <![CDATA[Zwey schöne Lieder]]> 2021-04-07T13:08:41+10:00

Title

Zwey schöne Lieder

Subtitle

: Das Erste: Vom Eppele von Gaylingen ; Das ander: Ein trauriges Lied/ Vom Obersten Vogelsperger genan[n]t/ so umb Unschuld mit dem Schwerdt hingericht worden ; In deß Lindenschmids Thon zusingen.

Synopsis

Account of the execution of Sebastian Vogelsperger, leader of a group of German Landsknechten (mercenary soldiers) who sold their services to the king of France. When the sentence was carried out on 7 February 1548, Vogelsperger made a bitter speech on the scaffold, accusing Lazarus von Schwendi, the German commander who had arrested him, of trapping him by false promises.

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Staatsbibliothek zu Berlin <Yd 8820>. VDLied Digital. 

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Date

Printing Location

[Augspurg] : Hannas, [ca. 1650]
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1265 <![CDATA[Drey warhafft und erschröckliche newe Zeitung...Von etlichen Jüden von Trient/ in Welschland...]]> 2021-03-26T16:18:48+11:00

Title

Drey warhafft und erschröckliche newe Zeitung...Von etlichen Jüden von Trient/ in Welschland...

Subtitle

Die Ander/ Von etlichen Jüden von Trient/ in Welschland ... Im Thon: Warumb betrübstu dich mein Hertz &c

Synopsis

A re-telling of the Simon of Trent story: Simon of Trent was a boy from the city of Trent whose disappearance and murder in 1475 was blamed on the leaders of the city's Jewish community, based on his dead body being found in the cellar of a Jewish family's house, and the confessions of Jews obtained under judicial torture. The song retains all the details but moves the events to Trient in Welschland, the French-speaking part of Switzerland.

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Universitätsbibliothek Erfurt 13 - Tp. 8° 02970 (08)


Transcription

Die andere Zeitung.

Hoert zu ihr Christen Jung und Alt
was ich euch wil anzeigen bald
so sich zugetragen hat
in einer Statt Trient
in Welschland manchem wol bekandt.

Daselbst viel Jüden gewesen
die stifften Jammer unnd grosse Pein
mit einem Christen Kind
dasselbig sie gestolen han
legten ihm groß Pein und Marter an.

Diewil hergieng ihr Ostertag
und Christen Blut ihn mangel? that
sie suchten Renck und List
eim Jüden gabens ein guten Lohn
ein Christen Kind soll stelen thun.

Ein Arzt der Jüd gewesen
darumb ihm trawet manch frommer Christ
darumb die Jüden han
den Mörder außgeschicket bald
ein Kind zu stelen mit gewalt.

Er gieng in allen Gassen rumb
thet sich uberal sehen umb
letzlich ein kleines Kind
das spilt vor seines Vatters Hauß
ein schönes Knäblein uber auß.

Simon war dieses Kindlein genandt
der Jüd der namb es bey der Hand
gab ihm die besten Wort
zu deinem Vatter ich dich wil tragen
drumb schwig das Kindlein still.

Gar schnell unter den Mantel namb
darmit wol in deß Jüden Hanß kam
Samueh’s also genandt
Ach Gott in deinem höchsten Thron
was Jammer sich thet haben an.

Die Jüden hetten ein grosse Frewd
ob diesem Kind wol zu der Zeit
gleich thetten sie fangen an
mit Nadel Pfriemen unnd anders mehr
das theten sie alles suchen her.

Da nun das Kind sein Vatter nit sah
sein liebe Mutter war auch nicht da
ein hellen schrey das Kind da thet
sein Hälßlein thetens ihm binden zu
wie ihr dann jetzt werd hören nun.

Der ein der nambs auff seinen Schoß
der ander hart darneben saß
ein Schüssel namb in die Hand
darin das Blut thet fangen auff
setz hubens schnell uberhauff.

Stochen das arme Kindelein
an seinem gantzen Leibe sein
mit Nadel unnd Pfriemen sehr
sein Hälßlein ihm zugebunden han
kein schrey es weitter nicht kundt thun.

O Vatter du allerhöchster Gott
was lidt das Kind für grosse not
in dieser stund fürwar
von der Gottlosen Jüdenschaar
die Christum auch verfolget gar.

Als es vergossen hett sein Blut
sein Leben sich jetzt enden thut
schlugen sies gar zu todt
thertens vergraben unter das Hew
daß es ihn nicht brecht ein Geschrey

Als Vatter unnd Mutter nun kamen heim
ihr Kind nicht thet? vorhanden seyn
groß Jammer hub sich an
sie lieffen in alle Gasses hin
und schryen sehr mit lautter Stimm.

Herz Jesu Christ in deinem Thron
wo bistu doch mein lieber Sohn
immermehr kommen hin
bistu ins Wasser gefallen
so muß es Gott geklaget seyn.

Die Kinder in der Statt gemein
die schryen alle uberein
die Jüden das Kind han gestolen
und genommen hin
der heylig Geist gabs ihn in sinn.

Sein Vatter unnd Mutter alle beyd
sind nider gefallen auff die Erd
in Ohnmacht lagen da
Ach Sohne liebster Sohne mein
wie bringstu uns in grosse pein.

Ein frommer Bischoff wie ich sag
der wohnet dißmals in der Statt
dem theten sie es zeigen
derselbig als ein frommer Mann
seine Trabanten bald thet schicken an.

Daß man soll suchen in der Statt
inallen Haußern wie ich sag
wie dann geschehen ist
doch kundt man diese Kindelein
nicht finden wie ich melde fein.

Die Jüden waren hart verzagt
und hielten da ein schnellen raht
wie sies wollen fangen an
daß man die sach nicht auffdeckt
wie ich dann jetzt wil singen recht.

Ins Wasser sies geworffen han
groß Stein thetens ihm hencken an
das Wasser aber nicht
das Kindelein wolt nemen an
dieweil es hert keine schuld daran.

Sie lieffen für den Bischoff hin
auß falschem erdichten sinn
ein Kindlein gefunden wer
in Samuels Keller wir zeigen an
zu neid und haß has mans uns than.

Der Bischoff als ein frommer Mann
ließ ihm sie Sach zu hertzen gahn
von stunden schicker hin
zu holen dieses Kindelein
ach Gott wie ther Vatter und Mutter sein.

Die Jüden das Kind musten greiffen an
das Blut gar bald gegen ihn sprang
hierbey thet man es sehen
daß sie dem armen Kindelein
hetten genommen das Leben sein.

Die Jüden man gefangen namb
groß Pein unnd Marter man ihn thet an
biß sie bekennet han
daß sie das Kind gestolen han
auch jämmerlich umbringen than.

Ein grosses Gut dem Bischoff han
geborten und zu geben thun
es möcht sie helffen nicht
kein Gut un Gelt wolt nemen an
das kindlein er wolt rechen thun.

Mit Zangen sie gerissen hat
und thet sie schleiffen durch die statt
in allen Gassen rumb
auch sie thet stossen mit dem Rad
endlich darauff geleget hat.

Samuel der Dieb ihm selber vergab
daß man nit mehr erfahren hat
su Pulffer verbrennen thun
Hiemit wil ich beschliessen thun
durch Jesum Christum seinen Sohn.

Method of Punishment

breaking on the wheel

Crime(s)

murder

Gender

Date

Printing Location

Freyburg
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1221 <![CDATA[Gewisser Bericht des Truten und Hexenbrennens Bambergischen Gebiets]]> 2021-03-25T16:07:24+11:00

Title

Gewisser Bericht des Truten und Hexenbrennens Bambergischen Gebiets

Subtitle

wie lang es gewehrt / Was für ubels / ihrer Außsag nach / sie viel Jahr hero an Menschen / Vihe / Früchten und andern verübet / was allbereit verbrennet / un vermög heiliger Göttlicher Schrifft (kein Zauberer man leben lassen) hingerichtet / Und in summa / wie sie von Teuffel betrogen un hinter das Liecht geführet worden. All frommen Christen zur sonderlichen trewherzigen Warnung in ein Lied gebracht / Im Thon: Es ist gewißlich an der zeit.

Synopsis

account of multiple witches and sorcerers burned in Bamberg region

Digital Object

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Es ist gewißlich an der zeit

Transcription

Dann man ansicht feßt unser zeit
in welche wir sind kommen
Findet man nichts denn Herzenleid
welch uberhand genommen
So gar daß wol nicht erger sein
fan auff Erden in aller gemein
steht es ubler alß ubel.

Wie wolt es auch nict ubel stehen
weil nicht nur sünd und schande
uber all heuffig im schwang gehn
daß fast in allen Landen
Krieg / Blutvergiessen / mord un brand
uber all auch de Oberhand
bekommen /Gott seys geklaget.

Sondern welchs zu erbarmen ist
wie auch schrecklich zu hören
daß der so sein wil ein guter Christ
sich lest so gar bethören
Daß er sich dem Teuffel ergibt
mit Leib und Seel durch ein gelübd
absaget seiner Tauffe.

Die heilige Dreyfaltigkeit
verleugnet auch dem Teuffel
sich mit Leib und Seel ganz ergert
stürzt sich ohn allen zweifel
nur schendlichen wollusts wegen
so sie mit dem Teuffel pflegen
der sie doch nur betrieget.

Ein Tausentkünstler allezeit
der Teuffel ist gewesen
welcher auch in der Christenheit
gestisstet groß unwesen
mit Hexerey und Zauberey
und durch die Unholden mancherley
zu seim Werckzeug gebrauchet.

Wie dann mehr alß denn wolbekant
im Bambergischen Lande
durch unterschiedliche Trutenbrant
solch Hexerey unn schande.
Jezund vermög heiliger Schrifft
außgerottet wird welche spricht:
Kein Zauberer solt lassen leben.

Weil sie bekennen so viel Mord
und unseglichen Schaden
gestisstel han an manchen ort
daß keine Frucht gerhaten
So viel Jahr her und ob sie wol
gerhaten sind auch etlichmal
haben sie alls verzaubert.

Daß Vieh und Menschen sind zu grund
gangen durch ihr beshweren
und bezaubert zu aller stund
des Teuffels sies thun lehren.
Verspricht ihnen darbey güldne Berg
geht doch endlich alls uberzwerg
mitbetrug sie bezahlet.

Zu Zeit sind unterschiedlich Brandt
jetzt in eim halben Jahre
gesechehen und nimmet uberhand
je mehr man brennt fürware.
Je mehr der Hexen finden sich
welchs erschrecklich und erbermlich
von Christen ist zu hören.

Die Großköpffin und Canzlerin
sampt dero beyde Töchter
der Großkopff selbst ist auch schon hin
zuin brennen sie all dochten
wegen ihrer Zauberey und Hexerey
so sie getrieben haben haben.

Die dicke Kandelgiesserin
hat auch herhalten müssen
welche lange zeit ein Trütnerin
und Zauberwerck bewiesen.
Da sie sebsten bekennet hat
sie sey froh daß man an diese stat
zum verbrennen sey kommen.

Sie sey vom Teuffel immer zu
gewesen hart geplaget
hab ihr gelassen kein rast noch ruh
ihr gewissen genaget.
Daß sie nach all dem willen sein
außstehen müssen Marter unnd Pein
die ganze zeit ihres Lebens.

Reiche Kramer ohn unterschied
wie auch fürnehme Herren
sampt dero Weibern sind dereit
verbrennt worden und werden.
Teglich mehr eingefangen viel
kein ansehen der Person gilt
Reich / Arm / Schön / Herr und Frawen.

Ein grosses Hauß mit viel gemach
ist allbreit erbawet
darein man teglich einfacht
vielen noch dafür grawet.
Doch geschict keinem kein unrecht
denn solchem zaubrischen Beschlecht
gehört mit ins Fewer.

Ein grosser Ofen ist erbawt
zu Zeilda man ein hauffen einwerffen kan
man hört und schawt
keine kan da entlauffen
Der Teuffel betrengt sie sehr
alß ob es Phantasey wer
mit den Truten verbrennen.

Uberredet die albern Leut
Er laß keinen verbrennen
Er errette sie zu rechter zeit
wie sies hernach bekennen.
Gibt ihnen ein die grosse Frewd
sey hinderstellig gar kein Leid
laß er den seinen wiederfahren.

Solch und dergleichen Ubelthat
sind abgeschaffet worden
Mit dem Schwerdt darnach man sie hat
geworffen an den orten.
Ins Fewer sie verbrant zu staub
etlichen wird auch abgehawt
die Händ werden gezwicket.

Mit glüend Zangen welche viel
und groß ubel verübet
wie denn der noch sehr viel im Spiel
welche manch Mensch betrübet.
Erkrummet / erlamt / erschreckt / getödt
Daß der es alles erzehlen thet
müst ein gantzen Tag haben.

Ach Gott erhör uns deine Kind
behüt uns fürs Teuffels listen
und vor dem zauberischen Gesind
dein recht gleubige Christen.
Gib O Heilig Dreyfaltigkeit
dir zu dinnen je und allezeit
wer das wil thun sprech Amen.

Method of Punishment

burning

Crime(s)

witchcraft

Gender

Date

Execution Location

Bamberg, Germany

Printing Location

Schmalkalden
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1220 <![CDATA[ Ein schœn New Lied von dem erbermlichen Blutbad etlicher Oberlendischer fuernemer Kriegsleut so Graff Latron Elendigklich hat lassen hinrichten jn dem Niderland. ]]> 2021-03-25T16:14:26+11:00

Title

Ein schœn New Lied von dem erbermlichen Blutbad etlicher Oberlendischer fuernemer Kriegsleut so Graff Latron Elendigklich hat lassen hinrichten jn dem Niderland.

Subtitle

Jm Thon Kompt herzu mir spricht Gottes Son [et]c.

Synopsis

An account of the various soldiers who were executed in the 'bloodbath' of the Dutch Revolt.

Digital Object

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Berliner Liedflugschriften SBB-PK Berlin <Ye 4151>. VDLied Digital.

Date

]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1219 <![CDATA[Das Erste. Ein schöne Bekandtnuß oder Klaglied Welches ein Malefix Person Namens Simon Dechel selbsten auffgesetzt wie in jedem Gesetz der erste Buchstaben andeutet auff seinen Namen gemacht worden. ]]> 2021-03-25T16:19:35+11:00

Title

Das Erste. Ein schöne Bekandtnuß oder Klaglied Welches ein Malefix Person Namens Simon Dechel selbsten auffgesetzt wie in jedem Gesetz der erste Buchstaben andeutet auff seinen Namen gemacht worden.

Subtitle

Ist hingerichtet worden durch das Schwerd zu Peggstall in unter Oesterreich Anno 1657.
Im Thon: Wie man das Prager Lied singt. Das ander. Ach Gott wie manches Hertzenleyd begegnet mir zu diser Zeit/[et]c.

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Berliner Liedflugschriften SBB-PK Berlin <30 in:Yd 7854>. VD Lied digital.

Set to tune of...

Prager Lied

Date

Printing Location

Augspurg : Hannas, [ca. 1660]
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1215 <![CDATA[Ein Warhafftige Zeitung.]]> 2021-03-25T16:29:22+11:00

Title

Ein Warhafftige Zeitung.

Subtitle

Von etliche[n] Hexen oder Unholden/ welche man kürtzlich im Stifft Mäntz/ zu Ascheburg/ Dipperck/ Ostum/ Rönßhoffen/ auch andern Orten/ verbrendt/ was Ubels sie gestifft/ und bekandt haben : Im Thon: Pomey/ Pomey/ ihr Polen/ [et]c.

Synopsis

multiple witches burned

Digital Object

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VD17 1:691858R, SBB-PK Berlin: Ye 5581. VDLied Digital.


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Pomey, Pomey, ihr Polen
(cf. Avery Gosfield re Jewish Italian songs)

Transcription

Merckt auff was ich will singen
Ir Christen jung unnd alt
Von Wunderlichen dingen
So sich gar manigfalt
in Teueschemlandt begeben hat
In manchem ort in mancher Statt
mit Hexenwethern frey
sing ich on alle schey.

Ein Berg wie ich vernommen
Ist meniglich bekandt
Sind sie zusamen kommen
Im Spessert wirt es gnandt
Der Hexenweiber jung und alt
Das mah nit alles zehlen kundt
Ihr anschlag endelich war
Alls zu erfröhern gar.

Sie theren ranzen und springen
Die Hexen jung und alt
Under denselben dingen
Neun-hundert der gestalt
Die kunst nicht länger dann ein Jar
Mit Zauberen getriben zwar
dardurch wil Weib und Mann
All lahm gemachet han.

Ir König mich verwundert
In anferleget hat
Das sollen die Neunhundert
Diß Jar ohn alle gnad
der Kinder so vil bringen umb
Als irer seyen in der Summ
Auch heissen Wein unnd Korn
Alles erfrören thon.

Als sie wider auffsassen
Führ ein jede in ir Land
Zu Füchssen unnd zu Hasen
Sie sich gemachet hand
auch wie die schwarzen Raben sein
Geflogen auff di schaff und schwein
die müsten sterben all
Da sie auffsassen bald.

Man thüt ir vil verbrennen
In manchem Land fürwar
groß ubels thons bekennen
So sie getriben zwar
Wie dann kürzlich geschehen ist
An der Bolnischen Stäng gar wol bewist
Jetzt will ich zeygen an
Was sie bekennet han.

Ein junges Schwein mercket eben
Sie außgenommen kan
allerley Frücht darneben
Haben sie drein gethan
Und es da eingenäht geschwind
Zugleich wie ein Sechswochens kind
zum Meßner glauffen dar
Das er soll leuten zwar.

Der Meßner kam geschwindt
Und wolt leuthen dem Kindt
Kein Glock wolt da nit klingen
Das war ein seltzam ding
das kinlin man besehen that
Ein junges schwein wol an d’stat
Die Weiber auß gfüllt hett
Mit ab?erley Gerreyd.

Man nam die Weiber gfangen
Da haben sie bekandt
Wann es ihn wer angangen
Solt in dem gangen land
Weder Wein noch Korn gerathen sein
Sondern erfroren inn gemein
Darauff man sie auch hat
Verbrennet an der stat.

Damit ichs turz beschliesse
Und komme zum Anfang
Bitt laßt euchs nicht verdriessen
Hört noch ein selzam ich wang
So sich in Aschenburg ? Statt
Newischen zu getragen hat
mit diser Hexen schaar
Wie ir solt hörent zwar.

Ein K?fraw mit verlangen
zum Ochssen gwohnet hat
Drey Burger kamen gangen
auff einen Abentspat
Ein Maß wein haben sie begert
Ettwas zü essen ohn gefehr
Ein richt Kramats rögel zür
Man in aufficken thut.

Als sie nun hetten gessen
Unnd alle waren faart
der ein thets nit vergessen
Ein Vogel auffheben that
als er nun komment thet zü hauß
Den Vogel er thet ziehen rauß
Da wars ein Ratt mit eim langen schwanz
Das war ein selzamt schanz.

Von herzen thet erschröcken
Gieng zü sein Gesellen hin
Die sach ihn thet entdecken
Darauff sie schnell unnd gschwind
Zur Würtin wider kamen ein
hiessen in tanzen ein Maß wein
Darzu mit freyem Müt
Ein Richt Kramats vögel güt.

Die Würtin die thet bringen
mehr Vögel ohne granz
Die Gäst namens geschwindt
Und giengen auß dem Hauß
Das bracht der Wirtten groß gefahr
Ratten mit langen Schwänzen zwar
man zergts der Oberkeit an
Die Wütrtin man gsangen nam.

Man thet sie gar bald fragen
Peinlichen an der stett
Da thet sie alles sagen
wie sie gei?set het
Uber Sechshundert gulden bat
Auß Ratten unnd auch Raupen zwar
Darzu wil Wein unnd Korn
Alles erfrören thon.

Weitter müß ich berichten
Zu Dipperg in der Statt
von Wunderselzam gschickten
So sich zutragen hat
Etlich Weiber man gfangen nam
welches verdroß gar sehr ir Mann
darauß kam grosse klag
Ir leben es kostet hat.

Die Wether thet man verhören
Man wolt nicht recht mit dran
die Männer theten wöhren
Den Bischoff mans zeygt an
Man solt die Weiber wie ich bericht
Doch lassen gehn sie weren nicht
Under diser Hexen schar
Der bericht ihn wider war.

Man solt sie recht hernommen
Wie ander Weiber zwar
Das thet verdriessen die Männer
sie giengen gar baldt dar
Unnd schriben ein Supplication
Den Kirchner gabens güten lon
Den brieff den solt er gan
An Sogen schlagels an.

Der sach thet man nachfragen
Als man den brieff vernam
Auff den Kirchner kam die klage
Hett den brieff gschlagen an
Man leget ihn gefangen bhend
Da bekendt er auch gleich am end
Wer in het schreiben thon
Das bracht in bösen lohn.

Man nam die Männer gfangen
Ein Kupfferschmid es war
ein Beck auch mit verlangen
Das bracht ihn groß gefahr
Da thetens bekennen für jederman
Den Bischoff woltens erschossen han
Oder eim andern geben lohn
Der es für sie hett thon.

Das Urtel wurd den Männern
Das man sie Viertheilen solt
Die Weiber auch verbrennen
Das war ein böser Sold
Weil sie ihr Churfürstliche gnad
Täglichen darzu früh und spat
Nach leib un leben schon
Wolten gestellet hon.

Zu Ostum wirdt auch gefangen
Ein Wirt wie ich euch sag
Hört weiter mit verlanngen
Was erbekennet hat
Wil Weins hab er erfrören thün
Auch Menschen unn Viech gemachet lam
Viel selzam sachen mehr
Hat er bekennet her.

Zu Künzhofen an der Tauber
auch Weiber hat verbranndt
möcht einem doch wol grawen
Was sie haben bekannt
Viel Korn und Wein habens erfröhrt
Auch manches Mütterkind erlämt
Mit salben die sie han
Die Leuth gestrichen an.

Noch eins müß ich anzeygen
Ich kans nit underlan
Ein Sprithet man in geigen
Auff irem Hexen blan
Derseln ein zerrißnen Muzen hett
Der Teuffel kam bald an der stett
Gib du dein Muzen mir
Ein Manttel gib ich dir.

Den Mantel im thet umbhencken
Damit trat stolz zu hauß
und leget in auff die bänckhe
Gieng zu Bet ohne grauß
Als er des morgens auff thet stan
Den Mantel recht wolt schawen an
Da wars ein gschundner S/Gaul
Die Zotten hiengen im umbs Maul.

Ein Sackpfeiff im auch het geben
die wolt er rüsten zu
Als er sie thet besehen
Und auch lügen darzu
Da wars ein schwarze dürrt Raz
Er warff sie nider das es schmazt
Darumb sich jederman
Mag fleißig hüten thon.

Die sach thüt recht bedencken
Ihr Christen jung und alt
Dann das find selzam schwenckt
Den Teuffel manigfalt
Laßt euch nicht so verführen thon
Jesum Christum thüt rüffen an
Das er uns helff auß aller not
Ewiglich hie und dort
Amen.

Erstlich getruckt zu Franckfurt. 1603.

Method of Punishment

burning

Crime(s)

witchcraft

Gender

Date

Execution Location

multiple (German Lands)

Printing Location

Erstlich getruckt zu Franckfurt
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1214 <![CDATA[Zwo Warhafftige / vnd doch Männiglich zuvor bekante Newe Zeitungen. ]]> 2021-03-25T16:34:12+11:00

Title

Zwo Warhafftige / vnd doch Männiglich zuvor bekante Newe Zeitungen.

Subtitle

Die Erste / Von dem grossen Jammer / Welcher sich begeben in der Marggraffschafft Baden / wie allda schon vber die fünfftzig Hexen / Mann / Weib / Knaben und Mägdlein / sein verbrant worden / was dieselben für schröckliche Sachen bekant haben / vnd etlich hundert Menschen durch ihr Teuffels Kunst vmb das Leben gebracht / auch die Liebe Frücht auff dem Feld verderbt / vnd was sie sonst für Vbels angericht / ist mit fleiß beschrieben / vnd in ein Gesang verfast / Im Thon: Kompt her zu mir spricht GOttes Sohn / etc.

Synopsis

Of the great misery that has occurred in the Margravate of Baden, how there over fifty witches, men, women, boys and girls were burned, what shocking things those same people confessed to, and how they through their devil's art had murdered several hundred people, also how they had spoiled the good fruits in the field, and what other evils they had wrought, is with diligence described and in a song composed.

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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Exemplar mit der Signatur: 202.70 Quod. (15), VD17 23:250479P. VDLied Digital.


Set to tune of...

Kompt her zu mir spricht Gottes Sohn

Transcription

Die Erste

HOert zu ihr Frawen vnd auch Mann / groß Wunder will ich zeigen an / so newlich ist geschehen / wie daß der böse Feind so gar / die Menschen bringt in gefahr / thu ich mit warheit sagen.

Wie ihr jetzund werd hören thun / was für jammer geschehen schon / mit dieser Teuffels Rotte / die sich dem Bösen Geist verpflicht / ja viel Vnglück han angericht / davor behüt uns Gotte.

Erstlich in deß Marggraffen Land / genent von Baden wolbekant / schon viel verbrand sein worden / zu Kupene vnd zu Rastatt / bey 50 man verbrennet hat / an diesen dreyen Orthen.

O frommer Christ thue wol verstahn / was sie für vbel han gethan / wil ich mit warheit singen / von Mann / Weib / Knaben vnd Mägdlein / was sie bekanten in der pein / wil ich euch vorbringen.

Ein junger Gesell verbrennet war / seins alters auff die 13 Jar / der bekent in der Summen / das er zu Nachts in Weibergstalt / ein rechte Teufflin mercket bald / habe zu der Ehe genommen.

Vnd mit ihr gehalten die Hochzeit / dabey auch wahren stattliche Leut / die zahl war bey 3000. sein Hochzeit wehret siben Nacht / den grossen Reiffen habens gemacht / der also vbel gehauset.

Wol in dem Würtenberger Land / wie Männiglichen wolbekant / daß der Wein ist erfroren / Gott es jhn nicht verhengen wolt / sonst in dem Land man habe / warhafftig wenig Korn.

Ein Mägdlein hat man auch verbrent / dasselbig öffentlich bekent / ihr allererst zeichen must sie an ihrem Vatter thun / an Händ und Füß erkrümmen nun / daß thet sie bald dergleichen.

Ach GOtt in deinem höchsten Thron / wie kans ein Kind eim Vatter thun / eim Stein möcht es erbarmen / O du getrewer JEsu Christ / behüt vns vor deß Teuffels list / komm du zu hülff vns Armen.

Ein reiche Bäwrin auch bekennt / wieviel sie Menschen hab verlemdt / zwey hundert / drey darneben / mit ihrer losen Zauberey / viel junge Kinder / Mann vnd Weib / hab sie bracht vmb das Leben.

Ein Hebamm auch darunder war / die bekannt vnd sagt offenbar / wie daß sie thet vmbringen 200. Kind in der Geburt / das Leben ihr genemmen wurd / das Herz möcht eim durchdringen.

Die Schwanen Wirthin zu Rastatt / gantz offentlich bekennet hat / wie sie hab zu essen geben / das Katzenfleisch für Hammel gut / das Hirn sie einmachen thut / kost manchem sein Leben.

Auch haben sie ein Pulver werht / wann sie das werffen auff die Erd / die Menschen gehn darüber / so an dem Morgen gehn von Hauß / den lincken Fuß vor setzen nauß / bekompt er das Fieber.

Vnd muß es haben ein gantzes Jar / ein gutleuth Fraw auch bey jn war / die thet ein ruthe tragen / wer nit am morgen wascht die Händ / der muß aussätzig werden geschwind / wenn sie damit thut schlagen.

Wer hie alles beschreiben wolt / ein gantzen Tag zubringen solt / Ach bittet hie allsamen / den getrewen Gott HErr JEsu Christ / daß er zerbrech deß Teuffels list / wer das begert / sprech Amen.

Method of Punishment

burning

Crime(s)

witchcraft

Gender

Date

Execution Location

Margravate of Baden

Printing Location

Moltzen, 1626.
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1213 <![CDATA[Warhafftige geschicht, und eigentliche Beschreibung]]> 2021-03-25T16:41:06+11:00

Title

Warhafftige geschicht, und eigentliche Beschreibung

Subtitle

Von den Hexen Weybern, so man zu Rottenburg am Necker, und inn Westfahlen, Prißgew und anderstwo, [et]c. verbrand hat, dises 1596. Jar, in Reimen weiß verfast. Es mag gefunden werden, Im Thon. Herr Jesu Christ war Mensch vnd Gott, [et]c. Die ander Zeyttung, Von dem Erschröcklichen Wätter vnd Wunderzeichen, in Pusterthal, in Tyrol, geschehen den 3. tag Julij, diß 96. Jar. Im Thon. Kompt her zu mir spricht Gottes Son.

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Bibliogr. Nachweis: VD16 ZV 26699. Public domain, digitised by Open Access LMU

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Herr Jesu Christ war Mensch vnd Gott, [et]c.

Transcription

Als man zalt fünffzeben hundert Jar
Sechs und Neunzig und das ist war
Inn Brachmon der Sibenzehen tag
Ward zu Rottenburg an grosse klag.
Denselben tag/ wie erst genendt
Hat man Dreyze Hexen verbrend.

Die haben also vil gethon
Kein Mensch es schier glauben kan.
Dem Teuffel seind willen verbracht
Vil groß un gräwlich Wätter gmacht
Niemand vor ihn kond haben Ruh
Also setzen sie vilen zu.

Vor ihn kund niemand sicher sein
Von in Lid man vil grosse pein.
Färten also ein frölich wesen
Kein Mensch vor in nicht kond genesen.
Zehen zvor auff sie haben bkend
Die man den sibenzehend May verbrent.

Der gleichen Laster habens triben
Wie man vorhin / von ihn geschriben.
An disem allem was nicht gnug
Man greifft weiter zu ihn mit fug
Die weil sie nicht wöln lassen nach.
Biß mans verbrent und vor all fach.

Den eylfften Newmonat zunacht.
Im Spital Junge Nüner zwegbracht
Ihn die selbnacht nicht mögen gedeyen
Und sich ir müsen gar verzyhen
Das, in Meydlin an eim Sontag
Den vierzehenden Newmon ich euch sag

Der Satan gäntzlich genommen ein
Hat auß ihm gered gut Lattein.
Darüb r schier vil Leut verzagt
Vil seltzam ding das Maydlin sagt.
Wie es mit Rottenburg werd gon
Wan man solch Leut nicht werd abthon.

Dern ein grosse anzales hab
Schnitzmacherm nennets vorabl
Die kom zu im mit gantzem fleiß
Zu dem Tantzen auff manche weiß
Sey auch beim Tantz davornen dran
Wie das Meydlin erzelen kan.

Darumb so greifft man weiters drauff
Das man solch Hexen gsind raum auff.
Und eilgs gar hin auß diser Welt
Dann solches gsind Gott nicht gefelt.
Deuteronimij stet es wol
Wie mann sich hierin halten sol.

Wa man werd hörn inn einer Statt
So dir dein Herz Gott geben hat
Da seyen Kinder Belial
So dienen frembden Götter all.
Und forschet nun mit allem fleiß
Wann ihrs erfahrn dan braucht solch weiß.

Daß solches werd zu nicht gemacht
Die Statt und alles werd umbracht.
Ja alles sol man zu Todt schlagen
Biß auff das Dich die Schrifft thut sagen.
Als von/r samlen auff die Gassen
Und man sol ein fewr drein stassen.

Auch als mir ein ander Verbrennen.
Wann si meinen Namen nicht kennen.
Was wirt aber ?erundt Gott sagen
Man sol solch Leut nemen brym kragen.
Und solche mit Brand und Fewr straffen
Inn solchem allem nict thun schlaffen.

Wie man dann zu Rottenburg thut
Verschonst da keins Zaubers blut.
Vil seind albereit einzogen
Vil verbrent ist nicht erlogen.
Den ein und zwenzigsten Newmont.
Deß flecken Hirschaw nicht geschont.

Ein grewlich schröcklich Wätter gmacht
Solch Bawers volck in groß klagn bracht.
Die Fenster inn dem Dorff zerschlagen
Uber das feld auch hefftig klagen.
Die Stöck / Bäum / auß dem gerund grissen.
Die Frucht in den Boden geschmissen.

Das solches als zur Barmen ist
Also hat es alles verwüst
Hin geflöst ihnen gar den Grund
Man hat Sturm geschlagen vil stund
Sie schrien all mist grosser klag
Ach Gott es ist der Jüngste tag.

Vil andern schaden hat es thon
Dun man gern wolt verklaget hon.
Das feld ihnen so gar verderbt
Vil Bäum auß dem Boden zert.
Die Reben sahen als ein Brach
In vil Jarn / nicht gerecht mans mach.

Die Mawren ihnen gerissen nider
Mit groser müh macht mans wider.
Hand zu hoffen auff kein Wein und Korn
Daß ander Gewechs / ist als verlorn.
Zu Derdingen fast auch also
Bey ihnen auch gar erschlagen do.

Solches zwo Hexen haben bekend
Wie das bey ihn auß manchem end.
Der Hexen gewesen / ohn zal
Deren vil auß dem Ammerthal.
Wurden von ihnen zeiget an
So bey ihn waren auff disem Plan.

Auff dem Newberg bey eim Tanz
Damit ihr Hezenwerck wer ganz
Wolten Rottenburg gar verderben
Das man het müssen / Hungers storben.
Steyls woltens Würtenberger Land
Bringen in groß unglück und Stand.

Lezlich ein Hafen stieffens umb
Da verflog gar die Hexen Summ
Und gemelde Wätter gleich drauff kam.
Und Hirschaw gar ihr frücht hin nam
Theyl haben auch anders bekendt
Wie sie haben an manchem end.

Die Leut geritten / vil Vich getödt
Darzu der Teuffel sie genöt.
Im Scholßgarten getanz zu Nacht
Vil selzam ding alda gemacht.
Ein Pfaffen Hur bekent auch vil
So auch ward kommen in das spil.

Die sag geht / eins sey enerunnen
Vileycht wer sie jetz auch verbrunnen.
Im Julij wurden drey zehen verbrent
So obgemeld sachen hand bekendt.
Noch hat man wider mehr gefangen
Thut täglich mehr auch darzu langen

Damit man solch Leut ganz auß reüt
Als dann volgt wider gutte Zeyt.
Zu Truchtelfingen / sagt man auch an
Zu brennen und starck Absuthan.
Dam doch Gottes Zorn gestilt
Sein wil durch uns auch werd erfült.

Wie dan schon vil hewer diß Jar
Der Hexen vil kommen in fewrs gfahr.
In der Stewermarck greifft man auch zu
Im Preyßgem last man in kein ruh.
Inn Westfahlen verbrent man auch vil
Dennocht seind ihr noch gnug im spil.

Die mögen wol jezund abstahn
Sie müsen sonst ins Fewr auch gahn.
Kein Mensch nicht mehr sie bschirmen Kan
Wie der Zauberer Wierus hat thon.
Der vil verthädingen hat wöllen
Ich halt darfür / er hab noch gsellen.

Es darff sich keiner mehr mercken lahn
Und nimermehr zun Hexen stan.
Es sey nun auff diß mal gnug
Mann wayß der Teuffel ist gar klug.
Wie das er dis Leut starck verfürt
Solchs auch die Oberkeyt bald spiert.

Lasts allenthalben Ziehen ein
Darmit sie erfahren fewers pein.
Das ihnen Gott gebe verstandt
Das sie Regieren Leut und Landt.
Und die Hexen straffen mit dem Brand.
Und sie nicht mehr nemem uberhandt.





Method of Punishment

burning

Crime(s)

witchcraft

Date

Printing Location

Inßbruck: Agricola, 1596
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1212 <![CDATA[Erschreckliche Newe Zeitung ]]> 2021-03-25T16:49:43+11:00

Title

Erschreckliche Newe Zeitung

Subtitle

Welche sich begeben vnd zugetragen in diesem 1650. Jahr / in der Oster-Nacht / im Schweitzer Gebirge / bey der Stadt Dillhofen auff einem Dorffe Dimdurff genandt / in welchem drey Hexen gewohnet / da die eine 25. Jahr eine Heb-Amme gewesen / viel Menschen vnd Vieh verderbet: wie dann weiter durch jhr Teuffels-Kunst in Willens gewesen in dem 51. Jahr alles Getreyde auff dem Felde / Wein vnd Obs zu verderben / ja sie hetten die Erde vnd Lufft wollen vergifften / daß viel tausent Menschen / Vieh vnd Vögel / hetten bey hauffen sollen wegsterben / solches jhr böses Vornehmen aber ist durch zwey Schäferknechte durch Gottes Allmacht / welche des Nachts jhre Heerde gehütet / offenbar worden / wie im Gesange besser zu vernehmen.
Im Thon: Wie man den Störtzenbecher thut singen / etc.

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Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Nehlsen. BLF 2069. VDLied digital.


Transcription

1.
NVN höret zu jhr Frawen vnd Mann / schreckliche Wunder wil ich zeigen an / was sich hat zugetragen / wol in den Schweitzer Bergen / thu ich mit Warheit sagen.

2.
Darinn ein Stadt gantz wohl bekandt / Dillhofen wird sie genandt / ein Dorff auch darneben / Dimdurff sein Nahme / höret was da ist geschehen.

3.
Da waren drey Hexen bey der Stadt / haben sich verbunden mit des Teuffels Rath / das gantze Land zu verderben / durch jhre grosse Zauberey / daß Menschen vnd Vieh dadurch sollen sterben.

4.
Auch Wein vnd Korn auff dem Felde / alles was durch Gottes Segen war außgestellt / die Früchte auff den Bäumen [3] darneben / soll durch Hagel vnd Vngewitter alles verderbet werden.

5.
Ja auch die kleine Gräthe geradt / die sieben dreissig Jahr mit dem Teuffel gebuhlet hat / war ein Bademutter darneben / hat mehr dann zweyhundert Kinder ermordt vnd gebracht vmbs Leben.

6.
Alß sie nun die Zauberey hatten zusamen gebracht / giengen sie in der heiligen Oster-Nacht / wolten sie ins Feldt begraben / aber GOtt wolt es leiden nicht / daß es muste gerathen.

7.
Zwey Schäfers wahren in dem Felde / bey jhrer Hürte wie ich melde / sie warten jhr Gut für Schaden / sie hatten grosse starcke Hunde / die thäten das verrathen.

8.
Die Schäfer hetzten fleißig zu / die Hexen hatten keine Ruh / die Hunde machten jhnen so bange / biß die Schäfer kamen darzu / vnd nahmen sie gefangen.

9.
Die Schäfer sprachen was machet jhr da / in der heiligen Osternacht / das gibt euch ein böse Verdacht / thut vns die Warheit sagen / oder wir wollen mit den Haken schlagen / das wird euch bringen Schaden.

10.
Die kleine Grethe sprach gar geradt / Ich bin die Bademutter von Dimdurff bey der Stadt / die Todtgebohrne Kinder muß ich begraben / Allemann muß das wissen nicht / thu ich in Warheit sagen.

11.
Die Schäfer sprachen diß ist nicht recht / die todtgeborne Kinder begräbt man in der Stadt auch all recht / man muß das besser erfahren / jhr solt die Pött für den Herren tragen / oder wollen euch zu Boden schlagen.

12.
Als sie die Pötte vor die Herren haben gebracht / auch selbsten haben auffgemacht grosse Hexerey hat man da vernommen / haben sie Korn vnd Weitzen / auch allerley Frucht darein gefunden.

13.
Auch Schlangen / Mäuse / Raupen vnd Kröten / ein schrecklich Vngeheure / viel Todtenknochen darneben / dardurch viel tausende Menschen vnd Vieh / hat sollen vergifftet werden.

14.
Alßbald haben sie sondern Zwang zu Hand / eine schreckliche Vbelthat bekandt / wie sie der Teuffel hat bezwungen / vnd alles ins Werck gestellt / welches jhm doch mißlungen.

15.
Alßald hat man sie behalten in der Stadt / biß man sie mit Fewr verbrandt hat / vnd jhn jhrn Lohn gegeben / den sie wol verdienet han / in jhrem bösen Leben.

16.
Darumb jhr Christen Jung vnd Alt / verschwert euch nicht dem Teuffel so bald / thut euch jhm nicht ergeben / er bringet euch vmb Leib vnd Seel / vnd vmb das ewige Leben.


17.
Ach HERR führ vns in Versuchung nicht / wenn vns der böse Geist anficht / bewahr vns alle zusammen / daß wir erlan die ewige Frewd vnd Seligkeit / durch JEsum Christum / Amen.
E N D E.

Method of Punishment

burning

Crime(s)

witchcraft

Date

Printing Location

Erstlich gedruckt zu Dilhofen bey Matthias
Hammern / im Jahr 1650.
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1211 <![CDATA[Ein erschröckliche jedoch warhafftige und erbärmliche Newe Zeitung Von Häxenmeisteren und Zauberern von welchen so vil zarte Jugend durch deß leydigen Teüffels Betrüg seynd verführt worden ]]> 2021-03-26T12:36:42+11:00

Title

Ein erschröckliche jedoch warhafftige und erbärmliche Newe Zeitung Von Häxenmeisteren und Zauberern von welchen so vil zarte Jugend durch deß leydigen Teüffels Betrüg seynd verführt worden

Subtitle

auch wie solches an tag kommen / dar von zwar etliche erlöst worden / theils aber bey 42. vom Leben zum Todt erbärmlich seynd hingerichtet worden.
Geschehen zu Reüdlingen im Herzogthumb Wirtenberg zu End deß 1665. und Anfangs diß 1666. Jahrs.
Im Thon: Wie man den Sündfluß singt.

Synopsis

42 people are executed for witchcraft in Wirtemburg in 1665/6

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Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz Ye 7541, VD17 1:693643U. VD Lied Digital.


Set to tune of...

Wie man den Sündfluß singt.

Transcription

1.
Kom her Mentsch laß dir sagen
schröckliche Wundergschicht
darvon vor wenig Tagen
mit Trauren wurd bericht
mit Kummer und mit Schmerzen
gar mancher Bidermann
mein Christ führs wol zu Herzen
dann ich trieb gar kein Schärken
drumb merckend Fraw und Mann.

2.
Ein Statt die ist gelegen
im Wirtenberger-Land
darvon ich euch will sagen
ist Keüdlingen genant
ein Mann da ward einzogen
wegen der Zauberey
und anderen Teüfferls-Künsten
die er lang triben sonsten
wurd an die Marter bracht.

3.
Darumb wolt er nichts geben
von ihn man nichts vernam
der Bôß zu ihm thät sagen
dein Kind gib mir zu Lohn
dann ich bin bey dir gewesen
dort in der Marter groß
ce sprach ja z’Nacht solst kommen
gschwind hat dFraw ihr Kind gnommen
in Jesu Christe Nam.

4.
Jörg Balle war sein Nammen
ein Rumor er anfieng
auffs new wurd er gefangen
der Jammer da angieng
sagt er sey nicht alleine
mit Zauberey behafft
sie werden noch vil finden
Weib/Mann unnd kleine Kinder
die all dem Bösen verpflicht.

5.
Der Ergst ward auch einzogen
Jost Nabel bekent doch nichts
ein Hembd man ihm anzogen
so auff ein Stund zugricht
gesponnen und gewäben
darauff bekant er frey
uber fünffzig Mägdlein und Knaben
die Künst von ihm glehrt haben
durch Teüffels hilst und List.

6.
Die Kind so er kont nennen
hat man all gschriben auff
und solche lassn kommen
fast alle auffs Rahthauß
darunder hat man gsehen
etlich gar junge Kind
die hat man thün probieren
mit Silber/Gold/D und Biren
welches ihn lieber sey.

7.
Den Kindern gab man die Wahle
sie solten nemmen fein
Duccaten/Silberkronen
oder kleine Wässerlein
die Kinder thäten langen
eins nach eim Depffel schön
daß ander ein Messer eben
sdritt Ruß unnd Biren wolt haben
für alles Gold und Gelt.

8.
Dise thät man verschliessen
wol in ein Stuben groß
zu Gott solt Männiglich rüffen
war der Gelehrten Rath
daß sie der Herz erlöse
vons Teüffels Joch und Band
der wie ein Löwrumb streichet
biß er die Mentschen erschleichet
und endtlich stürßt zugrund.

9.
Deren hat man etlich erhalten
durch Gottes Gnad und Krafft
die aber schon veraltet
legt man in Gfangenschafft
biß s Vrthel war ergangen
daß man sie mit dem Schwert
vom Leben zum Todt solt bringen
ihr Leib hernach verbrennen
nach Keyferlichem Recht.

10.
Hört Wunder liebe Christen
ein Statt-Knecht gien gar spat
ein grosser Herz solt schicken
sein Sohn und Tochter grad
der Herz sprach wart biß morgen
ich wills erfahren seibs
waß sie gelehrnet haben
wie ich vil ghört sagen
und wie es sey bewant.

11.
Morgens weckt er den Knaben
sprach Michel schlaffest wol
wüntscht ihm ein güten Morgen
der Knab ihm dancket schon
er sprach ich hab vernommen
es seyen Leuth in eim Land
können Haasen unnd Hirzen machen
ganze gJägt unnd andere Sachen
daß seynd wol gschickte Leüth.

12.
Vatter das ist kein Kunste
ich kan das alles wol
führt ihn in die grosse Stuben
macht ihm ein Gseg daher
von Hünd/Füchs/Haasen/Hirzen
auch ein Gestrüpp darzu
der Sohn darzu thät singen
dem Vatter möcht sHerz zerspringen
sprach mein Sohn es ist gnüg.

13.
Der Vatter thäte gehen
zum anderen Kämmerlein
Annelt wilst auffstehn
gehn mit der Müetterlein
so thü dich gschwind anziehen
Vatter ich fertig bin
er sprach hast nichts vernommen
in ein Land seynd Leüth kommen
können vil schöner Künst.

14.
Nämblich auß eim Tisch zäpffen
weissen undrothen Wein
die schönste Milch zu melcken
auß einem Zwähelein
wann wir nur das auch könten
es sprach das kan ich wol
er sprach so laß mich sehen
ein Melchteren thät da stehen
nun milck mir auch hierein.

15.
Daß Mägdlein fieng an melcken
auß einem Tischtüch güt
biß vast voll war die Melchtern
und sprach habt jeß vergüt
sonst müeßt die Kuh verderben
der Herz sprach milck nur fort
bald schrauwe ein Burger mit Sorgen
mein beste Kuh ist verdorben
war erst frisch und gesund.

16.
Der Herz sprach lieder Nachbaur
ich weiß wers hat gethan
gehe hin zu meiner Scheiiren
da werden zehen stan
nimb welche dir geliebet
mein Tochter hats gethan
seine Kind thät er selbs führen
auffs Rathauß zu seinen Mit-Herren
sagt wies ergangen war.

17.
Daß Urthel war gefellet
uber den Meister gschwind
an ein Saul ward er bunden
s Fewr under ihm anzündt
mit glüeenden heissen Zangen
zer?iß man ihm sein Leib
verbrent zu Staub und Aschen
weil er so Gottsvergessen
verführt manchs Mütterkind.

18.
Einen anderen lebendig
man ins Fewr gworffen hat
bey vierzig Söhn und Töchteren
gerichtet mit dem Schwert
mehrtheils hernach verbrennet
weil sie so schröckenlich
Mentchen und Viech verderbet
durch Hagel wil verhenet
und sonst vil Böses gstifft.

19.
Ihr frommen Mann und Weiber
laßt euch diß z Herzen gahn
thüt kein Gspött hierauß treiben
rüfft Jesum Christum an
der für uns ist gestorben
vergoß am Creüz sein Blüt
daß Er uns wöll erlösen
vom Teüffel und allem Bösen
Amen das werde war.

[followed by ‘Geistliches ABC’]

Partial Translation:
17.
That verdict was delivered
Swiftly upon the master
He was bound to a post,
The fire under it ignited.
With glowing hot pliers
His body was torn
Burned to dust and ashes
Because he, so godforsaken,
Ensnared many mothers’ children.

18.
Another one was
Thrown alive into the fire
With forty sons and daughters
Judged by the sword
More were then burned
Because they, so terrifying,
People and livestock ruined
Through hail much bewitched
And much further evil struck.

Method of Punishment

burning

Crime(s)

witchcraft

Gender

Date

Execution Location

Wirtemburg

Printing Location

Augspurg by Christoff Schmid

Notes

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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1171 <![CDATA[Eigentliche Abbildung der Hinausführung und Hinrichtung des Ertz-Betrügers / Jud Süss Oppenheimers]]> 2021-03-26T12:49:21+11:00

Title

Eigentliche Abbildung der Hinausführung und Hinrichtung des Ertz-Betrügers / Jud Süss Oppenheimers

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United States Holocaust Memorial Museum Collection, Gift of the Katz Family, 2016.184.243.

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no tune indicated

Transcription

Süß, der Mosen schlecht gelesen,
Und doch auch kein Christ gewesen,
Der die Geistlichkeit verlachet,
Und das Volck so arm gemachet,
Der das Jungfern-Volck geschändet,
Ehe-Frauen hat verblendet,

Hof und Land zugleich betrogen,
Falsche Müntz ins Land gezogen,
Die Gesetze nicht betrachtet,
Alles Recht durchaus verachtet,
Muß jetzt wie ein Hund crepieren,
Und zum Lohn den Galgen zieren.

Method of Punishment

hanging in chains

Crime(s)

treason

Date

Notes

Joseph Süß Oppenheimer (1698? – February 4, 1738) was a German Jewish banker and court Jew for Duke Karl Alexander of Württemberg in Stuttgart. Throughout his career, Oppenheimer made scores of powerful enemies, some of whom conspired to bring about his arrest and execution after Karl Alexander's death.

When his protector, Karl Alexander, suddenly died on March 12, 1737, Oppenheimer was arrested and accused of various crimes, including fraud, embezzlement, treason, lecherous relations with various women and accepting bribes. While some Jews tried to help him during the trial, others gave incriminatory testimonies against him. Most of the accusations could be refuted, and the charge of lechery was dropped in order to protect reputed women.

After the heavily publicized trial, Oppenheimer was sentenced to death, without naming any specific crime. When his jailers asked that he convert to Christianity, he refused. Joseph Süß Oppenheimer was led to the gallows on February 4, 1738, and given a final chance to convert to Christianity, which he refused to do. He was throttled, with his last words reportedly being the Jewish credo "Hear, O Israel: the Lord is our God, the Lord is one".

The case records were then declared secret, so until 1918 no one could realize the judicial murder done to him. His corpse was gibbeted in a cage that hung outside of Stuttgart in the Pragsattel district for six years until the inauguration of Karl Eugen, Duke of Württemberg, who as his very first act as ruler permitted the burial of his corpse below the gallows.

OPPENHEIMER, JOSEPH SÜSS, by Gotthard Deutsch and Theodor Kroner, Jewish Encyclopedia

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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1166 <![CDATA[Abscheuliches Mord-Erkuhnen und Billiches Straff-Verdienen: : ]]> 2021-03-26T13:03:33+11:00

Title

Abscheuliches Mord-Erkuhnen und Billiches Straff-Verdienen: :

Subtitle

Zweyer boshafftig-verwegenen Gemüther/ nemlichen eines Wirths und Schäfers/ Welche in dem Mechlenburger Land ... unterschiedliche abscheuliche Mord-Thaten verübet ... dass sie erkannt/ gegriffen/ und zur wohlverdienten Straff/ andern zum Exempel/ mit Hinrichtung eines erbärmlichen Todes sind gezogen worden. Alles nach glaubhafften Verlauff/ verabfasset in einem Lied/ nach der Sing-Weise: Nun will ich nicht mehr leben/ mit dir/ O Corydon/ [et]c.

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VDLied Digital. VD17, 703238B.

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Nun will ich nicht mehr leben mit dir O Corydon etc

Transcription

Merckt auf und trett zum Stande
und hört ein Zeitung neu
vom Mechelburger Lande
was da geschehen sey
mit Morden überaus
daß es fast zu erzehlen
ein ganze S[?]ell und Graus.

Im Flecken Umna eben
derselben Land-Rebter
thät neulickst sich begeben
und gieng warhafftig für
ein solche Mord Geschicht
noch kaum vor wenig Wochen
wie euch hier wird bericht.

Ein Wirth win loser Gaste
Hans Rödel sonst genannt
den bösen Vorschlag fasste
daß er mit eigner Hand
üm bälder reich zu seyn
die Leute wolt ermorden
so bey ihm fehrten ein.

Schaut wie der Teuffel stellet
und macht die Sünde leicht
bis er die Menschen fället
und sie mit List erschleicht
er that was er gedacht
wie ihn der Teuffel riethe
das er viel Leut umbracht.

Das Fleisch gab er zufressen
den Gästen insgemein
Köpff Füß und Händ indessen
vergrub und schart er ein
theils Beiner gleicher Weis
das man es hit solt mercken
diß thate er mit Fleiß.

Es thät ihm wohl züschlagen
fast ein gekaume Zeit
er selbst thät es nich sagen
und wusten nicht die Leut
wie doch wol solches käm
daß doch der Wirth an Gütern
und Reichthum so zunehm.

Da doch sonst (so zu reden)
er nur ein Hecken Wirth
wie fast auf der Einöden
und doch so Wirthschafft führt
viel bildeten sich en
er müst ein Alrann haben
es könnet nit anders seyn.

Er hatt ein guten Bruder
der böse lose Wirth
der offt mit ihm in Luder
ein übles Leben führt
ein Schäfer thät er seyn
den selben er heredet
daß er mit ihm hielt ein.

Er sprach mein Bruden Shäfer
ermord die Leut mit mir
und sey kein fauler Schläfer
die Helffte geb ich dir
so wirst du reich wie ich
der Schäfer war zufrieden
sprach was geheut es mich.

Ich will es frisch drauf wagen
under modern wacker mit
wir werdens selbst nit sagen
kein Mensch der sieht uns nit
drauf gieng es ärger an
und machtens immer stärcker
so lang es gut gethan.

Ein Bot und Kauffmanns Diener
die knabten erstlich auf
biß sie leßt wurden kühner
und mördten weiter drauf
es wuchs ihr Sünden Wust
daß sie gar auf der Strassen
offt kühlten ihre [?]ust.

Ingleichen auch nach diesen
ein Tuchknapp und B[...]
die kamen von der Wiesen
dem Wald hinein dort für
kaum e[...] der versah
da lag er schon gestrecket
vom Schäfers Brügel [...]

Deßgleichen der Barbirer
must bleiben auf der Stät
[...] ihne der Berführer
allda erlegen thät
der lose Mörders [...]
O Sünd! O Laster-Leben!
das diese zwey verführt.

Sie hängten da beym Füssen
den guten Kerles auf
[...] verzappeln müssen
es war ein Omeis-Hauff
wol unter [...] Baum
was diß für eine Marter
ist zu beschreiben kaum.

Indem die Omeis krochen
und bissen unerhört
d[...] Mensch ward zerstochen
und hab darvon verzehrt
dran sab[...]st ihr Lust
daß es noch in der Marter
der Schäfer rühmen mußt.

Es hätt von allen Thaten
ihn nichtes mehr erfreut
al die ser schöne Braten
und frische Omeis-Streit
um deß Barrer? Haut
schaut doch wie Gotts vergessen
ihr lieben Christen haut

Doch aber höret weiter
wiewol nich unbetrübt
was diese Vögel leider
für Brand-Mord auch verübt
ein alter Schultheis war
nich weit von selber Gegend
erkraucket ganz und gar.

Der Türckner oder Schäfer
der sonsten dort bekannt
weil unlängst er ein Sträfer
steckt an das Haus in Brand
wie auch sein Camerad
sie waren beyd beslissen
in solcher Mörders That.

Un allen vier des Ecken
da thäten sie das haus
mit schlauer List anstecken
und schlichen sich hinaus
nachdem sie bey der Racht
den Schultheis Frau und Röchin
ganz heimlich umgebracht.

Die Mummling gieng von weiten
wie diß zugangen hie?
von diesen erbarn Leuten
die Flamme löschten sie
man faßt die Vögel ein
da musten sie bekennen
in unerhörter Pein.

Sie wurden hingerichtet
auf solche Art und Weis
an seine Brust gezwicket
der Wirth mit Zangen heiß
zu drey verschiednen mal
dann lebend gar verbrennet
diß war ein grosse Dual.

Den Schäfer noch zur Gnade
den räderte man auch
legt lebend ihn aufs Rade
nach aller Mörder Brauch
zum Beyspiel socher Gäst
so gehts wann man den Teuffel
sich so verführen läst.

Hieraus ist nun zu fassen
die gute Warnungs-Weis
daf man fein auf der Strassen
sich sehe für mit Fleiß
und daß man sich nicht wend
auf Straff-verbotne Mabrun
sonst nimts ein Kahles End.

Method of Punishment

breaking on the wheel

Crime(s)

murder

Date

Execution Location

Mecklenburg
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1067 <![CDATA[Eine erschröckliche Neue Zeitung/ Von einem Becken/ mit Nahmen Johann Schwab]]> 2021-03-26T13:28:09+11:00

Title

Eine erschröckliche Neue Zeitung/ Von einem Becken/ mit Nahmen Johann Schwab

Subtitle

welche sich begeben in Steyrmarck/ in der Stadt Loyben/ da der Vatter/ Mutter/ Sohn/ Töchter/ und 2. Tochter-Männer/ 12. Jahr Raub und Mord getrieben/ welche bekandt 182. Mord/ werden fromme Christen in diesem Gesang/ und ihrer Aussage vernehmen/ geschehen in dem 1665sten Jahre.
Im Thon: Kommt her zu mir spricht Gottes Sohn/ [et]c. Darbey auch ein schön Morgen-Lied. Ihr Menschen thut aufwachen/ [et]c. Erstlich gedruckt zu Wien/ Im Jahr 1665

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Bl. VD17 75:703166A. VD Lied Digital.

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Kommt her zu mir spricht Gottes Sohn

Crime(s)

murder, robbery

Gender

Date

Printing Location

Erstlich gedruckt zu Wien/ Im Jahr 1665
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1066 <![CDATA[Ein warhafftiges newes Klaglied von einer Jungfrawen mit namen Dorothea ]]> 2021-03-26T13:40:32+11:00

Title

Ein warhafftiges newes Klaglied von einer Jungfrawen mit namen Dorothea

Subtitle

wie sie umb der Augspurger Confession oder bekandtnuß des Christenlichen Glaubens jämerlich unnd erbermlich mit dem Schwerdt hingericht ist worden / und auch Christum mit mundt und herzen frey bekandt hat / biß um jr letstes endt / durch den Cardinal zü Triendt / welches geschehen ist in dism 1573 Jar.

Synopsis

A young woman named Dorothea is executed for her Protestant beliefs

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Zentralbibliothek Zürich PAS II 10/24.

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Steh ich allhie verborgen [?]

Transcription

Es war ein Gott förchtiges
unn Christenliches Jungfrewelin
Gottes wort unnd Catechismus
hat sie gelernet fein.

Ir namm Dorothea
ist weit und breit bekandt
Mit fleiß in irer Jugend
wol zü der Predig gieng.

Schamhafftig und fein stille
Hielt sie sich alle zeit
Und lebt noch Gottes willen
Acht keiner uppigkeit.

Armen war sie geneiget
Und diener in mit fleiß
Ir hilff sie in erzeiget
Gott lob ehr und preiß.

Weh thet es dem alten Drachen
Und kund das leiden nit
Speiit fewr auß seinem Rachen
Verfolgung er anricht.

Das Megdtlin wolt man zwingen
Zü der Abgötterey
Dem feindt wol es nit gelingen
Christum bekandt sie frey.

Mit worten süß unnd sawre
Man sie bereden wolt
Sie stund fest wie ein Maure
Im fewr wie das gold.

Kein Marter pein noch schmerzen
Von Christo sie abwandt
Mit irem enundt und hertzen
den Glauben sie bekandt.

Ein urteil ward gefellet
Verdienet het sie den Todt
Gar ritterlich sie sich stellet
Unnd schreiet ernstlich zü Gott.

Herr Christ in deine hende
Mein seel befihlich dir
Bescher mir ein Seligs ende
Mit deim Geist steh bey mir.

Deinem name zü ehren
wie ein Christ sterb ich heüt
Ach hilff das sich bekehren
Die armen blinden leut.

Als nun das schötte Jungfrewelein
Durchs Schwerd gerichtet ward
Ins schöne Paradeiß
Kom ich nach meinem Todt.

Composer of Ballad

Berck, Wilhelm

Crime(s)

heresy

Gender

Date

Execution Location

Trent

Printing Location

Getruckt durch Wilhelm Berck von Cöln

Notes

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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1065 <![CDATA[Zwo Warhafftige Newe Zeitung, Die erst, Von einem Mörder, der sein Ehelich Weib]]> 2021-03-26T14:25:58+11:00

Title

Zwo Warhafftige Newe Zeitung, Die erst, Von einem Mörder, der sein Ehelich Weib

Subtitle

vnnd Sechs Kinder ermördet hat, geschehen inn der berümpten Statt Prüsseln, in der Schlesien gelegen, geschehen den Eylfften Apprilis, In diesem 99. Jahr, Im Thon, Wie man den Lindenschmidt Singt...

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kommt her zu mir spricht gottes sohn / Lindenschmidt Singt, wie man das...

Date

]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1063 <![CDATA[Zwo Newe Zeyttung. ]]> 2021-03-26T14:32:47+11:00

Title

Zwo Newe Zeyttung.

Subtitle

Zwo Newe Zeyttung. / Ein Erbermliches vnd jemmerliches Lied/ von Sechs Wierten vnd einem Mœrder/ mit namen Peter Nirsch/ welcher des Stiers gesell gewesen/ ist gericht worden zu Enssy inn Elsaß/ den 8. Jenner / dieses 1582 Jars/ Wie sie biß uber 300. Mordt haben begangen / unnd inn einer Geselschafft gefangen worden / Mit Namen Hans Loberer / Jacob Tritsch / Michael Hanawer / Hans Müller / Christoff Lukanawer / Melcher Zilman / Wie dann hernach folget.

Synopsis

Peter Niers (or Niersch, or Nirsch) was a German bandit and reputed serial killer who was executed on 16 September 1581 in Neumarkt in der Oberpfalz, some 40 km distant from Nuremberg. Based on confessions extracted from him and his accomplices under torture, he was convicted of 544 murders, including 24 fetuses cut out of pregnant women—allegedly, the fetal remains were to be used in magical rituals (he was believed to be an extremely powerful black magician, with many supernatural abilities) and for acts of cannibalism (Wikipedia).

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Staatsbibliothek zu Berlin Ye 4586, DIGITALISIERTE SAMMLUNGEN 

Transcription

Hort zu ihr Frommen Christenleut
Was sich inn Kurz verschiener zeyt
Newlich hat zugetragen
inn einer Stadt Enssy genandt
daruon ich euch will sagen.

Darinn die Künigliche Regierung ist
hört wie es darinn ergangen ist
sechs wiert hat man gefangen
mit einen Mörwolbefand
Peter Nirsch heist er mit namen.

Derselbig ist gewest des Stiers gesell
wer ihn bekam der lied groß Duel
viel Mord hat er begangen
Das hat er bekendt an strenger frag
Als man ihn hat gefangen.

Wie er bey Pforzhaim an deu? ort
zwey groß bauchende Weiber hab ermordt
hab sie beyde thun auff ich neiden
inn einem wald heist der Hagelschuß
Nam die Kinder auß ihren Leiben.

Crime(s)

murder

Gender

Date

]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1062 <![CDATA[Zwey warhafftige und erschröliche neue Zeitung]]> 2021-03-26T15:02:30+11:00

Title

Zwey warhafftige und erschröliche neue Zeitung

Subtitle

…Von zwey schändlichen Mördern/ welche in einem Flecken bey Sanct Andrea in Karnden ihre eigenen Weib und Kinder ermordet und umgebracht…

Translation:
Of two shameful murderers who in a hamlet by Saint Andrea in Karnden murdered their own wives and children. Why they were then executed from life to death for that evil in St. Andrea. This warning given many times in print. To the tune of: Come unto me says God's son.

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VD17, 75:703199T. VD Lied Digital.

Set to tune of...

Kommt her zu mir spricht Gottes Sohn

Transcription

Die ander Zeitung.
 
1.
Komt her zu alle Christen-Leut
und höret an mit Traurigkeit
worvon ich jetzt will singen
was sich kürzlich begeben hat
so gar schröckliche Mordthat
betrachts ihr Mensch[en K]inder.
 
2.
In einem Flecken wol bekandt
bey Sant Andrea in Karden ist es gennant
darinn war [.]nge [.]essen
zween Männer verrucht und Gottlos
die [.]ichten an ein übel groß
vom Teuffel so besessen. 
 
3.
Nun hört weiter ihr Menschen-Kind
was sie begangen für grosse Sünd
an ihren Weib und Kindern
weil sie Gott nicht vor Augen ghan
das [l]iebe Gebet auch unterlahn
der Satan Platz thät finden.
 
4.
In einem Dorff nich weit darvon
die Männer da arbeiten thun
um den Lohn bey einem Bauren
treschen Getraid ihm etlich Tag
was sie gemacht für ein Rahtschlag
das ist wol zu betauren.
 
5. 
Der ein da zu dem andern redt
wie er kein lust nach Haus mehr hät
zu seinem Weib und Kindern
sein Weib die sey stäts wider ihn
was er auch gewinn sey als dahin
er könnts nicht als erschwingen.
 
6.
Der ander ihm zur Antwort gab
Bruder nun merck was ich dir sag
wir wollens also machen
unsere Weib un' Kind schlage' zu todt
damit wir kommen aus der Roht
niemand weis um die Sachen.
 
7.
Derselb Raht ihm gefallen thät
der ihm der Bößwicht angeben hät
durchs bösen Geist eingeben
vom Bauren sie bald Abschied nahm
wollen nach Haus auch einmahl gahn
und sehen wie es thut stehen.
 
8.
Unter wegen thut mich verstahn
ein Knuttel schwer sie machen thun 
der ein voran thut gehen
als er heim kam zu seinem Haus
sein schwanger Frau ohn Forcht und graus
thät ihn freundlich empfangen.
 
9.
Beym Mörder kein Erbarmung war
mit seinem Knüttel groß und shwär
schlug er sie zu der Erden
müste schmerzlich ihr Leben lahn
die ander Frau so ihr Schwester war
das Mord=Gschrey bald thät hören.
 
10.
Sie laufft herben gar schnell und bald
wolt sehen was für ein Gestalt
es in dem Haus häben
der Mörder aber grausamlich
mit seinem Prügel jämmerlich
zur Erden sie thät schlagen.
 
11.
Daß sie aufgab den Geist alsbald
der Bößwicht Mörderischer gestalt
eilends ins Haus thät gehen
zwey Kinder lagn in einem Bett
die er auch willens zu Morden hät
O Mensch laß dirs zu Herzen gehen.
 
12.
Das eine schlug er bald zu todt
O weh o weh der grossen Noht
das ander auch dergleichen 
hat er geschlagen dergestalt
hinter dem Bett es oben fallt
thät doch beym Leben bleiben.
 
13.
Als nun diser Bösewicht unfrum
sein Weib und Kind gebracht hat um
nach dem Raht seines Mitgsellen
giengen sie beed gschwind wider fort
samt werens sie nie gewesen an dem Ort
widerum arbeint wöllen.
 
14.
Noch etlich Tag arbeitens ihm
darnach giengen sie wider hin
die Weiber sie Tod funden 
haben sich übel über die maß
weil sie gewesen auf der Straß
seynd gstorben ihr Weib und kinder 
 
15.
Aber Gott in dem höchsten Thron
wolt solches nicht ungrochen lahn
das kleine Kind merck eben
welches entrunnen aus dem Haus
sagt wie sein Vatter hät mit grauß
die Mutter bracht ums Leben.
 
16.
Darauf man sie gefangen hat
sie bald bekännt die übel that 
was sie begangen haben
wie sie ihr eigen Fleisch und Blut 
das kein Thier oder Hund nicht thut
ermord und bracht ums Leben.
 
17.
Gar bald ein Weise Oberkeit
das Urtheil gfällt über die beyd
wie ihr jetzt sollet hören
von wegen ihrer übelthat
zu einer Warnun jung and alt
daß sich keiner laß verführen.
 
18.
Erstlich dem der sein Frau und Kind
ermordet hat soll man geschwind
auf die Richtstatt ausführen
ihm seine Glieder mit dem Rad
mit grossem Schmerzen schlagen ab
weiter solt ihr anhören.
 
19.
Drey Tag und Nacht O Christlichs Herz
lebendig blieb er mit grossem Schmerz
ein groß Geschrey thät führen
zu letzt ganz kläglich gstorben ist
betracht es wol mein frommer Christ
hüt dich vor Satans Stricken.
 
20.
Den andern Mann auch mit dem Rad
hat hingericht auf der Wahlstatt
sein Glieder abgestossen
weil er ein solche bösen Rath
zu solchem Mord gegeben hat
den Knüttel helffen machen.
 
21.
O Mensch laß dirs ein Warnung seyn
betracht die Angst der Höllen-Pein
hüt dich vor Schand und Sünden
ruff allzeit an den lieben Gott
Er wöll uns bhüten für Schand und Spott
auf daß wirs Leben finden.
 
 
1.
Come here to [me] all Christian people
and hear with sadness
of what I will now sing
what recently has happened
How such shocking murders
Look ye, people [and?] children.
 
2.
In a well-known hamlet
Saint Andrea in Karden it is called
There were
two men wicked and godless
possessed by a great evil
from the devil.
 
3.
Now hear more my children
How they committed great sin
On their wives and children
because they do not have God before their eyes
Beautiful prayer ..also
Satan finds a place. 
 
4.
In a village not far from there
the men working there
Do the reward for a peasant
… each day
what they make for a piece of advice
that is good to entrust
 
5.
The one here says to the other
how he has no desire to return home
to his wife and children
His wife says to him again
what wages he made before then
he cannot now afford. 
 
6.
The other gave him for answer
‘Brother now mark what I say
We should do like this:
Our wives and children strike to death
That way we come out clean
no one will know about it.’
 
7.
His counsel pleased him
He who the villain had boasted to
That the evil spirit had entered
From the village they soon took farewell
Went at once to home
To see how things stood.
 
8.
On the way as I understand
A hard truncheon they did make
The one ahead to go 
as he came to his house
his pregnant wife without fear or horror
received him kindly.
 
9.
The murderer had no mercy
With his truncheon great and heavy
He beat her to the earth
Had to painfully her life ?
The other woman who was her sister
the murder cries soon did hear.
 
10.
She ran .. fast and soon
would see what kind of figure
was in the house
but the murderer was horribly
with his club wretchedly
striking her on the earth.
 
11.
As soon as she gave up the ghost
the murderous figure of the villain 
hurriedly went into the house
two children lay in bed
he also wanted to murder them
O man take this to heart.
 
12.
One he soon struck to death
O woe O woe what great hardship
The other also the same
He beat in such a way
that he fell behind the bed
but he kept his life.
 
13.
So when this impious villain
Had brought his wife and child
According to the advice of his partner
they both went away again quickly
They were never been together at the place
Wanting to return to work.
 
14.
After working several days
Afterward they went back again
The wife they put to death
They have evil beyond all measure
because they had been on the street
they who murdered the wives and children.
 
15.
But God in the highest throne
Would not leave such unpunished
Mark now the little child
Who escaped from the house
Tells how his father has, with horror,
Robbed the mother of life.
 
16.
Then were they caught
Soon was known the evil
That they had carried out
On their own flesh and blood
That no animal or dog would do
Murder and rob of life.
 
17.
Very soon a wise authority
The judgment passed on both
As you shall hear now
That because of their evil actions
A Warning to young and old
To not let oneself be seduced.
 
18.
First he who murdered his wife and child
Was swiftly brought 
To the place of execution
His limbs with the wheel
In great pain beaten off.
You shall hear more.
 
19.
Three days and nights, O Christlike Heart
he remained alive in great pain
A great cry he made
Then at last died out pitifully
Consider it well my devout Christian
Beware of Satan's knitting.
 
20.
The other man was also on the wheel 
Executed on the Wahlstatt
His members torn off
Because he gave such evil counsel
for such a murder 
Helping to make the bludgeon.
 
21. 
Oh Man, let this be a warning
Consider the fear of hell-torment
Beware of sin and shame
Call at all times in the dear Lord
He will keep us from shame and ridicule
So that we may find life.
 
 

Method of Punishment

wheel

Crime(s)

murder

Gender

Date

Composer of Tune

Georg Grünwald

Date Tune First Appeared

1530
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1061 <![CDATA[Zwey sch_ne Lieder. ]]> 2021-03-26T15:41:43+11:00

Title

Zwey sch_ne Lieder.

Subtitle

...Das Ander: Ein traurige Lied, Vom Obersten Vogelsperger genan't, so umb Unschuld mit dem Schwerdt hingericht worden [1548]. In de¤ Lindenschmids Thon zu singen. Bey marr Anthonni Hannas.

Transcription

Was w_llen wir aber heben an &c.

Date

Printing Location

Bey marr Anthonni Hannas.

URL

Annalen Der Poetischen National-Literatur Der Deutschen Im XVI..., Volume 1, By Emil Weller. p.248, search: "hingericht".
]]>
https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1060 <![CDATA[Zwey erbärmliche und betrübte Newe Zeitungen / Die Erste / Von einem Schmied in Schwäbischen Hall ]]> 2021-03-26T15:46:06+11:00

Title

Zwey erbärmliche und betrübte Newe Zeitungen / Die Erste / Von einem Schmied in Schwäbischen Hall

Subtitle

mit seiner Frawen, Tochter unnd Knecht / unnd was sie für schreckliche Ubelthaten haben begangen. Die ander Zeitun / So sich im Schwarz Wald in einem Dorff New Rothe / nicht weit von Su..n gelegen / mit einer Braut und Breutigamb begeben hat. Solches werden fromme Christen in diesen Gesang vernehmen / Ist geschehen in Monat Augusti dieses 1645. Jahre. Im Thon: Hilff Gott daß mir gelinge / &c.

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Bayerische Staatsbibliothek VD17 12:666833B. Deutsche Digitale Bibliothek

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Hilff Gott daß mir gelinge

Method of Punishment

beheading, wheel

Crime(s)

murder

Date

Printing Location

Heilbronn: Christoph Kraus, 1645
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1059 <![CDATA[Warhafftige Zeitung / So niemals erhört]]> 2021-03-26T16:01:35+11:00

Title

Warhafftige Zeitung / So niemals erhört

Subtitle

weil die Welt gestanden / welche sich begeben zu Quedelburg in Sachsen mit einem Becken / mit Namen Heinrich Rosenzweig / welcher durch deß Teuffels List vnd Rath sein Weib vnd 6. Kinder jämmerlicher weise vmbgebracht / und wie er auch darnach ist jämmerlich verurtheilt und hingericht worden / geschehen den 2 Tag Jenner dises 1621. Jahrs / Gesangsweiß gesteller / Im Thon / Warumb betrübst du dich mein Herz.

Synopsis

Heinrich Rosenzweig kills his wife and six children in Erfurt in 1621

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Image in the public domain, digitised version.

Crime(s)

murder

Date

Printing Location

Erfurt, Jacob Sing, 1621
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1058 <![CDATA[Warhafftige Zeittung von Peter Nierschen unnd seiner Gesellschaft]]> 2021-03-26T16:25:53+11:00

Title

Warhafftige Zeittung von Peter Nierschen unnd seiner Gesellschaft

Subtitle

wie sie vierhundert und viertzg Mordt bekannt, so sie all Zehen gethon haben, auch wie unnd wo sie gerichtet seind worden diss 1577. Jars : Im Thon, wie man den StÙrtzenb_cher singt

Synopsis

Peter Niers

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ZB, Handschriftenabteilung Hss., Magazin (Bestellfrist 1 Tag) Ms F 26, Bl 129r-131v (56). UZH / ZBZ swisscovery

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StÙrtzenb_cher singt, wie man den...

Transcription

Merckt auff, was wir singen w_llen
von Peter Niers und sein Gesellen

Date

Printing Location

Getruckt zuo TÙbingen : bey Alexander Hock [1577]

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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1057 <![CDATA[Warhafftige vnd zauor unerhörte newe Zeitung]]> 2021-03-26T16:29:15+11:00

Title

Warhafftige vnd zauor unerhörte newe Zeitung

Subtitle

so sich im Böhmer waldt / in einem Wirkhau¤ zum Stock begeven den; Reyn vom B_¤mischen Brott
zwischen Wien und Prag: Wie ein W..ger unnd ein Nachrichter ungefahr auff der Straffen zusammen ... in disem Wirkhau¤ einfehrt / der Wirt aber ein Morder sampt neun seiner Gesellen /dise zwen erm_rden wollen / wie sie Gott wunderbarlich er... / we... bericht werd ihr un Gesang vernemen / geschehen Anno 1609. Im Thom: hilff Gott da¤ mir gelinge.

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Hilff Gott daß mir gelinge
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1056 <![CDATA[Warhafftige newe Zeitung und grüntliche Beschreybung einer Gerichtshandlung, welche sich im Land Osterreich in einem Dorff, Eybenstal genant, nahent bey Mystelbach, hat zugetragen :]]> 2021-03-29T16:35:32+11:00

Title

Warhafftige newe Zeitung und grüntliche Beschreybung einer Gerichtshandlung, welche sich im Land Osterreich in einem Dorff, Eybenstal genant, nahent bey Mystelbach, hat zugetragen :

Subtitle

wie Paurn oder Raths Herren daselbst einen unschuldigen und frummen Man von eines Diebstals wegen gefengklich haben einzogen, denselbigen in der strengen Frag verhalten, biss sie ihn gar zu todt haben gestreckt ... und ist erb_rmlich zu lesen unn zu singen

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Original: ZB, Handschriftenabteilung Hss., Magazin (Bestellfrist 1 Tag) Ms F 19, Bl 172r-187v (50). UZB Swisscovery.

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Pentzenawer, Wie man singet vom..., oder in Bruoder Veits Thon, Lobt Gott ihr frommen Christen etc.

Transcription

Hort was in kurtzer Friste in dem Land Oesterreich

Composer of Ballad

Lorenz Wessel, KÙrschner, Meistersinger, 1529-nach 1576

Date

Printing Location

Gedruckt zu Augspurg : bey Michael Manger 1571

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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1055 <![CDATA[Warhafftige Newe Zeitung / Welches geschehen ist den 22. ]]> 2021-03-29T16:11:44+11:00

Title

Warhafftige Newe Zeitung / Welches geschehen ist den 22.

Subtitle

Augusti von einem vngeratenen Son/ welcher seinem Vater vnd Mutter nicht gehorsam gewest/ wie er nachmals gestorben ist/ welcher seine Zunge vnd rechte Hand zum Grabe heraus gereckt hat/ welches geschehen zum Schneberge im Meisner Lande gelegen/ Jm Thon/ Kompt her zu mir/ spricht Gottes Sohn/etc.

Synopsis

disobedient son, after his death his tongue and right hand were 'stretched out' on the grave (?)
Is he executed?

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Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz VD16 ZV 16485, VD0048511. Gateway Bayern.

Date

Printing Location

Freyberg/, Gedruckt durch Georgium Hoffman. [um 1600]
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1054 <![CDATA[Warhafftige Beschreibung von einer schröcklichen Mordthat]]> 2021-03-29T16:42:21+11:00

Title

Warhafftige Beschreibung von einer schröcklichen Mordthat

Subtitle

so geschehen 1652. am grünen Donnerstag in der Reisischen Herzschafft wie ... Orange ein ..eytermann auß Ra..ten sein schwanger Weib / welches nicht ... als drey Wochen ... Geburt gehabt / jammerlich ermordet unnd emb...

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alles in seinem Thon
First line: 'O Mensch steh ab von deiner Sünd

Date

Printing Location

Neisse: Johann Schuber, 1653
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1053 <![CDATA[Wahre Abcontrafactur vnd eygentliche Abbildung]]> 2021-03-29T16:54:05+11:00

Title

Wahre Abcontrafactur vnd eygentliche Abbildung

Subtitle

Der gantz trawrigen vnd erbärmlichen Mordthat / welche sich begeben vnd zugetragen hat in disem 1616. Jahr / den 13. Januari / deß Abends vmb 11. Vhr / In einem Dorff Bentaroda genant / im Obergericht Münden / ein meil wegs von Cassel: Wie allda ein Mann mit Namen Michel Mosenheuer / seines Handwercks ein Schmid / sein Weib vnd Schwigermutter / sampt 5. Kinder Jämmerlicher weise vmbs Leben gebracht / Auch sich selbst letzlichen erschossen. Zur warnung einem jeden frommen Christen in Truck verfertiget / vnd in disen Gesang gebracht: Im Thon / Es ist gewißlich an der zeit / etc.

Synopsis

Michel Mosenheuer murders his entire family and then himself. His corpse is dragged out of town and burned.

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Wolfenbüttel, Herzog-August-Bibliothek <23>, 38.25 Aug. 2° , fol. 803. VDLied Digital. VD17 23:677552Y.

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Es ist gewißlich an der zeit
[Ach Gott in deinem höchsten Thron]

Transcription

ACh Gott in deinem höchsten Thron / du wollest mir Gnad verleihen / Ich bitt durch Christum deinem Sohn / thu mir meine Sünde verzeyhen / Auff das ich jetzt mag heben an / solch Wunder auß zu breyten schon / welchs newlich ist geschehen.
Als man zelt tausent sechshundert Jar / auch 16 darneben / im Monat Januari für war / hat sich schröcklich begeben / ein gantz grewliche that / so man vor nie gehöret hat / bey mans gedencken eben.
Ein Dorff das ist vns wolbekand / im Obergericht Mänden eben / Bentaroda ist es genant / ein meil von Cassel gelegen / darinen ein reicher Schmidt fürwar / gewohnet hat nun etliche Jar / hört was ich thu erklären.
Michel Mosenheuer sein Name ward / nit mehr jung von Jaren / welcher mit seinem Weibe zwar / im Ehestand ward gewesen / etliche Jar wie ich euch meld / dem Gott beschert auff dise Welt / 5. Kinderlein beym Leben.
Drey Knaben vnd zwey mägdlein recht / O Christ thus wol betrachten / vnd merck du gantz Menschlich geschlecht / Gott solst du nicht verachten / sondern jhn täglich rüffen an / auch nit thun wie diser hat gethan / dem Vnglück thut stets wachen.
Jetzt komm ich nun zum Anefang / mein Hertz möcht mir zuspringen / mein gemüht ist schwer / mein Hertz ist kranck / mein augen die thun rinnen / von wegen der schröcklichen That / so diser jetzt begangen hat / mit seinem Weib vnd Kindern.
Den 13. Tag Janu. fürwar / auff dem Abend thu ich sagen / der Teuffel jhn besessen gar / er fieng schwer an zu klagen / O weh O weh vber weh / mein gantze Nahrung mir zergeht / nicht genugsam kan ich sagen.
Wie nun die Mitternacht kam herbey / so thet er sich auffmachen / zu seinem Bett das sag ich frey / in welchem sein Weib thät schlaffen / ein Sebelkrumm hat er in der hand / damit er sein Weibe kranck / den Kopff elendig abgehawen.
O Christenmensch ich weiter bitt / thu dise figur anschawen / vnd sihe wie diser bößwicht gehaust mit seiner Frawen / darbey ers noch nit bleiben ließ / als bald er zu der Schwiger muter lieff / mit gar schröcklichem grausen.
Den Kopff hieb er jhr bald entzwey / mit gar elendem klagen / sampt 14. wunden auch darbey / nit alles kan ich sagen / wie er mit jhr vmbgangen ist / so als geschah jhn kurtzer frist / mein hertz möcht mir verzagen.
Noch weiter hat er keine ruh / der Teuffel hat jn besessen / er lieff dem kleinste kinde zu / deß Vatter Hertz hat er vergessen / welches in der Wiegen lag vnd schlieff / mit dem Sebel ers entzwey hieb / so gantz vnvergessen.
Kein Barmhertzigkeit bey jhm man spürt / er hat kein ruh noch raste / der Teuffel jhn so gantz verführt / wol in der selben Nachte / das er zum vierdten wie du hie sihest / sein liebsten Sohn hat hingericht / O Mensch nimbs wol in achte.
Den rechten Arm vom leibe sein / elendig thät abhawen / deß gleichen auch in Kopffe nein / 3 wunden gantz mit grawen / das einem sein Hertz zerspringen mög / ob diser schröcklichen Geschicht / wie du hie thust schawen.
O Christlichs Hertz schaw weitter an / den gar schröcklichen Jammer / wie drey kinder im Bette nun / schlieffen so gar ohn kummer / dem lieff der Mörder eylends zu / der teuffel ließ im gar kein ruh / er hat in gantz besessen.
Die thöt er all mit seiner hand / wie du hie sichst vor augen / das Blut wol in der Stuben stund / es möchtwol einen grawen / der nun dise Figur ansicht / O Christlichs Hertz verachtes nit / halt Gott nur stets vor Augen.
Der Teuffel hat noch kein ruh / ach Gott in disem Hause / seinem fewer schüret er jmmer zu / so gar mit grossem grause / das diser Mörder wie vorgemelt / mit Namen Michel Mosenheuer bald / ankam ein grosser grause.
O Christenmensch ich schaw an mit not / alhie in deinem leben / was hier abgemahlet steht / vor disem Tische eben / wie er sich selbst erschossen hat / Ach Gott der grossen vbelthat / so sich da hat begeben.
Das Rohr setzt bald vor sein Hertz / ach Gott dem grossen Jammer / ein Faden sag ich ohn schertz / hat er wol zu der stunde / gebunden wol an deß rohres druck / damit er solches abezog / vnd sich durchschoß geschwinde
Den 14. Tag Januari fürwar / ist man es jnnen worden / O Gott dem jammer der da war / wol an demselben orte / ein stein hat es erbarmen mögen / kein Mund kundt da für weinen schweigen / groß klagen man da höret
Weiter muß ich zeygen an / mit gar betrübten Hertzen / wie man den 16. Januari schon / die Leichen in die erd thet setzen[1] / auch sie zu jrem Rühbettlein fein / gar sanfft getragen dahin / schaw dise Figur zur letzte.
Auff den Abend vmb 4. vhr / thu ich mit warheit sagen / den Mörder warff der schinder für die Thür / erst hub sich jammer vnd klagen / schleifft jn nach Münden vnders Gericht / allda er begraben ist / biß an den 3 tage.
Hernach man jn rauß langen thet / zu Pulfer man jn brante / auff das wol zu der selben zeit / ein jeder solche wol zur stunde / zu Hertzen vnd Gemüht solches faß / O Christen-Mensch bedencke das / bitt Gott für seine Sünde / Amen.
Getruckt zu Augspurg / durch Lucas Schultes / hinder der newen Metzig.

Crime(s)

murder

Gender

Date

Printing Location

Getruckt zu Augspurg / durch Lucas Schultes / hinder der newen Metzig.
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https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1051 <![CDATA[Eine Warhafftige und erschröckliche Newe Zeitung]]> 2021-03-29T16:58:15+11:00

Title

Eine Warhafftige und erschröckliche Newe Zeitung

Subtitle

Welche sich begeben und zugetragen hat / in der Statt Limburg / mit eines reichen Becken Tochter / mit Nahmen Catharina / welche Sieben Kinder in der Unzucht getragen / und sie alle erm_rdet und umbgebracht hat / was sich weitter begeben hat / werden fromme Christen in diesem Gesang berichtet werden / geschehen in diesem 1626. Jahr / den 11. Martij. Im Thom: Kompt her zu mir spricht Gottes Sohn/ &c.

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