<![CDATA[Execution Ballads]]> https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/browse?advanced%5B0%5D%5Belement_id%5D=55&advanced%5B0%5D%5Btype%5D=is+exactly&advanced%5B0%5D%5Bterms%5D=1627&output=rss2 Fri, 29 Mar 2024 10:30:54 +1100 una.mcilvenna@unimelb.edu.au (Execution Ballads) Zend_Feed http://blogs.law.harvard.edu/tech/rss <![CDATA[Ein Warhafftige vnd gründtliche Beschreibung]]> https://omeka.cloud.unimelb.edu.au/execution-ballads/items/show/1048

Title

Ein Warhafftige vnd gründtliche Beschreibung

Subtitle

Auß demm Bistumm Würtz-vnd Bamberg / Deßgleichen von dem gantzen Fränckischen Kraiß / wie man alda so vil Hexen Mann vnd Weibspersohnen verbrennen laßt / vnd was sie nur für schröckliche Sachen bekannt haben / ist mit fleiß auß Glaubwürdigen SchreiBen zusamen getragen / Vnd inn das Lied versetzt.
Im Thon: Hilff GOTT das mir gelinge / etc.

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Wolfenbüttel, Herzog-August-Bibliothek 23, [2] Bl ; 4°, C 1627A. VDLied Digital. 

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Hilff Gott daß mir gelinge

Transcription

1. Hoer O mein Christ besunder 
die schröckliche Geschicht. 
also mit grossem Wunder 
davon ich euch bericht 
so gar ein jämmerliche That 
was sie da hat begeben 
Zu Würtzburg inn der Statt. 

2. Alda thut man verbrennen 
Vil Hexen Mann vnd Weib 
was sie schröcklichs bekennen 
Davon ich jetzund schreib 
das ist traurig zuhören an 
wie nun derlaidig Teuffel 
die Leuth verführen kan. 

3. Mancher Vatter vnd Mutter 
wußt nichts von seinem Kind 
manche Schwester vnd Bruder 
von andern wurd verbrennt
ja mannicher Mann von seinem Weib 
der Teuffel thet sie blinden 
An Seel vnnd auch am Leib. 

4. Ein Kramer wurdt verbrennet 
zu Würtzburg inn der Statt 
Der hat gantz frey bekennet 
daß er vom Teuffel hat 
all Monat zweintzig Thaler gut 
Zwölff Jahr jhr Haubtman gwesen 
gar fleissig dienen thut. 

5. Ein reiche Fraw darneben 
mit jhm verbrennet war 
die thet gäntzlich fürgeben 
Vnd saget also klar 
Sie hett drey hundert Fuder Wein 
Aber das Hexen Leben 
thet jhr vil lieber seyn. 

6. Wie ein Metzger vnd Gerber 
die auch haben bekennt 
Ein Beck vnd auch Schwartzferber 
Als man sie hat verbrennt 
Sprachen es müßten sie tawren doch 
wann sies nit hetten gelernet 
sie woltens lernen noch. 

7. Zu Bamberg auch deßgleiche 
verbrennt man alle Tag 
Ja mehrer theil die Reiche 
sing ich mit wahrer sag 
Ein Schulmeister war da verbrinnt 
drey Jahr das Hexen Leben 
thet lehrnen seine Kind. 

8. Dann der bekennt mit namen 
 das ist ein schröcklich Werck 
 Wie sie seyn gweßt beysammen 
 Auff dem Fraw Venus Berg 
 Eben an der Waldburgen Nacht 
 so vil inn der Welt waren 
 hond sie zusammen bracht. 

9. Ein Fahnen sie da führen 
 darinn der Teuffel war 
 gemahlet vnd gezieret 
 die Bildnuß Christi klar 
 war vnder sein Füß gethon 
 darmiter sie beredet 
 Gott soll kein Gwalt mehr hon. 

10. Deßwegen sie sehr preysen 
 jhren GOtt Lucifer 
 Ihm grosse Ehr beweisen 
 Den wahren GOtt vilmehr 
 Verfluchen sie jnnsonderheit 
 vnnd auff ein newes absagen 
 Der hochen Dreyfaltigkeit. 

11. Zum dritten mal mit Wunder 
 der Himmel offen war 
 Ein Stimm schry laut herunder 
 Heur 
 heur inn disem Jahr 
 muß das Geschlecht zu boden gohn 
 inn gantzer Welt jetzunder 
 sollen sie kein Frid hohn. 

12. Wie man schon thut erfaren 
 inn mannichem Landt vnd Statt 
 das man kein fleiß thut sparen 
 schon vil verbrennet hat 
 vnd greifft je länger vnd fester an 
 der Welt Gottloses Leben 
 Gott nimmer sehen kan. 

13. Der Bischoff wirdt jetzunder 
 verbrennen auff einmal 
 zu eim Beyspil vnd Wunder 
 ja Hundert an der Zahl 
 der gantzen werthen Christenheit 
 daß man sie soll vertreiben 
 dann es ist grosse Zeit. 

14. Wa mans nit will verbrennen 
 so geben sie sich dar 
 Frey öffentlich bekennen 
 wie kund vnnd offenbahr 
 man soll sie richten mit dem Schwerdt 
 Sie künden nicht mehr leben 
 vor lauter Angst auff Erd. 

15. Ein Müller vnd Beckh eben 
 zu Werdten inn der Statt 
 hond sie selber dargeben 
 die man verbrennet hat 
 Bekandten auch vor jrem Todt 
 vil Menschen habens verführet 
 Auß lauter Hungersnoth. 

16. Ein Edle Fraw deßgleiche 
 wie man sie hat verbrennt 
 dann sie war mächtig Reiche 
 Die schrye vor jhrem End 
 Mich rewt die gute Tag vnnd Stund 
 So wider werden haben 
 Die arme Bettelhund. 

17. Also habt jhr vernummen 
 von diser Teuffels Rott 
 so gar inn kurtzer Summen 
 Ach du mein frommer GOTT 
 Wer alles hie beschreiben will 
 Ist gar schröcklich zuhören 
 vnd auch zu lesen vil. 

18. O GOtt thu vns behüten 
 Jetzund vnd allezeit 
 vors Teuffels List vnd wüthen 
 Du hoch Dreyfaltigkeit 
 Mach der bösen Welt ein End 
 Mein Leib 
 mein Seel 
 mein Leben 
 nimb HERR inn deine Händ 
 AMEN. 


Folget die Bekandtnuß dises Vnkrauts.
ERstlich haben sie bekennt / Wann ein Hochzeiter / mit seiner Braut zur Kirchen geht / vnd mit dem lincken Fuß vor inn die Kirchen trit / so könden sie machen / das keines kein Lust mehr zum andern haben kan. 
Zum andern / Wann nun die Braut vor dem Bräutigam inn das Beth geth / so können sie dem Bräutigam sein Mannheit nemmen. 
Zum Dritten / Ein Hebamm hat bekennt / wann ein Fraw das erste Kind trag / vnd der Mann jhr die Hebamm nicht selber holl / so könne sie das Kind vmbbringen / vnd die Mutter verderben. 
Zum Vierdten / So man die Kinder vnder zwölff Wochen inn das Bad / oder Badstuben trägt / dieselbe Kinder könden sie verzaubern / daß sie weder wachßen / noch zunemmen. 
Zum Fünfften / Wann man die Stuben oder Hauß außkehr / vnnd den Vnflat hinder der Thür ligen läßt / so wollen sie denselbigen Menschen verderben. Es kan sie auch der Teuffel Leibhafftig darhindert verbergen. Auch künden sie wissen / was im gantzen Hauß geschicht. 
Zum Sechsten / Wann ein Mensch früe auffsteht / vnnd wäscht die Händ nicht / was nun derselbig Mensch angreiff den gantzen Tag / da könden sie bekommen / vnd haben macht vber alle Sach. Wer mit Viech vmbgeht / es seyen Pferdt / Kühe / Ochßen / Schwein oder Schaaff / so kan das Viech nicht gedeyen vnd zunemmen. Auch können sie die Milch / Butter / Käß vnd Schmaltz bekommen. Können auch die Kühe selber Melcken. Deßwegen sie im Franckenlandt die Milch Dieb genennt werden. 
Zum Sibenden / wann man die Füß wäscht / vnd das Wasser vber Nacht stehen laßt / so könden sie den Teuffel jren Buhlen darein baden / sonderlichen am Sambstag zu Nacht / Auch sonst vil Vnglück darmit anrichten. 
Zum Achten / Wann ein Mensch Eyr ißt / vnd würfft die Schalen inn die Schissel / vnd zertruckt sie nicht / so könden sie einen Menschen darmit verderben. Zum Neundten / wann ein Magdt oder Jungkfraw / auß dem Bad geht / vnd das Badthuch vber Nacht naß ligen laßt / so können sie demselben Menschen jhr Weibliche Blumen nemmen / vnd jhr auch nimmermehr zuhelffen sey. Zum Zehenden / Wann die Mägdtlein auff den Tantz gehen / vnnd den linckhen Schuh vor einpressen oder schnieren / so hab der Teuffel macht mit jhr zu Tantzen. Zum Eylfften / Wann man an einem Sambstag Saltz oder Eyr außleyht / so kan sie machen / daß dieselbige Nacht kein Mensch im gantzen Haus schlaffen kan / oder wol gar das Jüngst oder Eltist verderben. 
Zum Zwölfften / Noch ein andere Bekandtnuß / wie vnd durch was für List Mann vnd Weibspersohnen / hinder das Hexenwerck kommen vnd gebracht werden. 
Zum Dreyzehenden / Wann die Gesellen auf die Buhlschafft gehn / da erscheint jhn der Teuffel inn Gestallt seines Buhlen / durch die Gesellen betrogen vnnd verführt werden. 
Zum Vierzehen / Wann die Baurenknecht am Mittwochen zwischen eylff vnd zwölff Vhren / sich heimlich zu der Magdt wollen legen / So schlaffen sie beym Teuffel. Vnd also verführt werden. 
Zum Fünffzehenden / Wann die Mägdtlein inn dem Gunchelhauß oder Roggenstuben selber mit einander Tantzen / so hat der Teuffel macht vber alle die da im Hauß sein. 
Zum Sechzehenden / vnd Sibenzehenden / Bekennen das vil tausendt Mägdtlein also sind verführt worden / deßwegen die GunckelHäuser oder Roggenstuben inn der gantzen Welt solt man abschaffen. 

Also habt jhr zu einem Exempel vnnd trewhertziger Warnung / was fromme Christen seyn / gnugsamb verstanden / Alles hie zuerzehlen / wer gar schröcklich zu hören. 

Der Allmächtige GOTT vnnd Vatter / im Namen JEsu Christi / seines lieben Sohns / durch die Krafft deß H Geists / wölle vns gnädiglich behüten vnd bewahren / vor deß Teuffels Trug vnd List / vnd seim gantzen Anhang. O du H. Dreyfaltigkeit / laß dir vnser Leib vnnd Seel befohlen seyn / von nun an biß in alle ewigkeit / Amen / HErr JEsu Amen. 
E N D E.

 

1. Hear O my Christ ..
the shocking story
how with great miracle
of which I will also report

Of what occurred
In Wurtzburg in the city.

2. There were burned
Many witches, husbands and wives.
What they shockingly confessed
I can now write.
It is sad to listen to,
How the wretched devil
Can lead people astray.

3. Many a father and mother
knew nothing of their child.
Many a sister and brother
were burned by the other.
Yea, many a man by his wife.
The devil blinded them
Both in soul and in body

4 A grocer was burned
in WÙrtzburg in the city 
He quite freely confessed 
that he from the devil
all month has twenty good Thalers
twelve years formerly he was captain
Serving him industriously.

5 A rich woman darneben
burneth with him was the
thet g_ntzlich fÙrgeben
and so clear you saith
hett drey hundred cart-loads of wine
But the witches living 
 her thet much rather be .

6 How committed a butchers and tanners 
 who also 
 A Beck and also a blackdyer 
 When she has burns 
 languages äó†äó†it they would tawren but 
 when sies nit Hetten taught it 
 they woltens learn.

7 At Bamberg also de¤gleiche 
 you burn all day 
 Yes in part of several empires 
 I sing with true say 
 A schoolmaster was there burns 
 three years the witches Lehrner life 
 thet his child.

8 Then confesses with name 
 this is a schr_cklich Werck 
 How Being gwe¤t beysammen 
 Auff the woman Venusberg 
 Eben on the forest castles night 
 so much in the world were 
 hond they brought together .

9 A flags as they lead 
 darinn the Teuffel was 
 gemahlet adorned VND 
 Bildnu¤ Christ the clear 
 his foots gethon 
 darmiter was persuaded them under 
 God is no more Violence is hon .

10 De¤wegen it very praise 
 her Elohim Lucifer 
 prove him great honor 
 the true Elohim vilmehr 
 cursing them innsonderheit 
 and eye-catching one newes cancel 
 it's high- Trinity.

11 For the third time with miracles 
 the heavens were open 
 A voice crying loud herunder 
 Hear 
 hear inn this year 
 The race must go the ground 
 inn the whole world here under 
 she should not Frid scorn .

12 How does already erfaren 
 inn mannichem Lands and cities 
 that you do not see any assiduity does save 
 already much has burneth 
 greifft and the longer and firmer 
 World Godless life 
 God never kan

13 The Bischoff wirdt book now under 
 burn auff once 
 to eim example and wonders 
 even hundreds in number 
 gantzen worthy of Christendom 
 that they should sell 
 it's big time.

14 Wa mans do not want to burn 
 so they give themselves is 
 Frey publicly confess 
 as known and open bahr 
 one should judge them with the sword 
 announce you no longer live 
 from fear auff earth .

15 A miller and Beckham just 
 to Werdten inn the city 
 she hond itself dargeben 
 one has burneth 
 Bekandten even before her death 
 many people were seduced 
 by sheer famine .

16 A noble woman de¤gleiche 
 how she burns 
 she was mighty empires 
 The schrye before their end 
 Mich rewt good day vnnd hour 
 Thus resist have 
 The poor beggar's dog.

17 So you vernummen 
 of images this Teuffels Rott 
 so very inn Kurtzer sums 
 Oh my GOD pious 
 Who wants to describe everything here 
 Is schr_cklich even listen 
 and also read a lot.

18 O Elohim thu protect us 
 Jetzund and forever 
 pre Teuffels cunning and rage 
 you highly Trinity 
 do the wicked world one end 
 My body 
 my soul 
 my life 
 nimb LORD inn your dealer 
 AMEN .

 

 

Method of Punishment

burning

Crime(s)

witchcraft

Gender

Date

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Thu, 24 May 2018 14:57:58 +1000